3 Jahre später
Mein Wecker reißt mich unliebsam aus dem Schlaf. Es ist erst vier Uhr und murrend schwinge ich mich aus dem Bett. Mein erster Gang führt mich ins Badezimmer, wo ich mir eine Hand voll kaltem Wasser ins Gesicht schütte um etwas wacher zu werden. Meine Haare bürste ich durch und binde sie in einen Zopf zusammen. Dann ziehe ich meine Klamotten, die ich mir bereits gestern schon rausgelegt habe, an und gehe dann in die Küche. Dort stelle ich die Kaffeemaschine an und fülle mir die warme Brühe in eine To-Go-Becher. Mit einem Blick auf die Uhr wird mir klar, dass ich langsam los muss. Deshalb schlüpfe ich im Flur in meine Schuhe und werfe mir eine dünne Jacke über. Es ist zwar Sommer, aber so früh doch noch etwas frisch. Mit Schlüssel und Kaffeebecher bewaffnet verlasse ich das Haus und steige ins Auto. Nach zwanzig Minuten Fahrt komme ich am Dortmunder Krankenhaus an und parke mein Auto auf dem Mitarbeiterparkplatz. Als ich aussteige, fährt meine Kollegin Jenny auf ihrem Fahrrad an mir vorbei. Ich schließe das Auto ab und gehe Richtung Eingang. Dort hat Jenny ihr Rad angeschlossen und wartet auf mich. ,,Guten Morgen." Wünscht sie mir und ich erwidere diesen Gruß. Zusammen gehen wir ins Gebäude und machen uns auf den Weg auf unsere Station.
Mit Jenny habe ich vor fast drei Jahren das Anerkennungsjahr begonnen und wir waren die einzigen Frauen in einer Gruppe von zehn Assistenzärzten. Deshalb haben wir immer etwas mehr zusammen gehalten und sind gute Freundinnen geworden. Das wir beide auch nach dem Jahr eine Festanstellung bekommen haben und nun immer noch regelmäßig zusammenarbeiten hat mich natürlich sehr gefreut.
Auf unserer Station ziehen wir uns zunächst die Arbeitskleidung um, machen Übergabe mit den Nachtschicht-Kollegen und entlassen diese dann in den Feierabend. Mittlerweile ist es sechs Uhr und wir sitzen gemeinsam im Büro. ,,Wie war dein Wochenende?" Fragt Jenny mich, als wir alle Unterlagen überprüft haben. ,,War ganz entspannt. Ich war froh endlich mal zwei Tage frei zu haben. Da konnte ich mal ein Tag nix tun und dann war ich ja gestern in Köln zum Fußball." ,,Als ob du einen Tag entspannt hast." Lacht sie und ich muss auch schmunzeln: ,,Ja, du hast Recht. Ich habe endlich mal alles aufgeräumt und erledigt was sonst auf der Strecke geblieben ist. Und ich habe mich mal wieder mit meinem Onkel getroffen." ,,Abschalten kannst du ja sowieso nicht und wirklich mal nichts tun. Ich habe übrigens das Spiel gestern gesehen. Du warst echt stark." ,,Danke. Ich freue mich schon auf das nächste Spiel. Da sehe ich endlich meine Freundinnen wieder." Antworte ich und spiele damit auf das kommende Derby gegen meine Potsdam-Mädels. Als ich vor drei Jahren mir eine Stelle für mein Anerkennungsjahr suchen musste, habe ich mich auch in Dortmund und Umgebung beworben. Als ich dann auch noch eine Stelle in Dortmund bekam, habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden die Mannschaft zu verlassen. Jetzt spiele ich beim Liga-Konkurrenten SGS Essen. Durch unsere Begegnungen in der Liga, treffe ich auch noch regelmäßig auf die Potsdamer Mädels. Durch meine Schichtarbeit ist es nicht immer so einfach das Training und die Spiele mit der Arbeit zu vereinen, aber mein Chef ist nachsichtig mit mir und wir planen immer genau das es irgendwie passt.
,,Stimmt. Aber jetzt ist ein spielfreies Wochenende. Hast du schon Pläne?" Fragt sie mich nun und ich antworte: ,,Naja, ich habe zwar Samstag frei, muss aber Sonntag schon wieder arbeiten. Und du?" ,,Ich habe beide Tage frei und habe überlegt Samstag mal wieder ins Stadion zu gehen. Hat lange nicht mehr gepasst und nun ist endlich mal ein Heimspiel." ,,Das klingt ja noch nem Plan. Ich schaffe es vielleicht mal wirklich nichts zu machen." Überlege ich und sie meint: ,,Komm doch einfach mit. Wir machen einen kleinen Stadt-Bummel und gehen dann abends ins Stadion." ,,Nee, dass muss nicht sein. Ich gehe gerne mit in die Stadt, aber auf Stadion habe ich keine Lust." Weise ich sie ab. ,,Ach komm schon, wann warst du das letzte Mal im Stadion? Außerdem würde sich dein Onkel bestimmt freuen, wenn du mal wieder zuschaust." Argumentiert sie, doch ich bleibe standhaft: ,,Ich habe genug Fußball um die Ohren. Ich mache lieber einen Filmabend oder so." ,,Und dann sitzt du an einem schönen Samstagabend alleine in deiner Wohnung, als im schönsten Stadion der Welt zu sein? Komm schon Emma, bitte komm mit. Alleine gehen will ich nicht und das wäre mal wieder was anders. Du kannst dir doch nicht auch das von Marco kaputt machen lassen." ,,Erwähne nie diesen Namen." Fahre ich sie etwas scharf an und bin froh, als ich Melder ging und sie bei einem Patienten gebraucht wurde.
DU LIEST GERADE
(2) Vom Ende zum Anfang
FanfictionDrei Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen und es ist viel passiert. Emma ist der Liebe wegen nach Dortmund gezogen und hat ihre Verpflichtungen in Potsdam aufgegeben, um in der Nähe zu spielen. Jedoch gehen sie und Marco seit einem sc...