𝟕𝟕. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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An das Date mit Zack dachte ich gar nicht mehr saß, als ich bei Andrew im Auto saß und zu Leo fuhr. Es war nett und wir hatten viel geredet. Er gab mir ein Essen aus und fuhr mich danach nach Hause. Das wars. Ich baute keine Gefühle auf und ich hatte die ganze Zeit nur eine einzige Person in meinem Kopf.

Leo.

Ich hatte durch dieses ganze Hin und Her, die Sache mit Zack und allem Anderen bemerkt, wie viel mir Leo bedeutete. Gestern Nacht, als Leo mich küsste, hatte ich mich wieder in ihn verliebt. Das passierte mir ständig. Ich verliebte mich immer und immer wieder von neu in Leo. Und das schon, seitdem ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Wie das mit Zack passieren konnte, wusste ich nicht. ich wollte es nicht so weit kommen lassen. Aber ich hatte wohl einfach die Intention, Leo eifersüchtig zu machen. Und das es gestern Nacht funktioniert hat, hätte ich auf keinen Fall geglaubt. Dass er vor mir steht und mir sagte, wie sehr er mich liebte, hätte ich auch niemals für möglich gehalten. Ich erinnere mich daran, wie ich den Vertrag in die Mülltonne geschmissen hatte und dachte, ich würde nie wieder zurückkehren. Und jetzt saß ich im Wagen von Andrew und ließ mich zu Leo fahren. Sah, wie die Häuser und bunten Lichter an mir vorbeizogen, während ich nervös mit meinem Armband spielte und bereit war, Leo zu sagen, dass er der Mann war, den ich liebte. Dass er derjenige war, an den ich ununterbrochen dachte. Ich dachte an Leo sobald ich morgens meine Augen aufschlug und er war mein letzter Gedanke, bevor ich einschlief. Nicht Zack und auch kein Anderer.

Leo.

Er hatte viele Fehler gemacht. Das wusste ich. Aber er hatte sich dafür entschuldigt. Leo und ich verdienten ein Happy End. Oder?

Andrew hielt vor der Firma an und hielt mir sofort die Tür auf. Ich stieg aus und hackte mich wieder bei ihm unter. Ich erinnerte mich an den Abend, an welchem ich betrunken vor Leo stand. Ich schmunzelte diesen Gedanken weg. So lange war das gar nicht her, aber ich fühlte mich jetzt so anders. So erwachsen. Viel reifer als damals. Bereiter, mit Leo etwas einzugehen.

»Ich glaube Mr. Adams hat etwas für Sie vorbereitet, Ava«, sagte Andrew, während wir in den Lift stiegen und ich mal wieder Toronto betrachtete. Bei Nacht sah das alles hier noch viel schöner aus, als am Tag. Ich blickte zu Andrew. »Glauben Sie?«, fragte ich und versuchte mir meine Aufregung zu unterdrücken. Es war angenehm in dieses Gebäude zu spazieren und glücklich zu sein. Es war wie eine Last, die mir von den Schultern fiel, weil ich wusste, dass Leo mich diesmal nicht wegschicken würde. Er hatte sich endlich für mich entschieden.

»Sie haben Geburtstag, Ava. Natürlich wird er sich da etwas einfallen lassen«, es ertönte das altbekannte pling und ich blickte ein letztes Mal zu Andrew, welcher mich warm anlächelte. Ich schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln. »Ich wünsche Ihnen nochmal alles Gute Ava. Ich hoffe, Sie haben einen schönen Abend«

Nachdem ich mich herzlich bei Andrew für seine Worte bedankte, stieg ich aus dem Lift und sah zu, wie Andrew wegfuhr. Ich stand mitten in Leos Wohnzimmer und sah niemanden. Es war dunkel, nur ein paar Kerzen am Ende des Raumes brachten Licht in die Dunkelheit. Ich schaute mich um, bevor ich ein paar Schritte machte und Richtung Schlafzimmer ging. »Leo?«

Ich bekam keine Antwort. Verwirrt öffnete ich die Schlafzimmertür und sah nur ein kleines Päckchen, welches auf dem Regal neben seinem Bett lag. Im ersten Moment verstand ich nicht wirklich, was dieses hier zu suchen hatte und wollte auch nicht, dass Leo mir ein Geschenk gekauft hatte. Noch ein Geschenk. Aber im nächsten Moment schlingen sich zwei starke um meine Taille und ich musste augenblicklich lächeln. Ich erkannte, dass er es war, ohne nach hinten schauen zu müssen. ich spürte nur bei ihm diese Wärme und Sicherheit, wenn er mich berührte. »Endlich bist du da«, brummte er hinter mir und war mir plötzlich näher, als ich verarbeiten konnte. Alle Härchen auf meinem Nacken stellten sich auf und ich spürte seinen warmen Atem im Nacken. Ich wollte mich zu ihm umdrehen und ihn küssen, aber genoß diesen Moment. Alles war still, er hielt mich fest und ich schloss die Augen, um seine Nähe zu spüren und seinen angenehmen Duft einzuatmen.

the interview | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt