TEIL NEUNUNDDREIßIG

160 8 1
                                    

,,Ist doch ganz gut gewesen, oder?" Stellt Marco fest als wir nach einem langen Tag im Auto sitzen. Nach dem ich verkündet hatte, das es ein Junge wird, wurde schon ausgiebig über Namen philosophiert und mir wurde einige Storys von den Kindern erzählt als die gerade frisch geboren waren. Zum Glück hat mir keiner einen Horror Story über die Geburt erzählt, vor der ich mir sowieso schon genug Sorgen mache. Alles in allem war es aber am Ende doch ein harmonischer Tag. ,,Deine Familie freut sich schon total den Kleinen kennenzulernen." Sage ich zu Marco, der erwidert nur: ,,Aber keiner freut sich mehr als mich. Ich kann es gar nicht erwarten den Kleinen kennenzulernen. Ich kann es immer noch nicht so ganz realisieren das wir Eltern werden." ,,Glaub mir, ich auch nicht. Dabei schleppe ich immer dieses Zusatzgewicht mit mir rum." Wir lachen und er sagt: ,,Unglaublich das es jetzt nicht mehr lange ist." ,,Ja, eigentlich denke ich das ich einen Plan habe aber dennoch fühle ich mich völlig unvorbereitet. Ich meine das ist ein kleiner Mensch auf den man auf einmal aufpassen muss." Gestehe ich und er nickt: ,,Ja, es ist doch eine große Veränderung aber ich denke du hast für alles einen Plan. Außerdem wenn du irgendwie Unterstützung braucht, was auch immer es ist, sag Bescheid. Ich helfe dir sofort und meine Familie steht auch hinter uns. Und wenn es nur zuhören ist, dann ruf mich einfach an." ,,Danke das weiß ich zu schätzen." Sage ich, meine es auch so aber weiß auch das Marco durch den Fußball sehr viel unterwegs sein wird und nicht gerade leicht zu greifen ist. Aber ich will die Stimmung nicht kaputt machen. 

,,Willst du eigentlich morgen schon zurück fahren, du kannst auch mit zum Weihnachtsessen bei Gregor kommen? Der hat alle eingeladen, die morgen nicht bei irgendwelchen Familien sind." Fragt er nach einer Weile und ich schüttle den Kopf: ,,Da habe ich nichts verloren, dass ist euer Mannschafts-Ding." ,,Es kommen auch nicht viele, aber wenn bringen die meisten auch ihre Freundinnen mit." ,,Ich bin aber nicht deine Freundin, sondern nur die mit der du ein Kind bekommst." Sage ich bestimmend. Marco parkt auf der Zufahrt zu seinem Haus und schaut mich an: ,,Wir sind zwar kein Paar, aber wir werden Eltern. Damit bist du der Mensch, der mir am nächsten steht. Außerdem bist du keine Fremde und die Jungs würden sich bestimmt freuen wenn du mitkommst. Sie es als Treffen mit Freunden an." ,,Ich überlege es mir." Sind meine letzten Worte zu der Thematik. Ich steige aus und gehe Richtung Tür. Marco sitzt noch einen Moment länger im Auto, bevor auch er aussteigt und an mir vor bei zur Tür eilt. Die Luft ist schon ziemlich kalt geworden und der Himmel sieht sehr nach Regen aus, für Schnee denke ich ist es dennoch zu warm. Drinnen ziehen wir Jacke und Schuhe aus, bevor Marco fragt: ,,Wollen wir noch einen Film schauen?" Aber ich winke ab und sage: ,,Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich würde gerne ins Bett gehen. Ich bin echt fertig, es ist mittlerweile alles einfach nur anstrengend." ,,Okay, alles klar. Kein Problem." Sagt er aber ich höre dennoch seine Enttäuschung. Zum einen würde ich mich gerne mit ihm auf die Couch kuscheln aber mir tut mittlerweile alles weh und ich kann das Bett förmlich nach mir schreien hören. 

,,Wir können morgen beim Frühstück ja schon mal über mögliche Namen sprechen." Biete ich ihm an und sein Gesicht hellt sich augenblicklich auf: ,,Oh ja. Ich habe schon ganz viele Ideen." ,,Na dann bin ich aber mal gespannt." Sage ich und füge hinzu: ,,Gute Nacht, Marco." ,,Gute Nacht Emma." Erwidert er, kommt auf mich zu und nimmt mich noch kurz in den Arm. Dann streichelt er über meinen Bauch und sagt: ,,Gute Nacht kleiner Borusse." Ich lächle und gehe die Treppe nach oben. Schnell mache ich mich im Bad fertig und lege wenig später unter der kuscheligen Decke. Es dauert auch gar nicht, da bin ich auch schon eingeschlafen.



(2) Vom Ende zum AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt