♥︎Kapitel 69: Ich muss Dir etwas erzählen, Sakura♥︎

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Moment mal, denkt sich Shimizu mit mehreren Schweißperlen auf der Stirn, hat eine üble Vorahnung von dem, was Sakura von ihr will und stottert unbeholfen: „W-warte, Sakura. Ich weiß du bist aufgewühlt, aber-..." „Das ist meine Bitte an Sie, Sensei. Ich will nichts mehr, was mich an ihn erinnert. Und schon gar nicht sein Baby in mir. Ich will es loswerden."

*****Ich muss Dir etwas erzählen, Sakura

„H-Huh?!", vollkommen entgeistert fehlen Shimizu die Worte und mit vereinzelt abstehenden Haaren mustert sie die dunklen Augen ihrer Schülerin. Einst steckte in diesen so viel Herzlichkeit und Güte, die Tag ein Tag aus unermüdlich eine unglaubliche Wärme ausstrahlten, doch nun ist das Einzige, was sie in diesen erkennt, traurige Leere.

Als würde ein Teil von ihr und ihrem Herzen fehlen, sitzt sie bloß mit hängenden Schultern auf dem Kissen und schielt gedankenverloren zu einem unbestimmten Punkt in der Luft. Und das mit einer solchen Sehnsucht in den Tiefen ihrer Augen, die einen in den Glauben versetzen, dass sie den ihr fehlenden Teil vor sich sehen könnte, wenn sie diesen Punkt nur lange genug fixiert.

Kaum merklich verengt die Rothaarige bei diesem Anblick ihre Augen, presst bestürzt die Lippen aufeinander und kann mit Leichtigkeit klar und deutlich in Sakura's blauen Seelenspiegel blicken, der unverkennbar preisgibt, wie schrecklich sie ihn vermisst.

Auch, wenn sie es im Moment selbst nicht wahrhaben will und sie sich gegen dieses Gefühl in sich sträubt, so scheint ihr Herz noch immer nur für ihn zu schlagen. Seufzend schüttelt Shimizu den Kopf, um wieder im hier und jetzt anzukommen und weiß, dass sie ihrer Schülerin genau das klar machen muss, bevor Sakura etwas tut, was sie am Ende noch bitterlich bereuen wird.

Mit ihrer Hand stützt sich Shimizu daher am Tisch ab, steht etwas schwerfällig auf und schlendert langsam zu einem großen hölzernen Schrank, den sie mit einem kräftigen Ruck öffnet. Eine riesige Wolke staubt rieselt ihr dadurch entgegen und lässt sie mit ihrer freien Hand leise hustend die Körner weg Fächern, während ihre stahlgrauen Augen konzentriert die Reihen der Fläschchen und Kräuter ab scannen.

Das Herz der Heilerin macht dabei fast schon erleichtert einen überraschten Sprung, während sie sich ebenso erhebt, zu ihrem Sensei tapst, neugierig über ihre Schulter linst und hoffnungsvoll haucht: „Also helfen Sie mir?"

„Hasst du ihn?", erwidert ihr Sensei seelenruhig, ignoriert gekonnt ihre Frage, wirft ihr einen flüchtigen Blick über ihre Schulter zu und kramt in den Mixturen weiter, während Sakura fast schon eingeschnappt den Kopf zur Seite legt und leise murrt:

„Ist das eine Fangfrage?! Natürlich! Was soll ich sonst für ihn empfinden?!" „Huh...", kommt es, wie so oft, von der Rothaarigen, bevor sie eher weniger überzeugt den Kopf in den Nacken legt, um auch die oberen Regale im Blick zu haben und gleichzeitig fortzufahren: „...vielleicht wäre Hass hier eine ziemlich logische und natürliche Reaktion, aber den hast du nicht in dir, Liebes."

„Wie bitte?", kommt es ungläubig von Sakura, die nicht versteht, warum sie sich auf einmal so durchschaut und ertappt fühlt. Als hätte jemand das ausgesprochen, was sie in sich verschlossen hielt, lässt sie dieses Gefühl den Kloß in ihrem Hals nur schwer herunter schlucken, bevor sie verärgert ihre dünnen Augenbrauen zusammen zieht. Was soll das denn bitte heißen?

Dabei dachte sie eigentlich, dass vor allem ihr Sensei sie verstehen und ihr nicht solche Worte an den Kopf werfen würde, die sie im nächsten Moment sprachlos die Augen weiten lassen:

Let me heal you || Shisui ♥︎Lovestory♥︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt