TEIL VIERZEHN

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Heute hat mein Wecker mich ausnahmsweise erst um acht Uhr aus dem Bett geholt. Deshalb bin ich auch recht entspannt in den Tag gestartet. Heute ist der erste richtige Termin für die neue Saison. Vor einer Woche wurde uns schon ein Zeitplan zu geschickt und gestern gab es ein kleines Teammeeting, dass ich wegen der Arbeit leider verpasst habe. Aber heute werde ich die ganze Mannschaft dann wiedersehen. Aber auch nur, wenn ich mich jetzt auf den Weg mache denn auch wenn ich entspannt aufstehen kann vergesse ich fast immer die Zeit und bin dann doch wieder spät dran. Ich ziehe mir also schnell Schuhe an und verlasse das Haus.

Tatsächlich pünktlich treffe ich auf die Mädels und begrüße sie. ,,Ich dachte schon du hast uns verlassen." Lacht Melli und ich schenke ich auch nur ein lächeln aber schweige. Meine Pläne muss ich ja nicht hier ausbreiten bevor sie spruchreif sind. ,,Wie schön das wir nun alle da sind. Dann können wir ja jetzt reingehen." Stellt unser Trainer fest und wir gehen zusammen in den Reharäume des Krankenhaus. Dort begrüßt und Kathrin, unsere Team-Physiotherapeutin:
,,Willkommen zu den Medizinchecks. Wir machen wie immer einige Tests damit wir sicher sein können, dass ihr fit genug seid für Training und besonderes fürs Trainingslager. Ihr geht immer Station für Station weiter und dann sind wir auch ganz schnell durch." Dann erklärt sie nochmal den Ablauf für alle. Insgesamt stehen vier Tests auf dem Plan und wir verteilen uns. Eigentlich sind die Aufgaben immer gut zu bewältigen aber dennoch gibt es deutlich lustigeres als das. Nach den schweißtreibenden Tests gibt es noch ein kurzes Gespräch und dann sind wir erlöst. Normalerweise finden die Tests im Essener Krankenhaus statt, weil die aber einen so hohen Krankenstand haben und uns nicht noch unterbringen konnte, sind wir nun im Dortmunder Krankenhaus und einige meiner Kollegen begleiten die Tests. Das Abschlussgespräch muss ich auch noch mit Doktor Hein und Kathrin führen, was irgendwie ein wenig komisch ist.

————Fünf Tage später————-

,,Frau Klopp, kommen Sie bitte einmal in mein Büro?" Werde ich von Doktor Hein angefangen, dabei bin ich eigentlich auf dem Weg um meine Schicht zu beginnen. Jenny neben mir schaut mich vielsagend an und verabschiede sich mit einem: ,,Bis später." Wenn man in das Büro des Chefs gerufen wird, heißt es oft nix gutes. Ich war bisher noch nicht einmal dort, alle offiziellen Gespräche wie das Bewerbungsgespräch hatte ich in einem Konferenzraum und es waren noch weitere Personen anwesend. Dieser Fakt und das alle immer erzählen, das die Person die ins Chefarztbüro kommen soll danach gefeuert ist, beunruhigen mich etwas. Die Tür zu seinem Büro steht auf und Doktor Hein sitzt hinter einem massiven Schreibtisch. ,,Kommen Sie herein, machen Sie die Tür zu und setzen Sie sich." Er deutet auf einen der beiden Stühle vor seinem Tisch. Ich nicke zögerlich, ziehe die Tür zu und lasse mich auf den Stuhl sinken. ,,Wissen Sie warum Sie hier sind?" Beginnt er das Gespräch und ich schüttle den Kopf: ,,Hoffentlich nicht um mich rauszuschmeißen." ,,Haben Sie den irgendetwas angestellt, dass das rechtfertigen würde?" Fragt er und ich schüttle den Kopf: ,,Ich glaube nicht." ,,Eben und so ist es auch. Ich wäre schön blöd Sie zu entlassen. Ich möchte Sie fragen warum Sie nicht immer ehrlich zu mir waren?" Was? Fieberhaft überlege ich was er meinen könnte. ,,Ich verstehe nicht was sie meinen." Gebe ich zu und er sagt: ,,Wir haben vor ein paar Tagen ein kurzes Gespräch zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand geführt. Im Rahmen der Leitungsdiagnostik wenn Sie sich erinnern." ,,Ja, ich weiß." ,,Ich weiß nicht ob es war, weil ihre Teambetreuerin mit anwesend war oder weil Sie es einfach verdrängen wollen." Ich bin verwirrt, wovon spricht er? ,,Wir arbeiten zwar nicht gerade häufig zusammen aber mir wurde berichte, dass ihr Kreislauf im Moment nicht gerade belastbar zu sein scheint. Warum haben Sie das nicht erwähnt?" ,,Ich fand es für nicht besonders relevant. Außerdem lag es meistens an anderen Umständen. Wenig Schlaf und niedrigen Blutzucker. Und bei meinen Laufrunden in die vergangenen Wochen lief es immer gut. Deshalb habe ich es außen vor gelassen." Erkläre ich und weiß noch nicht so ganz wohin sich dieses Gespräch entwickeln soll. ,,Okay, verstehe. Ich wollte Sie in dem Gespräch aber auch nicht auflaufen lassen. Jedoch habe ich die Auswertung ihrer Blutergebnisse und die sind tatsächlich auffällig." Ich bin völlig verwirrt, was will er mir jetzt sagen? Meine kleine Unregelmäßigkeiten bei meinem Kreislauf haben mir bisher keine Sorgen bereitet, aber seine Andeutung verunsichern mich jetzt schon.

,,Sie werden nach aktuellem Stand in der neuen Saison nicht spielen dürfen. Ihre Ergebnisse haben ergeben dass sie schwanger sind. Eigentlich sagt man da Herzlichen Glückwunsch, aber ihr Gesicht und die Tatsache das sie mir von ihren Wechselplänen erzählt habe, sagt mir, dass sie nicht damit gerechnet haben." Lässt er schließlich die Bombe platzen und ich erstarre. Ich soll was sein? Das ist doch ein schlechter Scherz. Ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll, deswegen kommt nur ein ersticktes Lachen raus. ,,Das ist ein Scherz, oder?" Bringe ich heraus und schon am Gesichtsausdruck meines Gegenübers ist mir direkt klar, er meint es todernst. ,,Wie sie vielleicht wissen, neige ich nicht dazu über so etwas zu scherzen." ,,Entschuldigen Sie, aber ich kann diese Information gerade nicht verarbeiten." „Das verstehe ich, ist schon in Ordnung. Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt eine Überraschung ist. Ich gebe ihn den heutigen Tag frei und morgen sprechen Sie mit der Personalplanung damit Sie entsprechend umgeplant werden. Außerdem sollten Sie für genauere Absprachen einen Gynäkologen aufsuchen." Ich kann nur nicken, meine Gedanken fahren Achterbahn und mein Körper spielt ebenfalls verrückt.
Doktor Hein steht auf und sagt zum Abschied: ,,Wenn Sie irgendetwas brauchen, sagen Sie ruhig Bescheid. Bis morgen." Mit diesen Worten verlässt er den Raum und ich bleibe allein zurück.
Das ist alles eine absolute Katastrophe. Es ist alles ein großer Haufen Scheiße. Natürlich kann nichts einfach mal gut oder wenigstens normal laufen. Langsam bin ich wieder aus dem Loch gekrochen, in das ich nach der Trennung gefallen bin. Dann wollte ich im Fußball endlich durchstarten und nun kann ich alles vergessen. Es war doch nur ein Mal und dann auch noch mit Marco. Wenn er das weiß wird er mich wieder verstoßen, dabei redet er endlich wieder halbwegs normal mit mir. Vor lauter Verzweiflung laufen mir Tränen über die Wangen.
Ich muss mich dringend zusammen reißen, dass ist alles nur ein Alptraum und wenn ich es direkt angehe kann ich das Problem beseitigen ohne das es irgendwelche Auswirkungen hat. Mehrmals atme ich tief durch und sammle mich wieder. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und stehe auf. Meine Beine sind etwas wackelig aber ich atme tief durch und verlasse dann das Büro.

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Boom! Wer hätte damit gerechnet? Wie wird es jetzt nur weitergehen? Muss Emma ihre Pläne aufgeben? Geht sie trotzdem nach Wolfsburg? Was sagt Marco dazu und wie wird es zwischen den beiden weitergehen?

Über Kommis mit Meinungen, Gedanken würd dich mich freuen :)

(2) Vom Ende zum AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt