Anrufe mit ungeahnten Folgen

Fragen und erste Antworten

Pünktlich betrat Christian die Räume des kleinen Verlags in der Ortsmitte. Zuvor hatte er sich ein wenig umgesehen. Hier gefiel es ihm wirklich gut. So sah für ihn das typisch englische Dorf auf. Zudem war das Meer vor der Tür. Hier lies es sich bestimmt gut leben. Der kleine Flughafen war nicht weit.

Hatte er das Recht Ana und vor allem die Kinder von hier wegzuholen? Sie lebten hier länger als sie mit ihm in Seattle gelebt hatten. Besonders für CJ würde es schwierig werden. Er musste das mit Ana besprechen. Aber eine Beziehung auf so große Distanz. Wie sollte das funktionieren? Statt einer einfachen Lösung gab es immer mehr Fragen.

Rückblick:
Heute morgen hatte er Welch aus dem Bett geklingelt und ihm einige Aufträge gegeben. Er musste herausfinden, wer ihnen das angetan hatte. Anfangen wollte er mit dem Haus hier. Deswegen war er zum Gemeindeamt gefahren. Mit einer kleinen finanziellen Zuwendung wurde ihm Einsicht ins Grundbuch gewährt. Eigentümer der Immobilie war Bob Adams, Ana's Stiefvater. Das wird Ana ganz und gar nicht gefallen. Woher aber hatte Bob das Geld? Sicher war das Haus nicht billig. Christian tippte auf 1 bis 2 Millionen Dollar. Über den Eintrag im Grundbuch wusste Christian wer Vorbesitzer war. Also machte er sich auf den Weg zu der angegebenen Adresse.

Er staunte nicht schlecht. Das Anwesen, dass zu dieser Adresse gehörte war ganz schön beeindruckend. Da konnte nicht mal Bellevue oder sein Haus am Sound mithalten. Er stand vor einem richtigen Schloss. Aber das hätte er sich denken können. Als Verkäufer des Hauses war ein Earl geführt.

Christian erhoffte sich hier eine nächste Antwort. Die nächste in einer ganzen Reihe. Und er war gewillt, sie alle zu bekommen.

Er klingelte an der Türe und musste einen kleinen Moment warten. Dann wurde ihm geöffnet. Vor ihm stand ein Mann, Ende 50 schätzte er in einer Livre, wie Christian sie nur aus alten Filmen kannte. Er kam sich vor, wie am Set von Downton Abby. Das man heute hier noch so lebte, das konnte er sich nur schwer vorstellen. Aber das hier war England.

„Sie wünschen?"

„Mein Name ist Christian Grey, ich würde gerne mit dem Earl sprechen."

„Mylord ist derzeit nicht zu Hause. Er weilt in London zur Oberhaussitzung."

„Gibt es jemanden, der mir Auskunft geben kann zum Verkauf des Hauses unten im Dorf so etwa vor 9 Jahren?"

„Da kann ihnen sicher der Verwalter Mr. Barnes helfen. Aber warum fragen sie danach? Hat Mrs. Hardy Probleme mit dem Haus?"

„Nein, soweit ich das beurteilen kann, ist mit dem Haus alles in Ordnung. Wo kann ich den Verwalter finden?"

„Dort im Nebengebäude ist sein Büro. Die zweite Türe von rechts. Er müsste dort zu finden sein. Wenn nicht, dann kommen sie nochmal und wir versuchen ihn anzurufen."

Christian verabschiedete sich und ging zum Nebengebäude und klopfte an die besagte Türe.

„Kommen Sie rein." hörte er eine männliche Stimme.

„Mr. Barnes. Mein Name ist Christian Grey. Ich habe eine Frage zum Verkauf des Hauses im Ort an Mr. Adams."

„Mr. Grey. Wie kann ich Ihnen da helfen? Will Mrs. Hardy das Haus an sie verkaufen?"

„Nein, Mrs. Hardy will nicht an mich verkaufen. Ich habe nur eine Frage: Wer hat damals das Haus bezahlt. Ich bin mir sicher, dass Mr. Adams nicht die finanziellen Mittel dazu hatte. Das Haus hat einen Wert von schätzungsweise 1,5 Millionen, vielleicht auch etwas mehr. Das konnte er niemals selbst bezahlen. Sein Vermögen zum Zeitpunkt seines Abfluges aus den Staaten betrug gerade mal ein paar Tausend Dollar. Können sie nachvollziehen, wer das Geld zur Verfügung gestellt hat?"