TEIL DREIZEHN

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Nach diesem etwas unangenehmen Gespräch war ich froh nicht weiter Marco über den Weg laufen zu müssen. Am nächsten Tag hatte ich zum Glück frei und Doktor Hein übernahm seinen Fall bzw. seine Entlassung. Im Laufe der Woche wurde ich mehrfach zur Meisterschaftsfeier von den Jungs, meinem Onkel und auch von ein paar der Freundinnen eingeladen, zwar hatte ich zunächst nicht so wirklich Lust aber wollte sie auch nicht enttäuschen. Am Ende wurde die Party auch ganz lustig und ich war froh am nächsten Tag nicht arbeiten zu müssen, da ich doch ein wenig mehr getrunken hatte als gewollt. Generell habe ich die Woche genutzt um ein bisschen runter zu fahren. Neben der Arbeit habe ich mich nur zweimal mit Jenny und Alena getroffen und ansonsten relativ wenig gemacht. Ich habe meine Wohnung auf Vordermann gebracht, mal wieder mehr gekocht und etwas relaxt. Sport habe ich ganz weggelassen um einfach mal runter zukommen.

Mehr als eine Woche ganz ohne Training war dann aber auch nicht drin und ich habe mit leichten Läufen wieder angefangen. Zu meiner Überraschung habe ich auch eine offizielle Anfrage aus Wolfsburg bekommen, scheinbar meinen die ihr Interesse tatsächlich ernst. In einem ersten Gespräch haben sie mir Rahmenbedingungen für einen möglichen Wechsel erläutert und ich war tatsächlich sehr angetan von der Möglichkeit. Ein Tapetenwechsel würde mir sicher gut tun. Nachdem ich mit Alena, Jenny und auch meinem Onkel über diese Möglichkeit gesprochen habe und sie mir allesamt Mut gemacht haben, habe ich weitere Schritte eingeleitet. Ich habe mit meinem aktuellen Verein gesprochen ob es eine Möglichkeit gäbe zu wechseln und ich habe auch schon mal nach neuen Stellen geguckt. Schließlich brauche ich ja noch einen weitere Job dort. Bei der Suche habe ich tatsächlich unerwartete Hilfe bekommen.

,,Frau Klopp, kommen Sie bitte einmal." Fing mit Doktor Hein während meiner Schicht ab. ,,Ja natürlich, was kann ich für Sie tun?" Fragte ich ihn und er antwortete: ,,Ich habe gerade einen Anruf von einer alten Kollegin bekommen der in Wolfsburg arbeitet, die meinte eine junge Ärztin hätte sich bei ihm nach einer Stelle erkundetet und wollte wissen ob ich den etwas über eine Emma Klopp wisse. Ich wusste gar nicht, dass sie uns verlassen wollen." ,,Ich wusste nicht das sie es so erfahren, da aktuell noch nichts fest steht habe ich es noch für erwähnenswert gehalten." Erklärte ich ihm und er fragte: ,,Wie kommt es denn das sie über so einen Schritt nachdenken? So lange sind sie doch noch gar nicht bei uns?" ,,Ich habe die Möglichkeit nach Wolfsburg zu wechseln, was mich in meiner sportlichen Entwicklung sicher weiter bringen wird. Die Chance international zu spielen würde ich mir ungern entgehen lassen, wer weiß wie lange ich noch spielen werde. Und meine berufliche Laufbahn als Ärztin muss ich dann etwas hinten anstellen. Obwohl ich nicht glaube, dass ich mich dort nicht auch weiterbilden kann." Erklärte ich ihm und er nickt zustimmend:  ,,Ich verstehe. Auch wenn es schade wäre wenn sie uns verlassen würden, wäre sie bei Doktor Kinsen in sehr guten Händen. Von ihr können Sie definitiv noch was lernen. Sie strebt außerdem gerade eine neue Forschung im Sport-Medizinischen Bereich an und da habe ich sie natürlich als passende Unterstützung empfohlen." ,,Danke, dass sie mich da so unterstützen. Noch ist zwar nichts entschieden aber so komme ich dem Ganze zumindest ein Stückchen näher." ,,Ich drücke Ihnen die Daumen. Aber wenn es was Neues gibt, informieren Sie mich bitte selbst." Meinte er und ich sage: ,,Natürlich."

Noch im Laufe des Tages bekam ich dann auch einen Anruf vom Klinikum Wolfsburg mit der Einladung zu einem Gespräch. Das führte ich auch schon zwei Tage später und es war eine sehr angenehme Unterhaltung für beide Seiten. Stück für Stück fügte sich das Puzzle zusammen und ich ertappte mich auch schon dabei nach Wohnungen zu schauen.
Ganz so weit war es allerdings noch nicht. Noch war nichts unterschrieben. Ich würde den Medizincheck zur neuen Saison noch bei Essen absolvieren und dann auf Grundlage der Ergebnissen würde eine finale Vertragsabsprache  getroffen werden. Bis dahin war es nur noch eine Woche. Wenn die Essener Mädels in dann eine Woche später ins Trainingslager fahren werden, kann es sein das ich schon nicht mehr dabei sein werde.

(2) Vom Ende zum AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt