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Ihre sicht

20:00 Uhr

Mit jeder Sekunde die vergeht, schlägt mein Herz schneller. Zwar sehe ich dieses Treffen als ein muss aber trotzdem ist mir bewusst gleich meine Mutter zusehen, die es nicht einmal verdient hat den Namen als Mutter tragen zu dürfen. Wie dem auch sei schaue ich immer wieder durch das Resteraunt, sehe ungefähr 10 Leute von Vasco, die mit einer schwarzen Krawatte gekennzeichnet sind. Es beeindruckt mich wie unauffällig sie sich verhalten. Würde ich dieses Resteraunt betreten, hätte ich nicht einmal eine Vermutung das die alle zusammen gehören. Der Gedanke hamza zu begegnen, breitet eine unangenehme gänsehaut in mir aus ,,Showtime",höre ich Vasco sagen und schaue zu ihm hoch, gleich danach erblicke ich sie. Meine Mutter. Mein Herz schlägt mir für ein kurzen Moment bis zum Hals und mich überkommt ein Hauch von überforderung doch lasse ich mich davon nicht beirren und erhebe mich wie Vasco auch, der beide begrüßt ,,Oh Mr. Garcia. Es ist uns beiden eine Freude sie hier treffen zu können mit meiner wunderbaren Tochter",sagt Monica mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Ich jedoch beobachte dies nur während ich mir denke wie sie sich verstellt und mich nicht einmal anblickt. Die Enttäuschung in meinem inneren, die ich verspüre lasse ich mir nicht anmerken und versuche ein glaubhaftes schmunzeln rüber zubringen. Den Mann neben ihr, mein Stiefvater begrüße ich nett ,,Guten Abend iman. Du siehst toll aus. Wirklich super",schaut er plötzlich auf meine Beine und traut seinen Augen nicht ,,danke",bedanke ich mich leise und fühle mich einwenig komisch. Wir setzen uns und erst dann widmet sich Monica mir zu ,,Iman ich freue mich dich zu sehen-",ich muss unauffällig grinsen bis sie zu ende redet ,,hier mit Mr. Gracia. Er passt wirklich sehr gut zu dir". Das Lachen vergeht, da mir bewusst wird ihr geht's hier nur ums Geld. Ich sage nichts höre ihr nur zu ,,Ich hoffe doch das meine Tochter ihnen gehorsam leistet und nicht zu frech ist",fügt sie nervös hinzu. Ich kann es nicht glauben. Wie kann sie nur so reden. Ihr geht es halt wirklich nur ums Geld außerdem hat sie Angst. Angst das wenn ich frech bin alles auf sie zurück kommt. Wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen und trotzdem hat mich ihr mutterherz nicht vermisst.

Ohne bestellt zu haben wird das Essen serviert und tatsächlich bin ich mehr als zufrieden mit dem Essen vor mir. Es ist mein lieblingsessen. Mein Bauch knurrt und ich fange direkt an zu essen ,,Ich wusste das lasagne dein lieblings Essen ist belleza",flüstert mir ganz plötzlich seine Stimme zu. Ein nicht zurückhaltendes schmunzeln bildet sich auf meine Mundwinkel und die Schmetterlinge erwachen ganz plötzlich. Während dem essen bemerke ich immer wieder die flüchtigen Blicke meines Stiefvaters auf meinem Ausschnitt, dies versuche ich zu ignorieren da ich keine Lust auf ein Theater habe ,,Schatz willst du nicht auch was sagen?",stupst monica meinen Stiefvater an die Schulter ,,ja- ja natürlich. Wie schon erwähnt auch wir hoffen sie macht ihnen keine Probleme und benimmt sich in ihrer Gegenwart. Soll jetzt keinen verletzten aber bei diesem Outfit ladest du die Männer quasi ein-",,da hat er schon recht. Hast du denn Mr. Garcia nicht gefragt ?",fällt sie ihrem Freund ins Wort und schaut abwertend zu mir. Ein mulmiges Gefühl bildet sich in meinem inneren und ich fühle mich unwohl, sehr unwohl dazu schmerzt es zu sehen wie geldgeil diese Menschen sind doch ist sie nicht fertig ,,du siehst aus wie eine Prost-",bevor sie zuende reden kann unterbricht sie Vasco und spannt sein Kiefer an ,,das Kleid ist zwar kurz-". Das reicht. Ich will nicht noch von Vasco runtergemacht werden somit erhebe ich mich. Wie auf Knopfdruck vergeht mir der appetit ,,entschuldigt mich",meine ich mit vor Enttäuschung glänzenden Augen und richte mein Kleid um aufs Badezimmer zu gehen. Nicht einmal angekommen fällt die erste Tränen gleich danach die zweite und dann bricht das Chaos aus. Ich schaue mich in den Spiegel an und denke an alles was mir passiert ist während mir die Worte durch den Kopf gehen. Sie traut sich mich als Prostituierte zu bezeichnen und mir vorschreiben zu wollen wie ich mich in der Anwesenheit von Vasco zu benehmen habe, hat mich aber seit ich denken kann nicht einmal gefragt wie es mir geht. Es tut weh, immer noch. Tatsächlich schmerzt es zu wissen dass sie sich niemals ändern wird. Hoffnung kann schon echt weh tun. Tief ein und ausatmend versuche ich die Tränen zu stoppen und mich zu beruhigen. Zum Glück ist das make up nicht verschmiert. Mit Tränen in den Augen und einem nicht zu ruhe kommendem Herz rede ich mir ein das alles gut wird. Ich will nicht wissen was Vasco meinte als ich gegangen bin- wahrscheinlich würde ich das nicht hören wollen.

Lovely Silence To DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt