Anrufe mit ungeahnten Folgen

Das Urteil

Zwei Stunden später waren wieder alle auf ihren Plätzen. Und jeder war aufgeregt. Als Elena in den Saal geführt wurde, da ging ihr Blick direkt zu Christian. Er wich diesmal ihrem Blick nicht aus. Kalt waren ihre Augen. Sie spiegelten ihr Herz wieder. Die Wärme, die Ana ihm entgegenbrachte, die hatte er bei ihr nie gespürt. Jede Träne, die er anfangs bei ihr vergoss wurde mit Schlägen quittiert. Nicht einmal hat sie ihn in den Arm genommen. Diese Art der Zuneigung war nicht ihr Ding. Zuneigung zeigte sie durch Schläge und Sex.

Als der Richter den Saal betrat, löste Christian den Blick und stand auf.

„Guten Morgen."

Er setzte sich auf seinen großen Sessel und schien sich für den Tag zu richten. Zettel und Stifte auf seinem großen Tisch wurden gerichtet.

„Meine Damen und Herren der Jury, sind sie zu einem Urteil gekommen?"

Der Sprecher, ein Mann Mitte 50, Typ kleiner Italiener, mit gut sitzendem Anzug und blauer Krawatte stand auf.

„Ja, Euer Ehren." Er reichte dem Gerichtsdiener einen Zettel und setzte sich wieder.

Der Richter rückte seine Brille zurecht und nahm den Zettel, faltete ihn auf und begann zu lesen.

„Angeklagte, bitte erheben sie sich."

Elena und ihr Anwalt taten, was man von ihnen erwartete.

„Mrs. Elena Lincoln, in dem Vorwurf der Verführung Minderjähriger und Missbrauchs eines Schutzbefohlenen befindet sie Jury sie für schuldig.

In dem Vorwurf des Betruges und der Unterschlagung zu Lasten ihres Unternehmens ESCLAVA befindet die Jury sie für schuldig.

In dem Vorwurf des Diebstahls zu Lasten von Mr. Christian Grey befindet sie die Jury für unschuldig."

Deutlich hörte man Elena ausatmen. Und Christian schloss kurz die Augen. Dieses Urteil war ihm schon klar. Das hatte alleine er zu verantworten. Seine Gründe waren zweitrangig.

In dem Vorwurf der Entführung von Anastasia und Phoebe Grey, befindet sie die Jury für schuldig.

In dem Vorwurf des Verstoßes gegen Persönlichkeitsrechte befindet sie die Jury für schuldig.

In dem Vorwurf des Kreditkartenbetruges befindet sie die Jury für schuldig

In dem Vorwurf der Planung und des Auftrages zum Mord von 4 Personen befindet sie die Jury für schuldig.

Und als letztes befindet sie die Jury schuldig mehrer Vergehen der Erpressung und Nötigung sowie der schweren Körperverletzung zu Lasten von Mrs. Kate Kavanagh."

Der Richter machte eine kurze Pause.

„Meine Damen und Herren, bitte erheben sie sich von ihren Plätzen."

Alle standen nun auf und warteten auf das Urteil des Richters.

„Mrs. Lincoln, dieses Gericht verurteilt sie, aufgerundet der Schwere einzelner Vergehen und der großen Anzahl der Vorwürfe zu lebenslanger Haft. Sie werden sich in der Haft zudem einer psychologischen Behandlung unterziehen. Zudem verhänge ich ein Kontakt- und Annäherungsverbot das alle Mitglieder der Familie Grey / Kavanagh betrifft. Das Kontaktverbot beinhaltet auch die Kontaktaufnahme über dritte Personen, so zum Beispiel ihren Anwalt."

Im Gericht konnte man ein allgemeines Aufatmen hören. Sie hatten es geschafft und hoffentlich endlich Ruhe vor dieser Frau.

Elena dagegen ließ einen lauten Schrei los.

„Das wirst Du mir büßen. Er wird es wieder brauchen und dann wirst Du Dir wünschen in Deinem beschaulichen Haus geblieben zu sein." schmetterte sie in Richtung Ana und fügte dann noch dazu.

„Du wirst es brauchen und sie wird Dir alles nehmen. Sie will nur Dein Geld." hielt sie Christian vor.

Es folgten noch einige Schimpfworte bevor der Justizbeamte Elena aus dem Saal geführt hatte.

Der schüttelte nur den Kopf und zeigte Elena den Stinkefinger. Worauf hin er sich eine Geldbuße einhandelte, die er nur zu gerne zahlte.

„Ich zahle freiwillig 100.000 Dollar an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl, Euer Ehren. Das ist es mir wert."