Genervt blättere ich durch die Berge von Blättern auf meinem Schreibtisch. ,,Möchtest du noch einen Tee? Ich würde mir einen Kaffee holen?" Fragt mich Phillip und ich antworte: ,,Gerne, kann ich sehr gut gebrauchen. Da ist man mal eine Woche krank und schon kommt man nicht mehr hinterher." ,,Mach dir nicht so ein Stress, wenn du heute nicht fertig wirst kannst du auch morgen noch weitermachen." ,,Ich weiß, aber mich nervt dieser ganze Zettelkram einfach." Er nickt nur und verlässt das Büro. Ich widme mich wieder meinen Listen aber werde direkt schon wieder unterbrochen weil mein Handy klingelt. ,,Ja." Gehe ich genervt ran und die Stimme auf der anderen Seite fragt: ,,Störe ich? Ich kann auch später anrufen." Ich nehme das Handy vom Ohr und schaue aufs Display. Es ist Marco. ,,Ach hey, habe einfach nur angenommen ohne zu schauen wer anruft. Ich versinken nur ein wenig in der Arbeit, da kommt mir die Pause ganz gelegen." ,,Aber du machst auch so mal Pause oder? Nicht das du zu viel arbeitest." ,,Nee, nee. Das passt schon. Ich muss nur die letzte Woche ein wenig aufholen." Erkläre ich und er fragt: ,,Wieso? Was war den letzte Woche?" ,,Ich war krank und lag den ganzen Tag nur im Bett rum." Erkläre ich und bin mir sicher welche Frage als nächstes kommt. ,,Aber du bist jetzt wieder ganz fit? Wie geht es dir und dem Baby?" Treffer. ,,Ja, es geht mir wieder gut. Training pausiere ich noch diese Woche und dem Baby geht es auch gut." Schildere ich und Marco seufzt beruhigt. ,,Dann ist ja gut. Geht es dir auch sonst gut?" ,,Ja, wenn ich mein Rückstand wieder aufgeholt habe noch besser. Aber am Wochenende ist das letzte Ligaspiel und nächste Woche dann die Weihnachtsfeier. Und was geht bei dir so?" ,,Nichts besonderes. Wir spielen Dienstag noch in der Champions League und am Sonntag ist auch letztes Ligaspiel. Die Weihnachtsfeier ist dann am Freitag nächste Woche. Hast du eigentlich schon Pläne für Weihnachten?" ,,An Heiligabend feiere ich mit Jürgen und seiner Freundin. Die fahren dann am ersten Weihnachtsfeiertag nach dem Frühstück wieder. Ansonsten treffe ich mich eventuell noch mit ein paar Mädels zum wichteln. Und wie sehen die Weihnachtstage bei dir aus?" ,,Der übliche Ablauf. Familie hier - Familie da. Ich wollte fragen ob du Lust hättest am zweiten Weihnachtsfeiertag mit zu meiner Familie zu kommen?" ,,Ich glaube nicht dass das eine gute Idee wäre." Gebe ich zu denken und er fragt: ,,Warum nicht?" ,,Warum? Deine Familie ist nicht gerade gut auf mich zu sprechen, weil ich in ihren Augen hintergangen und betrogen habe, dich dermaßen verletzt habe und dir nun ein Kind andrehen will. Die haben mir damals sehr deutlich zu verstehen gegeben, wie sie zu mir stehen und durch unseren aktuellen Umstand wird sich das Verhältnis wohl kaum verbessert haben." Ich rede mich in Rage und merke, wie mein Bauch sich anspannt und ich anfange schneller zu atmen.
Phillip kommt ausgerechnet jetzt wieder in den Raum und sieht mich fragend an. Kopfschüttelnd winke ich ab und versuche ruhig zu atmen. Jedoch gelingt mir das nicht besonders gut. Ich fange an zu hyperventilieren und kann auch Marco nicht mehr zuhören. Wie in einer Abwärtsspirale bekomme ich langsam Panik und versuche Luft zu bekommen. ,,Emma?" Höre ich weit weg jemanden fragen, doch ich kann mich nicht rühren, zu sehr stecke ich in meiner Panikattacke fest. ,,Okay ganz ruhig." Sagt jemand auf einmal neben mir und ich zucke zusammen als diese Person mir das Handy aus der Hand nimmt. ,,Sie ruft zurück." Höre ich noch und dann erscheint Phillip in meinem Sichtfeld. ,,Ganz ruhig atmen, Emma. Ein und wieder aus." Ich versuche mich auf ihn zu konzentrieren, scheitere aber kläglich. ,,Dann komm hoch." Er greift mir unter die Arme und bugsiert mich Richtung Fenster. Meine Beine können mich kaum halten, aber er stützt mich. Er öffnet das Fenster und ich versuche die frische Luft aufzunehmen. Phillip versucht mir gut zuzureden und langsam normalisiert sich meine Atmung wieder. Mein Tunnelblick verschwindet und mein Stand wird wieder fester. ,,Besser?" Fragt er mich und ich nicke: ,,Ja, danke." ,,Kein Problem." Ich wanke noch ein wenig als ich wieder an meinen Schreibtisch zurück kehre. ,,Willst du darüber reden?" Fragt Phillip und ich schüttle nur den Kopf. ,,Ich habe mich nur zu sehr in eine Situation reingesteigert. Nicht der Rede wert." Erkläre ich und er erwidert: ,,Dafür das es nicht der Rede wert sein soll, hat es dich aber eben ziemlich aus der Bahn geworfen:" ,,Wie du vielleicht mitbekommen hast ist mein Leben ein bisschen kompliziert." Ich deute auf meinen Bauch. ,,Da gibt es einfach viel zu klären und organisieren." ,,Verständlich und worum ging es diesmal?" Fragt er nun und ich seufze: ,,Es ging nur um die Feiertage. Eigentlich nichts worüber man sich so aufregen sollte. Aber das kläre ich noch. Jetzt mache ich erst mal weiter." Damit hoffe ich das Thema abgeharkt zu haben und widme mich wieder meinen Unterlagen. Zum Glück lässt Phillip auch das Thema fallen, schaut zwar noch einem besorgt rüber aber wendet sich dann auch ab.
,,Du denkst aber auch mal daran eine Pause zu machen oder einfach Feierabend, oder?" ,,Äh, ja. Ich bin gleich durch." Sage ich und werfe einen Blick auf die Uhr. Tatsächlich ist es schon fast Zeit um Feierabend zu machen. Ich atme tief durch und klappe seufzend den Laptop zusammen. ,,Willst du darüber reden?" Fragend schaut Philip mich an und ich schüttle nur den Kopf: ,,Ist nicht der Rede wert." ,,Das sah eben aber anders aus." ,,Marco hat mich zum zweiten Weihnachtsfeiertag zu seinen Eltern eingeladen. Das hat mich etwas überfordert." ,,Aber was spricht dagegen?" ,,Seine Eltern sind nicht so gut auf mich zu sprechen und es ist immerhin Weihnachten. Da kann ich mir angenehmeres vorstellen als meinen Tag mit den zu verbringen." ,,Aber das ist wohl oder übel deine Zukunft und bevor du das unangenehme erste Treffen aufschiebst, bringe es doch direkt hinter dich." ,,Ja, eigentlich hast du recht. Es bereitet mir trotzdem Bauchschmerzen." ,,Ja, bevor du wieder eine Panikattacke bekommst, denk nochmal drüber nach und dann ruf ihn an. Schreib ihm zumindest vorher das alles in Ordnung ist, der arme Kerl macht sich bestimmt jetzt sonst was für Gedanken." Ich nicke nur, unfähig noch irgendetwas darauf zu erwidern.
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(2) Vom Ende zum Anfang
FanfictionDrei Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen und es ist viel passiert. Emma ist der Liebe wegen nach Dortmund gezogen und hat ihre Verpflichtungen in Potsdam aufgegeben, um in der Nähe zu spielen. Jedoch gehen sie und Marco seit einem sc...