Verstoß gegen die Hausordnung

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„Jason," unterbrach Christian Taylors Gedanken, „Ich hab keine Ahnung wie ich reagieren soll, wenn ich sie wiedersehe."

„Nimm Phoebe in den Arm. Sei ihr Dad und hab sie einfach lieb. Und bei Ana muss Du schauen. Auf jeden Fall müsst ihr reden. Aber spar Dir Vorwürfe. Hör ihr zu und raste nicht gleich aus. Du weißt noch immer nicht genau, was damals alles passiert ist. Du kannst nur hoffen, dass sie Dir zuhört."

„Ich zermartere mir seit Jahren das Hirn, ob wir etwas übersehen haben. Ich habe keine Ahnung und ich habe Angst davor, was sie mir sagen wird."

„Christian, nicht soviel denken. Lass es auf dich zukommen. Außerdem triffst Du jetzt erstmal Phoebe. Deine kleine Prinzessin. Freu Dich auf sie. Sie hat sicher gar keine Schuld an irgendwas und will nur geliebt werden von ihrem Daddy."

„Ich wünschte ich würde schon da sein."

„Noch drei Stunden Christian. Am besten Du schläfst ein bisschen. Du siehst nämlich beschissen aus. Deine Kinder müssen Angst um Dich haben, wenn sie Dich so sehen."

Dem Rat seines Freundes folgend ging Christian in die Schlafkabine seines Jets. Seien Gedanken kreisten um Anastasia. In einer solchen Kabine in seinem alten Jet hatten sie ihre Hochzeitsnacht verbracht. Auf 11.000 Meter Höhe hatten sie sich geliebt. Eine Nacht, die er nie vergessen wird. Wie so viele andere. Das ersten Mal mit Ana in seinem Schlafzimmer. Die Nacht in Savannah, das erste mal im Spielzimmer, beim Maskenball in seinem Zimmer, im Bootshaus, auf der Grace, in New York, in Aspen auf dem Küchentisch. Die Liste hätte er noch lange weiterführen können. Ana war sieben Jahre seine Sonne. Sie war die Luft, die er zum atmen brauchte, das Licht, das ihn aus seiner Dunkelheit geholt hatte. Ana war alles für ihn. Mit Tränen in den Augen schlief er irgendwann ein. Taylor weckte ihn kurz vor Paris.

Zwei Stunden später stieg er vor dem Landhaus etwas ausserhalb von Rouen aus dem von Taylor gemieteten Mercedes GLC aus. Vor etwas mehr als einem Jahr war er bereits einmal hier mit Ted. Sie wollten sich Schulen ansehen für einen Sprachkurs und diese hier gefiel ihnen beiden am besten.

„Jason, würdest Du mich bitte begleiten?" Er fühlte sich sicherer mit seinem Freund an der Seite. Noch bevor er an der schweren, hohen Holztüre klingeln konnte wurde diese aufgerissen und sein Sohn kam ihm entgegen gelaufen.

„Dad, ich bin so froh, dass Du da bist. Die hören mir hier einfach nicht zu und Phoebe haben sie einfach weggebracht. Sie hat geweint und jetzt weiss ich nicht wo sie ist. Mum kommt wohl. Dad bitte rede mit denen, die spinnen total." Ted umarmte Hilfe suchend seinen Vater und dieser drückte den Jungen, der fast so groß war, wie er selbst. Wie bei Ana konnte er bei seinen Kindern diese Berührungen zulassen. Bei ihnen und seiner Familie. Ansonsten hatte sich diese Phobie eher noch verschlimmert.

Noch bevor er irgendetwas zu seinem Sohn sagen konnte, hörte er eine Stimme hinter ihm.

„Ah, Mr. Grey, sie sind schon da. Das ging schneller als erwartet. Wir haben frühestens morgen mit ihnen gerechnet. Aber um so besser. Dann können wir vielleicht das schlimmste noch verhindern. Mrs. Hardy wird in ein paar Stunden hier sein und dann würde ich gerne wissen, was wir tun in dieser leidigen Angelegenheit. Ihr Sohn ist ja leider mehr als uneinsichtig."

Mrs. Hardy .. in ein paar Stunden. Nach diesen Worten hatte Christian aufgehört zuzuhören. Er würde sie in ein paar Stunden wiedersehen. Darauf war er nicht vorbereitet. Angst stieg in ihm hoch. Doch dann riss er sich zusammen. In guter CEO Manier musste er hier erstmal für Klarheit sorgen.

„So, meine Herren. Nett, dass sie mich so gar nicht willkommen heißen. Würde irgendwer die Güte haben und mir erzählen, was hier vorgefallen ist, das sie so aufgebracht hat?"

„Ihr Sohn, Mr. Grey hat gegen die Hausordnung verstoßen..."

„Gegen die Hausordnung verstoßen? Genauer bitte." Christian war mehr als sauer. Deswegen machten die einen solchen Aufstand. Und nochmal, warum war Anastasia auf dem Weg hier hin?

„Ihr Sohn hatte heute Nacht Damenbesuch und wir haben das Mädchen heute morgen völlig verheult und verstört aus seinem Zimmer befreit."

„Dad das ist lächerlich." Platzte Ted dazwischen.

„Bei dem Mädchen handelt es sich dann wahrscheinlich um die Tochter von Mrs. Hardy." Schloss Christian.

„Das Mädchen ist 13 Mr. Grey. 13 und ihr Sohn...."

„Nun halten sie mal die Luft an Mr. Dupliere. Ich werde jetzt kurz mit meinem Sohn reden und dann werde ich mit Grace sprechen."

„Das werden sie mit Sicherheit nicht. Ich lasse nicht zu, dass sie sie unter Druck setzen. Das Mädchen ist schon verstört genug."

„Sie werden mich mit ihr sprechen lassen, verlassen sie sich drauf. Und jetzt reden wir Ted."

Anrufe mit ungeahnten FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt