Zum Glück komme ich ganz gut durch und der Verkehr ist nicht allzu schlimm. Um kurz vor 18Uhr parke ich mein Auto vor dem Haus meines Onkels. Ich bin überrascht wie wenig Autos hier stehen von den Jungs, aber vermutlich sind die meisten ohne gekommen weil sie sowieso am Ende des Abends nicht mehr fahren dürfen. Dieser Gedanke lässt mich schmunzeln. Ich höre schon Musik und Stimmen aus dem Garten und beschließe direkt ums Haus herumzugehen. Als ich das Gartentor durchquere sehe ich direkt die ganze Mannschaft mit Begleitungen in Grüppchen über den Garten verteilt. Etwas unwohl packt mich das Gefühl wieder gehen zu wollen. Unsicher bleibe ich zunächst am Rand stehen. Der Zwiespalt ob ich nicht einfach wieder verschwinden sollte wird schnell zerstört als Mats als erster auf mich aufmerksam wird und auf mich zukommt. ,,Wie schön das du da bist." Begrüßt er mich und wir umarmen uns kurz. ,,Wir waren uns nicht sicher ob du wirklich kommen wirst aber deswegen freuen wir uns umso mehr das du jetzt da bist." ,,Ich war mir selbst nicht sicher ob ich nicht einfach wieder gehen soll." Gebe ich zu und er lacht. ,,Komm jetzt bist du hier und kannst nicht mehr so schnell abhauen." Er schiebt mich sanft in Richtung der anderen kaum werden die Anderen auf mich aufmerksam, werde ich von allen Seiten begrüßt. Mein Onkel freut sich riesig das ich da bin und begrüßt mich bevor er sich mit Gregor um den Grill kümmert.
Ich schaue mich um und sehe weiter hinten im Garten sehe ich ein paar der Jungs Fußball spielen. Unter ihnen ist natürlich auch Marco. Ich habe ein bisschen gehofft, dass er nicht hier ist. Aber es ist ja seine Mannschaft. Selbst aus der Distanz sehe ich, das Marco Schmerzen hat aber sich nichts anmerken lassen will. Der Trottel sollte doch erst ab Montag wieder langsam mit Belastung anfangen. Ich will ihn aber auch nicht bevormunden und nehme es stillschweigend zur Kenntnis.
,,Na, juckt es dich in den Füßen? Hat dir dein Spiel noch nicht gereicht?" Spricht mich Jenny von der Seite an. ,,Nein, für heute war es mal genug. Geht nächste Woche am Montag direkt wieder weiter. Da bin ich ganz froh mal ein Tag Pause machen zu können." Gebe ich zu und sie nickt: ,,Ja, euer Trainingspensum ist ja auch nicht ohne und dann noch mit Vollzeit-Job. Ich glaube wenn auch nur einer der Jungs nebenbei noch arbeiten müsste, wären sie überfordert." ,,Willkommen bei Fußball Deutschland, wo man als Frau sich eine reine Fußball-Karriere nicht leisten kann."
Bevor wir das Thema weiter vertiefen können, ruft uns Jürgen zu Tisch. Oder eher zu den Tischen. Bei der Anzahl an Personen verteilen wir uns an zwei lange Tafeln. Wie es der Zufall so wollte oder eher die Anderen, sitze ich am Ende neben Marco. Das hat mir gerade noch gefehlt. Immerhin sitzt Kevin mir gegenüber und der ist ja immer für jeden Spaß zu haben. Bevor wir jedoch anfangen zu essen, erhebt sich Jürgen und sagt: ,,Ich freue mich das ihr alle hier seid." Bei dem Wort alle schaut er besonders mich an. ,,Solche Abende sind in letzter Zeit viel zu kurz gekommen und deswegen dachte ich es wird mal wieder Zeit. Außerdem muss ich eine Ankündigung machen und wollte die eher im privaten Kreis als öffentlich verkünden. Nach vielen Jahren mit einigen Auf und Abs habe ich mich dazu entschlossen zum Ende der Saison meinen Job als Trainer aufzugeben. Ich weis ihr könnt die Endscheidung vielleicht nicht nachvollziehen aber ich brauche erst einmal eine Pause. Auch wenn ihr überrascht seid, bitte versucht nicht mich umzustimmen. Ich habe seit Wochen darüber nachgedacht und die Entscheidung überlegt getroffen. Und wenn ihr mir ein Gefallen tun wollt, dann gewinnen wir in zwei Wochen gegen die Bayern die Meisterschaft. Das wäre ein toller Abschluss. Aber jetzt Guten Appetit und auf einen schönen Abend." Beendet er seine Rede und ich sitze geschockt da. ,,Auf Jürgen. Den besten Trainer der Welt." Ruft Kevin und hebt ebenfalls das Glas. Alle stimmen mit ein und trinken auf meinen Onkel. Ich trinke auch einen Schluck aber kann nicht so recht glauben was ich da gehört habe.
Leider sitze ich am anderen Tisch und habe keine Gelegenheit direkt mit ihm zu sprechen. Er hat in den vergangenen Wochen nie etwas erwähnt, kein Wort. Ich fühle mich überrumpelt.
Nach kurzem betretenden Schweigen beginnen die ersten Gesprächen wieder und auch ich taue wieder auf.
Der Abend nimmt mit der Zeit immer mehr Fahrt auf und die Stimmung ist sehr ausgelassen. Auch weil Jürgen keine Gespräch zu seinem Abschied zulässt. Der Alkohol fließt und die ersten sind schon gut angeheitert. Ich trinke heute nichts, tue ich schon seit längerem nicht mehr. Spaß kann ich auch so haben. Ich unterhalte mich lange mit den Mädels und merke wie ich den Kontakt vermisst habe. Der Abend ist wirklich schön und ich bin froh nicht doch gekniffen zu haben.
Zu spätere Stunde sind viele schon weg. Nur noch eine Handvoll Leute sitzen gemütlich in kleineren Runden zusammen. Da ich merke wie die Müdigkeit stärker wird nach dem langen Tag, verabschiede ich mich von meinem Onkel und den Mädels und werfe dann eine Allgemeine Verabschiedung in die Runde. Als ich den Rücken der Gruppe zu Kehre und zum Gartentor gehe, höre ich ein: ,,Die geht bestimmt jetzt zu ihrem neuen Stecher. Den, den sie damals schon hatte." Diese Worte kommen unverkennbar von Marco und treffe mich mitten ins Herz. Autsch, das tat weh. Ich gehe zu meinem Auto und setze mich. Dann laufen mir die ersten Tränen über die Wangen. Auch wenn das alles schon ein Jahr her ist, wirft es mich aus der Bahn. Ein Jahr ist der schlimmste Tag meines Lebens her. Der Tag an dem alles zusammen brach._____
Zwei Kapitel zum Start in die neue Woche. Tatsächlich habe ich mich beim Teil 5 ein wenig schwer getan aber wollte unbedingt mit diesem Teil und auch der langersehnten (vielleicht auch nur Teil-)Auflösung in Teil 7 weiter machen. Was meint ihr was passiert ist damals? Wie gefällt euch die Story bisher? Was wünscht ihr euch vielleicht noch? Über einen Kommentar würde ich mich freuen und dann geht es ganz bald weiter. Bis dann Kati :)
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(2) Vom Ende zum Anfang
FanfictionDrei Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen und es ist viel passiert. Emma ist der Liebe wegen nach Dortmund gezogen und hat ihre Verpflichtungen in Potsdam aufgegeben, um in der Nähe zu spielen. Jedoch gehen sie und Marco seit einem sc...