61. Kapitel - Violet

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Violet Elaine Craig

>Vio!< Eigentlich wollte ich Renè gerade vorschlagen, in die nächste Parfümerie zu gehen, weil Scarlet dort ihr Lieblingsparfum kauft, doch die Stimme eines kleinen Engels lenkt mich ab.

>Emil!<, rufe ich überrascht zurück, als ich ihn gefunden habe und breite meine Arme für ihn aus. Er hat die Hand seiner Mutter losgelassen und stürmt nun auf mich zu, direkt in meine Arme. Er klammert sich an mich und ich halte ihn ganz fest, damit er für immer da bleibt. Mir geht es allein von diesen zehn Sekunden schon sehr viel Besser, ich fühle mich leicht, obwohl er nichts getan hat. Und im Moment geht es mir auch alles andere als schlecht, aber mit Emil geht es mir einfach noch besser. >Was für eine schöne Überraschung.< June kommt mit einem entspannten Lächeln zu uns, neben ihr ein hoch gewachsener, blonder Mann, welcher dann vermutlich der Vater von Emil ist.

>Wir kaufen Dinos<, erklärt er aufgeregt, lässt mich wieder los, um in die Hände klatschen zu können. Bei Kindern finde ich das extrem niedlich, weil es immer ein bisschen unbeholfen wirkt. >Wasserdinos, aber wir haben noch keine gefunden<, erklärt er aufgeregt, sieht sich zu seinen Eltern um.

>Hallo June, schön dich zu sehen<, meldet sich Ash, streicht seinem Neffen liebevoll über den Kopf.

Emil könnte wirklich der Sohn von Ash sein und wenn ich das Kind behalte, macht er das vielleicht auch bei meiner Tochter oder meinem Sohn. Die Vorstellung ist wirklich schön, aber ich darf mich nicht zu sehr darauf konzentrieren. Der Gedanke ist viel zu romantisch, hat zu wenig Sachliches. Ash wäre schließlich nicht der Vater, es wäre nicht unser Kind, sondern das von Luca und mir. Das ist nicht dasselbe. Ich wollte nie, dass Mütter ihren Kindern den leiblichen Vater vorenthalten, aber genau das würde ich jetzt wollen. Gleichzeitig finde ich es noch immer falsch.

>Ich freue mich auch, euch beide wieder zu sehen. Was führt euch hier her?<, will June wissen, ihr Mann und Ash nicken sich zur Begrüßung nur Knapp zu. Entweder, er ist eher der schweigsame Typ, oder die beiden mögen sich nicht sonderlich.

>Mein Freund hier sucht Geschenke und wir unterstützen ihn dabei<, erklärt er knapp. Ich glaube, die Atmosphäre ist etwas angespannt, aber ich weiß nicht wieso. Vermutlich eine ältere Geschichte, die ich Selbstverständlich nicht kenne.

>So ähnlich geht es uns auch. Wo wir uns schon sehen, kannst du Emil am Wochenende wieder zu dir nehmen? Wir hatten ja schon mal darüber gesprochen, aber es ist jetzt sicher, dass wir einen Babysitter brauchen.<

>Ja<, sage ich ganz automatisch und alle sehen zu mir. Natürlich war Ash gemeint und nicht ich, aber ich will Zeit mit meinem Sonnenschein-Emil verbringen. Außerdem will ich auch bei Ash sein und so kann ich beides haben. >Also-<

>Natürlich mache ich das und Violet hat auch schon gesagt, dass sie gern auf ihn aufpasst, falls ich ihn zu mir nehme.<

>Jaaa<, freut sich Emil, schnappt sich meine Hand und strahlt zu mir hoch. >Gehen wir dann wieder auf den Spielplatz? Und bauen wir wieder eine Dino-Stadt?< Ich liebe diesen kleinen Kerl einfach.

>Natürlich<, versichere ich ihm, gehe in die Hocke, um weiter mit ihm zu reden, da Ash offenbar noch etwas mit June klären will. >Und wenn du möchtest, lernen wir auch ein paar Dinge über Dinosaurier. Was sie Fressen und ob sie im Wald leben, oder eher auf großen Wiesen.< Er nickt eifrig, sieht zu seinen Eltern, dann wieder zu mir, winkt mich zu sich und ich beuge mich zu ihm nach vorn, damit er mir etwas zuflüstern kann.

>Schauen wir dann Littlefoot?<, will er leise wissen, sieht mich dann wieder erwartungsvoll an. Es überrascht mich überhaupt nicht, dass er „Ein Land vor unserer Zeit" sehen will, denn da geht es ausschließlich um Dinosaurier.

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