-78-

233 11 0
                                    

Ihre sicht

Tränen laufen mir über die Wange während ich mir meine Hand auf meinem Bauch halte und mit der anderen meine Tränen wegwische. Ich traue mich nicht zu dialon zu schauen weshalb ich zur tür schaue und kein Schritt wage. Wenn ich gehe und seinem Befehl nicht nachgehe, wird er Ria oder Cassy etwas antun. Ich zucke zusammen als sich die Tür öffnet und Sergio mit großen augen hervortritt ,,was zum-?!" Mustert er mich verstört. Gewöhnt sich aber sehr schnell an diesem Anblick und stellt die putzsachen neben die Tür ,,was hast du nur angestellt?" Fragt er neugierig und kommt mir näher. Ich bin in unterwäsche weshalb ich versuche das nötigste zu verdecken und mein Gesicht zur seite drehe ,,keine sorge ich tuhe dir nichts" lacht er selbstgefällig ,,sonst ende ich wie dialon" Schaut er bemitleidend gespielt zu ihm rüber und kurz hinter sich danach nähert er sich meinem Ohr. Ich bin wie in einer schockstarre weshalb ich kein Schritt wage ,,du bist verdammt heiß und bringst alle in diesem Geschäft um den Verstand und Hamza hast du wortwörtlich verrückt gemacht. Er hat einen Club von Vasco abgefackelt und deinen Namen hinterlassen" flüstert mir Sergio ins ohr. Es vergehen einige Sekunden bevor er sich von mir entfernt und ich seine Worte verarbeiten kann. Hamza ist krank doch warum will er mich so sehr?

Er zieht Handschuhe an und geht an mir vorbei zu dialons leiche ,,willst du deinem Freund tschüss sagen?" Lacht er sarkastisch. Ich sage nichts und schaue weg als er die leiche an mir vorbei, aus dem Raum schleift. Mein Brustkorb hebt und senkt sich langsam genauso wie ich den Kloß in meinem Hals runterschlucke und versuche langsam zu mir zukommen ,,du hast zehn Minuten um sauber zu machen" ruft Sergio mir zu. Wie kann Vasco das von mir verlangen verdammt ich kann das nicht. Ob ich will oder nicht, ich muss. Unwillkürlich greife ich zum Waschlappen und gehe aufs Blutbad zu. Schwer schluckend Knie ich mich hin und wische über das Blut danach mache ich ihn im Eimer welches mit Wasser gefüllt ist sauber und wiederhole dies einige Male. Mir steigen Tränen in den Augen und mir wird schlecht zudem bekomme ich gänsehaut und würgereize. Es ist auch eine Art von Folter. Wie sehr muss mich Vasco hassen? Alles in meinem Leben macht mir Panik und Angst. Ich glaube nicht das ich stark genug bin um gegen diese Gedanken anzukämpfen und mir alles gut zu reden. Schluchzend lege ich den Waschlappen in den Eimer und lehne mich gegen die Wand. Womit habe ich dieses Leid verdient?

Mich verwirren Vascos Worte aber sie machen mich auch wütend und bringen mich dazu ihn zu hassen doch wenn ich mich an die letzten Tage, noch an gestern am Strand erinnere tut alles in mir weh. Ich war so glücklich doch er hat alles zerstört, nein, er hat mich in die Realität zurückgeholt und mir die Augen geöffnet. Ich war dumm und naiv gedacht zu haben dass Vasco tatsächlich etwas fühlt und das für mich. Ich glaube ich hab eine panickattacke. Ich schwitze plötzlich obwohl mir kalt ist und mein Kopf dröhnt genauso wie meine Ohren die unzählige von Stimmen hören aber vor allem schmerzt mein inneres und mein herz kommt nicht zur Ruhr. Keine Antworten auf die Fragen in meinem Kopf und keine Kraft geschweige denn Wille um einen weiteren Tag mit Vascos Anwesenheit zuverbringen. Mein Körper ist mit dialons Blut vollgeschmiert weshalb ich mich unwohl und schuldig fühle. Wie konnte es nur so weit kommen? Ich nehme Sergio gar nicht wahr. Er schaut wahrscheinlich nach mir nach und wahrscheinlich sind auch zehn Minuten um aber ich habe das zeitgefühl verloren und nehme meine Umgebung immer weniger wahr. Das letzte was ich sehe ist wie Sergio versucht mich zu wecken bis mir schwarz vor den augen wird und die stimmen ein ende nehmen. Ruhr und leere.

...

,,bist du wach?" Nehme ich sergios Stimme am Rande meines Bewusstseins wahr, der mir kaltes Wasser ins gesicht tropft. Langsam richte ich mich auf und fühle mich lebendiger als vor paar Stunden ,,wo bin ich und was ist passiert?" Frage ich während er mir eine Wasserflasche reicht die ich zügig austrinke ,,du bist in Ohnmacht gefallen oder es war ein Nervenzusammenbruch oder eine panickattacke. Keine Ahnung aufjedenfall lebst du jetzt wieder" lächelt er belustigt ,,psycho" flüster ich vor mich hin und schaue mich um. Dieses Zimmer kommt mir bekannt vor warte- wir sind im boxlager aber warum? ,,warum sind wir hier?" Frage ich skeptisch ,,wird dir Vasco erklären" sind seine letzten Worte bevor er mich anlächelt, mir einen luftkuss zuwirft und geht. Neben mir ist ein Spindt, daneben ein Spiegel und vor mir ein Schrank. Das Bett auf dem ich liege quietscht und scheint ganz schön alt zu sein aber ehrlich gesagt sieht hier nichts neu aus. Neben mir ist ein Fenster welches mit Klebeband zugeklebt ist weil es eingeschlagen wurde. Warum bin ich nochmal hier?

Lovely Silence To DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt