Albträume und gemeinsamer Morgen

63 5 0
                                    

In der Nacht lag Ana sehr lange wach. Plötzlich hörte sie Schreie. Sie kamen aus Christians Zimmer. Sie sprang aus ihrem Bett und ihrem Zimmer. Auf dem Flur hörte sie ihn wieder. Leise öffnete sie die Türe zu seinem Zimmer. Er wälzte sich im Bett und schien sich gegen irgendwen zu wehren. Ana kannte diese Träume nur zu gut. Schon früher plagten sie Christian. Insbesondere dann, wenn er emotional sehr angegriffen war. Sie kroch unter seine Decke und kuschelte sich ganz dicht an ihn. „Ich bin bei Dir." flüstere sie leise und zog sich ganz nah an ihn heran. Sofort beruhigte sich Christians Herzschlag. Er spürte ihre Nähe wurde aber nicht wach.

Als er am nächsten Morgen wach wurde, da konnte er sich kaum bewegen. Beine und Arme hatten sich wie Schlingpflanzen um ihn geschlungen. Draußen war es noch fast dunkel und sein Handy zeigte 6 Uhr am Morgen an. Er hatte wirklich mal fast 10 Stunden geschlafen. Er wusste genau, wer sich da so an ihn gekuschelt hatte. Er genoss es, dieses Gefühl, dass er fast 9 Jahre vermisst hatte. Mit seiner linken Hand konnte er Ana's Rücken erreichen. Sie war so schön warm aber auch, und das brachte ihn fast zum kochen, nur noch Haut und Knochen. Sie achtete mal wieder nicht auf sich. Da würde er noch ein ernstes Wörtchen mit ihr sprechen müssen.

Er wusste nicht, wie lang sie so da lagen. Irgendwann begann er mit seinen Fingern Kreise auf Ana's Rücken zu ziehen. Seine Hand glitt weiter südlich und er strich zärtlich über ihre Pobacke. Die Bilder in seinem Kopf spielten verrückt. Er sah sie vor sich im Spielzimmer, auf dem Bett in seinem Zimmer im Bellevue, im Bootshaus und plötzlich lag sie vor ihm auf der Bank im Spielzimmer, ihr Po tief rosa von den Schlägen mit dem Gürtel. Er versteifte und hörte mit seinen Bewegungen auf. Er verstand nicht, warum sie ihn nach allem was er getan hatte, immer noch liebte. War er überhaupt gut für sie?

„Nicht aufhören." Ana's leise Worte holten ihn aus seinen Gedanken.
„Das tut so gut. Bitte weiter machen."

„So, so Mrs. Grey, das gefällt ihnen also?"
„Ja, Mr. Grey. Eine sehr angenehme Art des Weckrufs."
„Oh, ich wüsste da noch ein paar andere Sachen, nach denen sie sicher ganz wach sein werden."
„Ich kann mich dunkel erinnern. Und irgendwann müssen sie meine Erinnerung auffrischen, Sir, aber jetzt muss ich aufstehen und Frühstück machen für unseren jüngsten. Ich hab leider keine Gail, die das übernimmt."
„Wenn Du willst, dann schick ich Dir Gail und Taylor für eine Zeit. Ted und ich kommen auch ganz gut alleine zurecht."
„Das würdest Du tun? Dich freiwillig von den beiden trennen. Das kann ich nicht zulassen. Sie passen doch auf Dich auf, dass Du keinen Unfug anstellst."
„Ja, das tun sie und ich bin ihnen zu lebenslangem Dank verpflichtet. Aber wenn Du willst, dann stell doch jemanden ein."
„Mr. Grey, der Verlag wirft gerade mal genug ab um davon zu leben. Personal kann ich mir nicht leisten. Die Schule für die beiden ist schon teuer genug."
„Darüber reden wir später. Also: aufstehen oder..." Er schlang seine Arme um Ana und mit einem kurzen Ruck lag er auf ihr.

„Ich will nur ungern stören, aber ich bin schon soweit fertig und wollte nur fragen ob ich schnell ins Dorf fahren soll ein paar Brötchen holen?" CJ stand in der Türe und beobachtete seine Eltern.

„Wie kommen wir denn zu der Ehre? Das hast Du ja noch nie freiwillig gemacht."
„Auch ich bin fähig mich zu ändern." grinste er die beiden an.

Ana schubste Christian von sich und stand auf. „Also Männer. Frühstück in 15 Minuten. Du gehst Duschen und Du fährst Brötchen holen. Geld liegt in der Schublade und bring Kaffee für Deinen Vater mit. Schwarz ohne Milch und Zucker."

Die beiden folgten ihren Befehlen und Ana machte sich auf in die Küche. Viel zu machen hatte sie nicht mehr. CJ schien alles bereits vorbereitet zu haben. Ihr Teewasser stand in der Kanne bereit. Zwei Beutel auf dem Teller neben ihrer geliebten London Ey Tasse.

10 Minuten später stand Christian in Jogginghose und T-Shirt hinter ihr und hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken. „Die neue Frisur steht Dir. Auch wenn ich die langen Haare an Dir geliebt habe."
„Na so kurz sind sie auch wieder nicht. Aber das ist so einfacher händelbar und die Farbe gefiel mir."
„Mir gefällt es auch. Ist eh egal, Du gefällst mir immer."
„Mum sieht immer super aus. Da hast Du recht." Ihr Sohn war zurück und hielt stolz die Tüte mit frischen Brötchen in die Höhe.

„Lasst uns frühstück. Ich muss heute noch in den Verlag und ich denke, Du wirst auch noch arbeiten wollen." Ihre Frage galt Christian.

„Du vergisst, dass es in Seattle mitten in der Nacht ist. 9 Stunden Zeitunterschied, Mum."

„Ja, mein kleiner Klugscheißer."

„Da Taylor mir den Laptop gebracht hat, werde ich meine Mails abarbeiten. Ich bin sicher ich bin einige Stunden beschäftigt. Vielleicht können wir zusammen Mittagessen." Richtete Christian sein Wort an Ana.

„Komm gegen 13 Uhr in den Verlag, dann gehen wir am Hafen essen."

„Ich werde da sein,... Mrs. Hardy."

Anrufe mit ungeahnten FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt