♥︎Kapitel 68: Der Shisui, den ich kenne, würde das niemals tun♥︎

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Mit einer Mischung aus Ekel und Entsetzen entfernt sie sich von ihm und kann die Enttäuschung, die im Moment in ihr aufkeimt, kaum in Worte fassen.

*****Der Shisui, den ich kenne, würde das niemals tun

Drei Tage später

Mit Einsamkeit und Leere in ihren einst so vor Lebensfreude strahlenden Augen kniet Sakura am Ufer eines kleinen Baches, blickt gedankenverloren zu ihrem durch die sachte Strömung verschwommenen Spiegelbild und beobachtet, wie das Wasser plätschernd über die vielen bunten Steine fließt, während sie seufzend dem melancholischen Gezwitscher der Vögel, die hoch über ihr in den Ästen der Bäume sitzen, lauscht.

Unbeschwert und heiter ist der Gesang, der sie mit verengten Augen kaum merklich aufschauen lässt und wider ihres Willens an die fröhliche und kindische Art eines gewissen Schwarzhaarigen erinnert, der es immer wieder schaffte sie zum Lachen zu bringen und den sie am liebsten für immer aus ihren Erinnerungen verbannen würde. Wenn sie das denn könnte.

Egal, wie besorgt sie war. Egal, wie traurig sie war. Seine Nähe und Zuneigung blies alles, was ihren Kopf benebelte, wie die Pollen einer Pusteblume in weite Ferne.

Auch jetzt sorgt allein der Gedanke an sein Lächeln dafür, dass ihre Mundwinkel unwillkürlich für den Bruchteil einer Sekunde nach oben wandern, bevor der unangenehme Beigeschmack des Verrats ihre Gesichtszüge versteinern lässt und sie sich angewidert über ihre Lippen wischt.

Der Shisui, den sie kannte, würde so etwas schreckliches niemals tun. So dachte sie.

Hätte ihr jemand vor einer Woche gesagt, welch Herzschmerz ihr schon bald blühen wird, hätte sie ihm lachend einen Vogel gezeigt. Doch mit eigenen Augen konnte sie sehen, wie Shisui, nachdem sie ihm über ihre verlorengegangene Erinnerung erzählte, schuldig den Kopf senkte und bloß ein leises: „Es tut mir leid, Sakura-chan...Bitte lass es mich erklären...", von sich gab.

Wie viele Mitglieder ihrer Familie hat er mit den selben Händen getötet, mit denen er sie berührte? Bei wie vielen war sein Gesicht das Letzte, das sie sahen, bevor ihnen der Lebensfunke gewaltsam entrissen wurde? Immer wieder gehen ihr solche Gedanken durch den Kopf, lassen sie nicht mehr los und suchen sie selbst im Schlaf noch heim.

„D-Du wusstest es die ganze Zeit!? Wieso hast du mir nie etwas gesagt!"

„Ich wusste es nicht! Zumindest nicht, bis ich den Namen des Dorfes gehört habe. Und dann wollte ich ja auch mit dir sprechen, aber ich wusste nicht wann und wie...Ich hatte Angst, dass ich nicht die richtigen Worte finde. I-Ich...Ich wollte das zwischen uns nicht kaputt machen..."

Verärgert verstärkt sie den Druck, mit dem sie sich hektisch seine Küsse von den Lippen reibt und senkt über ihre eigene Naivität beschämt den Kopf, wodurch ihr ihre etwas unordentlich sitzenden Locken ins Gesicht rutschen, bevor sie merkt, wie sich Tränen in ihren Augen sammeln.

Die warmen Sonnenstrahlen, die es hin und wieder durch das dichte Blätterwerk der Bäume schaffen, lassen ihre Haare rosa schimmern und ihre Tränen, die über ihre Wange kullern, wie kleine Edelsteine glitzern, während sie ungläubig noch immer seine letzten Worte an sie im Ohr hat:

„Es stimmt, ich war da...Mein Vater war der Meinung, dass ich so früh, wie möglich das wahre Gesicht der Welt und das Dasein als Ninja verstehen müsse. Und da ich schon früh mein Sharingan aktiviert hatte und kämpfen konnte, nahmen sie mich mit. Aber bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich niemanden getötet ha-...Hey!!

Let me heal you || Shisui ♥︎Lovestory♥︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt