Am nächsten Tag muss ich mich immer noch etwas sortieren, da ich nicht so ganz glaube kann wie sich mein Leben innerhalb von nicht mal einer Woche sowas von gewandelt hat. Ich meine, ich werde Mutter? Ich ziehe demnächst nach Wolfsburg und fange noch mal neu an und bis auf Jenny weiß niemand von alle dem. Ich konzentriere mich komplett auf die Arbeit. Als ich um vierzehn Uhr Feierabend habe, treffe ich Jenny am Ausgang. ,,Hey, wie geht's dir?" Fragt sie mich und ich antworte: ,,Hi. Soweit ganz gut. Ich kann das immer noch nicht alles so glauben. Und wie geht's dir?" ,,Ich konnte schön ausschlafen. Und nun hoffe ich auf eine ruhige Schicht. Was hast du heute noch vor?" ,,Ich werde mich noch mal wegen dem Job umhören und vielleicht auch die ein oder andere Wohnung anfragen." Erkläre ich und sie nickt: ,,Und Marco?" ,,Was ist mit ihm?" ,,Wie wäre es wenn du mit ihm sprichst? Das sollte dein erster Schritt sein." ,,Du hast Recht." ,,Ich weiß." Meint sie etwas hochnäsig. ,,Ein Schritt nach dem anderen. Erzähl mir danach wie es war. Ich muss jetzt los." Sagt sie und ich kann nur nicken. Wir umarmen uns kurz zum Abschied und dann lässt sie mich mit den Worten: ,,Bis morgen, Mami." stehen. Ich bin etwas perplex und kann mich erst nach ein paar Sekunden aus meiner Starrre lösen.
Ich verlasse das Krankenhaus und gehe zu meinem Auto. Auf dem Heimweg grübel ich ein wenig vor mich hin. Jenny hat Recht, ich muss mit Marco sprechen aber ich habe Angst. Zu Hause angekommen steige ich aus und atme noch einmal tief durch. Ich entscheide mich dazu direkt zu Marco zu laufen. Ein bisschen Bewegung tut gut und wenn ich erst einmal in meiner Wohnung bin, würde ich diese heute wahrscheinlich nicht mehr verlassen. Ich grübel den ganzen Weg über vor mich hin. Der Weg dauert gefühlt Stunden, obwohl es nur fünfzehn Minuten sind bis ich vor seiner Haustür stehe.
Noch einmal atme ich tief durch bevor ich mich endlich traue die Klingel zu drücken. Ich höre ziemlich schnell Schritte, die auf die Tür zu kommen. Zeit doch noch wegzulaufen bleibt mir leider nicht, den schon wird die Tür schwungvoll geöffnet. An seinem Gesichtsausdruck kann ich ablesen, dass Marco definitiv jemand anders erwartet hat. ,,Hi? Was machst du den hier?" Fragt er und ich sage nur: ,,Ich muss mit dir reden." ,,Dann schieß los." ,,Kann ich bitte kurz reinkommen?" Frage ich, keine Lust das jeder uns hören könnte. ,,Wenn es sein muss." Grummelt er und geht vor ins Wohnzimmer. ,,Solltest du nicht heute ins Trainingslager fahren? Die Jungs haben da sowas erwähnt." Fragt Marco und ich bin überrascht, dass er sich sowas merkt wenn er es hört. ,,Eigentlich ja, aber mir ist was dazwischen gekommen." Erkläre ich. ,,Und was willst du jetzt bereden?" Fragt er mich und stellt sich mit verschränkten Armen vor mich. ,,Ich glaube es ist besser wenn du dich setzt." Will ich ein wenig Zeit schinden und er sagt: ,,Sag es einfach. Ich habe heute noch mehr vor. Die Jungs kommen später und ich habe keine Lust das du dann noch da bist." Autsch. Ich schlucke den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, herunter und versuche die richtigen Worte zu finden. ,,Wir hatten den Medizincheck für die kommende Saison und wegen dem Trainingslager." ,,Ist ja normal. Und warum ist das wichtig für mich?" Unterbricht er mich etwas schroff. Ich bekämpfe meine aufkommenden Tränen und erkläre weiter: ,,Ich bin im Check durchgefallen. Meine Belastungswerte waren ziemlich miserabel und deswegen wurden weitere Untersuchungen vorgenommen. Naja und jetzt weiß ich nicht wie ich es ausdrücken soll. Also, naja, ich werde erst einmal für die kommende Saison aussetzen müssen. Weil, naja..." Ich gerade ins Stocken. Während meiner kleinen Erklärung haben sich kleine Sorgenfalten auf Marcos Stirn gebildet. Um einen Medizincheck nicht zu bestehen, muss schon etwas schlimmeres sein. ,,Spuck es aus. Was ist mit dir?" Fordert er und ich senke den Kopf. ,,Ich bin schwanger und du bist der einzige, der als Vater in Frage kommt." Diese Worte auszusprechen lässt bei mir den letzten Widerstand brechen und Tränen fangen an mir nun unaufhörlich über die Wangen zu laufen.
,,Haha, der ist gut." Lacht Marco und lässt sich aus Sofa fallen. ,,Sag mal meinst du nicht, du hast mir schon genug weh getan mit deiner letzten Schwangerschaft. Wann sollten wir den was miteinander gehabt haben? Nur weil du deine Beine nicht zusammen halten konntest, soll ich wieder mit hinein gezogen werden." Fährt er mich an und ich versuche ich mich zu rechtfertigen: ,,Du bist der einzige mit dem ich seit unserer Trennung geschlafen habe. Nach Jürgens Gartenparty habe ich dich nach Hause gebracht und dann kam eins zum anderen." ,,Und das soll ich dir glauben? Emma, wie soll ich dir auch nur irgendwas glauben nachdem du letztes Mal mit einem anderen gebumst hast und auch noch zu blöd warst zu verhüten." Mittlerweile ist er zum schreien übergegangen. ,,Glaube mir wenn ich eins nicht wollte, dann das was damals passiert ist. Und wenn es nach mir ginge würde auch diese Wesen in mir gar nicht existieren aber nun ist es verdammt nochmal so." Auch ich schreie ihn mittlerweile an. ,,Ich verstehe dich nicht. Willst du so unbedingt Kinder das du mit dem nächst Besten schläfst damit dein Wunsch in Erfüllung geht?" ,,Glaub mir eins. Kinder wollte ich erst mal nicht und wenn mit dir." ,,Ist klar. Sag mal willst du mich verarschen? Damals hätten wir eine Familie gründen können. Aber du musstest es ja kaputt machen." Er bringt mich echt an meine Grenze und es bricht aus mir heraus: ,,Das damals war definitiv nicht geplant und ganz bestimmt nicht freiwillig." ,,Was meinst du?" ,,Ich wurde missbraucht und dabei ist halt das Baby entstanden."
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(2) Vom Ende zum Anfang
FanfictionDrei Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen und es ist viel passiert. Emma ist der Liebe wegen nach Dortmund gezogen und hat ihre Verpflichtungen in Potsdam aufgegeben, um in der Nähe zu spielen. Jedoch gehen sie und Marco seit einem sc...