Zunkunftspläne

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Christian lag etwas auf dem Herzen. Er musste sie danach fragen: „Ana, Du hast in Cornwall, in der Nacht im Cottage geträumt und geredet. Du hast irgendwas gesagt von: CJ dürfe niemals erfahren was Du getan hast und Ted niemals was ich getan hat. Was hast Du damit gemeint?"

Ana zog scharf die Luft ein und setzte sich auf. Das was sie zu erzählen hatte, fiel ihr nicht leicht.
„Christian. Ich ... das ist nicht leicht für mich." Wieder einmal zog sie die Beine an und umklammerte sie mit beiden Armen. Ein Anblick den Christian hasste. So wollte er sie nicht sehen.

„Was Ana? Was haben wir getan, was die beiden Jungs nicht erfahren dürfen."

„Die Schwangerschaft mit CJ und besonders die ersten Monate mit ihm waren nicht so, wie es hätte sein sollen. Du hast ja die Narbe gesehen. Er kam mit einem Kaiserschnitt zur Welt. Sie mussten ihn holen, da ich nicht in der Lage gewesen wäre, eine Geburt durchzustehen."

Es fiel Ana schwer über diese Zeit ihres Lebens zu sprechen. Die schlimmste.

„Ana, was willst Du erzählen?"

„Als ich erfuhr schwanger zu sein, da bin ich wie gesagt erstmal zusammengebrochen. Das alles war einfach zu viel für mich. Die Sorge um Mum, ich musste mich um Phoebe kümmern, die sehr schlecht schlief, seit wir aus Seattle weg waren. Deine Mail. Die Gedanken an eine Schwangerschaft mit all ihren Begleiterscheinungen, die war einfach zu viel. Komischer Weise hatte ich von all diesen Dingen bei CJ nichts. Kein Erbrechen, kein Schwindel. Ich fühlte mich, wie immer. Also begann ich die Schwangerschaft zu ignorieren. Wenn Bob nicht gewesen wäre, wäre ich auch nie zum Arzt gegangen. Für mich existierte diese kleine Blase in meinem Bauch einfach nicht.

Um nicht dicker zu werden aß ich kaum noch was. Bis zur Geburt hab ich nichtmal 3 Kilo zugenommen. Da ich mich weigerte, ließ Bob mich ins Krankenhaus einweisen. Ich wurde zwangsernährt und als es soweit war, da haben sie CJ per Kaiserschnitt geholt. Mich hat dieses Kind nicht im geringsten interessiert und als ich sah, dass er Dein Ebenbild war, da hab ich mich erst recht gegen ihn gesträubt. Du weißt, wie sehr ich es geliebt habe Ted und Phoebe zu stillen. Bei ihm konnte ich es nicht. Alles in mir wollte ihn nicht so nah bei mir haben."

Ana musste eine Pause machen. Sie stand auf und ging ans Fenster. Dann sprach sie weiter.

„Bob stellte eine Nanny ein. Die hat sich um CJ gekümmert. Mich hat nur Phoebe interessiert. Und dann kam dieser Tag. Bob und Carla waren beim Arzt und Phoebe im Kindergarten. Die Nanny war ins Dorf gegangen, ein paar Sachen für CJ besorgen. Er war damals vier Monate alt. Es war der Tag nach Phoebes Geburtstag."

„Der Tag nach Phoebes Geburtstag?" Christian wusste genau welcher Tag dies war. Nur zu genau wusste er es. Der schlimmste seines Lebens. Er sah sich in seinem Badezimmer liegend. Vollgekotzt und voll mit seinem eigenen Blut. Und dann war da Ted. Mit Macht versuchte Christian die Bilder in seinem Kopf zu vertreiben.

„Ich lag im Wintergarten, schaute hinaus aufs Meer. Das Reisebett, indem CJ seinen Mittagsschlaf hielt, stand neben mir. Plötzlich fing er an zu schreien. Aber es war nicht wie bei Phoebe und Ted, es war anders. Er schien regelrecht panisch zu sein. Er hatte seine Augen aufgerissen und schaute mich an, als wolle er sagen: Nun hilf mir doch endlich. Lass mich nicht länger alleine. Und dann hat es klick gemacht. Ich nahm ihn zum ersten Mal auf den Arm. Habe mit ihm gesprochen. Es hat gedauert, aber irgendwann war er wieder still. Er war eingeschlafen. Ich wollte ihn wieder ins Bettchen legen, aber dann fing er wieder an. Jedesmal wenn er wieder ruhig war und ich den Körperkontakt zu ihm löste, begann er wieder zu schreien. Schließlich habe ich ihn mir auf den Bauch gelegt und wir sind zusammen eingeschlafen."

„Euer Verhältnis scheint mir heute sehr gut."

„Ja, danach hab ich mich um so mehr um ihn gekümmert. Seine Ähnlichkeit mit Dir hat mich zwar oft an Grenzen gebracht, aber ich liebe ihn über alles."

Anrufe mit ungeahnten FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt