Eine Halbe Stunde später saßen Christian und Ana im Audi auf dem Weg zum Heliport. Ohne große Diskussion hatte Ana Christian ans Steuer gelassen. Aber den Heli würde sie fliegen. Da ließ sie nicht mit sich reden.„Wie bist Du darauf gekommen, fliegen zu lernen?" fragte er seine Frau.
„Von Cornwall aus ist der Weg nach London doch länger als ich dachte. Mit zwei Kindern im Haus, wollte ich möglichst wenig Zeit vergeuden und so hab ich den Flugschein gemacht. Ich kann auch Kleinmaschinen steuern. Ich kann verstehen, was Dich daran so fasziniert."
„Gut immer einen weiteren Piloten an Bord zu haben." meinte Christian.
„Ja, dann kann ich endlich mal wieder was trinken." konterte ihm Ana.
„Verträgst Du immer noch so wenig?"
„Ist nicht besser geworden."
„Das beruhigt mich. Und Essen tust Du auch nach wie vor zu wenig."
„Es hat sich nichts geändert, Mr. Grey."
„Oh doch, Mrs.Grey. Ich hab mich verändert. Hoffentlich magst Du mich noch."
„Das werden wir dann sehen. Erstmal sollten wir die Begegnung mit unserem Jüngsten hinter uns bringen. Phoebe hat Dich ja schon vorgewarnt. Im Gegensatz zu ihr, kennt er Dich überhaupt nicht. Phoebe hat ihm immer von Dir vorgeschwärmt. Sie liebt Dich über alles."
„Und ich liebe sie. Ich liebe alle meine Kinder und ihre Mutter. Das war so, ist so und wird immer so sein. Egal was Du oder irgendwer sonst denkt."
„Lass uns wirklich später reden. Ich denke, es wühlt uns beide zu sehr auf und wir sollten heil bei unserem Sohn ankommen."
„Da bin ich bei Ihnen Mrs.Grey. Wirst Du fliegen?"
„Sicher. Glaubst Du ich lass Dich an meinen Heli? Niemals!"
Auf dem Flugfeld angekommen sah Christian schon die schöne Maschine. Ein Airbus Helikopter H125 mit 6 Sitzen. Perfekt.
„Na dann los. Wie lange werden wir fliegen?"
„Etwas mehr als eine Stunde. Es herrscht super Flugwetter über dem Kanal. Vom Flugplatz brauchen wir dann noch etwa 20 Minuten bis zum Haus."
„Wie geht es Carla und Bob?" fragte Christian und mit einem Schlag war Anas Gesicht mit Tränen überströmt. War die Frage falsch? Sie waren doch damals mit Ana verschwunden.
„Sie leben nicht mehr. Vor zwei Jahren gab es einen Unfall. Sie sind mit dem Auto die Klippen hinunter gestürzt. Beide waren sofort tot."
„Du stemmst zwei Kinder und Verlag ganz alleine?" Christian war sichtlich beeindruckt.
„So ziemlich. Einmal in der Woche kommt eine Putzfrau. Zudem sind die Kinder jetzt beide den ganzen Tag in der Schule, das macht einiges leichter." Ein wenig Stolz konnte man aus ihrer Stimme hören. Ja, sie hatte es auch ohne ihn geschafft und war als Verlegerin sogar relativ erfolgreich.
„Du bist eine tolle Frau, Anastasia." gibt Christian ohne Umschweifen zu. Ein klein wenig Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Er wusste um seinen Einfluss. Als er Ana kennenlernte, war sie eine schüchterne Studentin, die keine Ahnung von ihrer Wirkung auf Männer hatte. Eine Frau auf der Suche nach ihrem Weg im Leben. Ihr beruflicher Werdegang hatte angefangen wie so viele andere auch. Als Assistentin von diesem Arschloch Hyde. Nach seinem Angriff, hatte sie nicht lange gezögert und seinen Job für sich beansprucht. Und dabei hatte sie überzeugt. Natürlich kam es ihr zu Gute, das Christian der Boss war, aber wenn sie nicht gut gewesen wäre, hätte er ihr nie den Verlag überschrieben. Er liebte sie zwar, aber er war nicht blind und es war noch nie sein Ding, geschäftliches mit Privatem zu vermischen. Nie würde bei ihm jemand einen Posten bekommen, nur weil er der XXX von XXX war. Also auch nicht Ana als seine Frau. Wäre sie nicht gut in ihrem Job hätte er schon Wege gefunden, sie anderweitig zu beschäftigen. Er erinnerte sich an ihr erstes Aufeinandertreffen. Auf die erste Frage aus Kates Fragenkatalog: ‚Worauf begründen sie ihren Erfolg?' Eine so blöde Frage hatte er damals gedacht und dann geantwortet, dass er sehr gute Menschenkenntnis habe und erkennen könne, was Menschen motiviert. Er schmunzelte. Ana meinte damals, er habe vielleicht einfach nur Glück gehabt.
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Anrufe mit ungeahnten Folgen
Fanfiction16 Jahre ist es fast her, dass Ana Christian eine zweite Chance gab. Sie mussten einiges gemeinsam durchstehen, doch am Ende lebten sie eine Zeit lang glücklich mit ihren beiden Kindern im großen Haus am Sound. Doch dann....