Eine Nacht in New York

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1 Stunde später:

Ana stand im kleinen Konferenzraum ihres Verlages. Sie hatte alle Mitarbeiter zu einer Besprechung geladen. Mit Christian war die weitere Vorgehensweise in den nächsten Wochen besprochen. Er hatte ihr das neuste IPhone und ein IPad Pro von Barney schicken lassen. Ausgestattet mit dem Grey Messenger über den sie ausschließlich und jeden Tag kommunizierten. Ihr altes Handy nutzte sie weiter, schließlich sollte Elena keinen Verdacht schöpfen.

Punkt 10 Ihr begann Ana mit einer kurzen Begrüßung. Alle Mitarbeiter waren anwesend sowie einige Autoren, die sie auf die Schnelle erreichen konnte.

„Ihr habt ja alle den seltsamen Auftritt meines Noch-Ehemannes hier erlebt. Wie befürchtet hat er für die Kinder das alleinige Aufenthaltsbestimmungrecht zugesprochen bekommen. Zumindest so lange, bis die Scheidung durch ist. Was ihr nicht wisst, auf dem Papier bin ich nicht nur die Eigentümerin dieses Verlages hier, sondern auch die von Grey Publishing. Mein Mann hat mir den Verlag zur Hochzeit geschenkt. Als Teil meines Vermögens muss ich mich nun auch wieder darum kümmern. Ansonsten wird mein Mann den Verlag zerschlagen. Aber das will ich auf keinen Fall. In Absprache mit meinen Anwälten habe ich daher entschieden, dass ich dieses Unternehmen hier, als Tochterunternehmen von GP weiterführe. Für Euch wird sich nichts ändern. Der Firmensitz wird in die Staaten verlegt und ich werde für hier eine neue Lektorin suchen, die diesen Part meiner Aufgaben übernehmen wird. Die Geschäftsführung bleibt bei mir. Für Euch wird sich nicht viel ändern. Nur ich werde nicht mehr permanent da sein. Das Haus behalte ich und ich werde regelmäßig vorbeischauen."

Damit war eigentlich alles gesagt.
„Morgen fliege ich nach New York um dort alles zu klären für die Eingliederung in GP. Ich bin aber in drei Tagen wieder da. Nach meinem Urlaub mit den Kindern, werden diese zu ihrem Vater ziehen und ich werde ebenfalls Cornwall verlassen. Eine Entscheidung, die mir sehr schwer fällt, aber ich denke, ihr werdet verstehen, dass ich nicht auf einem anderen Kontinent wohnen kann wie meine Kinder."

Ana verließ mit diesen Worten den Raum und auch das Haus. Es war alles gesagt. Zu Hause verabschiedete sie sich von CJ, der die nächsten Tage bei Emma bleiben wird. Mit dem Hubschrauber machte sie sich auf den Weg nach London.

Um 16.30 Uhr startete Anas Flug mit British Airways nach New York. Knapp 8 Stunden, bis sie Christian wieder sehen konnte. Der Flug verlief ruhig und stand somit im krassen Gegensatz zu Anas Innenleben. Wie oft hatte sie sich in den letzten Jahren gewünscht, endlich wieder zurückfliegen zu können. Jede Mail vom angeblichen Christian hatte diese Hoffnung mehr und mehr zerstört. Und jetzt war sie wirklich auf dem Weg zu ihm.

Die letzten 7 Tage, seit er Cornwall verlassen hatte, haben sie jeden Tag mehrfach telefoniert, abends ein kurzes Video auch mit CJ und sie hatten ihre alte Gewohnheit wieder aufgenommen und sich Nachrichten gesendet. Ana musste zugeben, dass sich Christian verändert hat. Er ist ein toller Vater geworden. Wie er sich mit CJ unterhielt war einfach toll. Während der Mondfinsternis hat er es sich nicht nehmen lassen, per Live Video-Chat dabei zu sein. Er war so unglaublich stolz auf seinen Jüngsten. Mit den beiden anderen hatte er auch bereits einmal gesprochen und sie über die Pläne bezüglich des Urlaubs unterrichtet. Sie waren beide begeistert.

Die ersten Tage plagten Ana Zweifel. Schließlich hatte sie in der Zwischenzeit mehr Zeit in Cornwall verbracht, als an Christians Seite in Seattle. Konnte das also gutgehen? Gott sei Dank waren die Nachrichten aus Oxford positiv. Noch vor Christians endgültiger Abreise hatte Taylor ihnen die Nachricht überbracht: Ana hatte dieses verflixte Gen nicht. Sie war kerngesund. Leider musste Ana dann mit ihrer Wut auf Elena alleine umgehen.

Aber mit jedem Tag der verging war Ana sicherer, dass sie es schaffen werden. Sie hatte keine Zweifel mehr. Er fehlte ihr und die Aussicht, ihn in ein paar Stunden wieder zu sehen, der machte sie einfach nur glücklich. Einzig die Aussicht darauf, dass sie wahrscheinlich einige Wochen auf die Nähe zu ihrer Kinder verzichten musste, dass machte ihr ein wenig zu schaffen.

Anrufe mit ungeahnten FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt