Als ich aus der Kabine trat, staunte Lia und lächelte dann, als hätte sie gewusst wie gut ich in diesem Kleid aussehen würde. Sie deutete mir mich zu drehen und ich tat genau das, was sie von mir verlangte. Ich drehte mich einmal um mich selbst herum und konnte einen kurzen Blick in denn Spiegel erhaschen. Ich hatte mich in den letzten Tagen aufgrund von Leos Aktion so unglaublich unwohl in meinem eigenen Körper gefühlt. Ich hatte noch nie zuvor so ein Gefühl in mir gehabt.
Er hatte allein mit seinen Blicken so viel in mir angestellt und mich dazu gebracht, unsicher zu werden. Ich war nie unsicher mit mir selbst. Natürlich hatte ich mit meiner Schüchternheit und meinem Nervositäts-Problem zu kämpfen, aber ich habe mich noch nie unwohl in meinem eigenen Körper gefühlt. Doch jetzt, wo er mich einfach genommen hatte und mich dazu gebracht hatte zuzulassen, das er mich anfasste, fühlte ich mich umso unwohler. Denn er hatte mich nur benutzt. Als ich kurz in den Spiegel sah, erkannte ich ein hübsches, junges Mädchen und diesen positiven Gedanken von mir selbst hatte mir Leo irgendwie geklaut, als er sagte, dass er mich nur kurz brauchte. Doch gerade fand ich die Liebe zu mir irgendwie selber und freute mich über den Anblick meines Körpers und mir selbst.
»Das nehmen wir. Zieh dich um und komm zur Kasse.«, rief Lia aufgeregt und stellte ihr Glas ab, um in die Hände zu klatschen. »Das sieht nämlich großartig aus«, fügte sie hinzu, während ich wieder lächelnd in die Kabine verschwand.
Ich zog mich an und war zum ersten Mal nach einem Einkauf zufrieden mit meiner Beute. Es schien, als hätte Lia mein verwühltes Dasein bemerkt und mir geholfen, mich wieder wohlfühlen zu können und für diese Tatsache war ich ihr unendlich dankbar. Sie wollte mir diese Reise hier angenehm machen. Und wenn sie wüsste, dass ihr Bruder der Grund gewesen ist, weshalb ich so schnell wie möglich wieder nach Hause wollte, würde sie ihn wahrscheinlich fertig machen. Innerlich lachte ich über diesen Gedanken, weil ich wusste das Lia kein Blatt vor den Mund nahm und wäre ich an ihrer Stelle, würde ich genau so handeln.
Ich schaute kurz auf das Preisschild und mir wurde flau im Magen. Sie wollte wirklich so viel Geld für mich ausgeben?
Mit einem etwas unwohlen Gefühl ging ich auf die Kasse zu und sah Lia dabei zu, wie sie mir das Kleid aus der Hand schnappte und es nun der Kassiererin händigte.
»Das Kleid ist zwar schön, aber ist das nicht ein wenig zu teuer?«, hakte ich leise nach, um nicht die Aufmerksamkeit der Kassiererin auf uns zu ziehen, welche wahrscheinlich über meine Aussage lachen würde. Doch zurecht, denn so ein Mädchen wie ich hatte in so einem luxuriösen, teuren Laden einfach nichts verloren.
»Du denkst doch nicht, dass ich das bezahle«, stieß sie lachend hervor und ich musterte sie verwundert.
»Normalerweise würde ich das ja, aber ich bin der Meinung das Leos Kreditkarte besser für diesen Einkauf geeignet ist, vor Allem nachdem, was er mit dir gemacht hat« Schockiert weiteten sich meine Augen, während sie seelenruhig die Karte abgab, sie wieder annahm und sich die Tüten schnappte. Ich folgte ihr aus dem Laden heraus, wo ich stehen blieb und sie direkt ansah.
»Lia?«, fragte ich fassungslos und lachend schaute sie sich schon nach dem nächsten Laden um. Mein Herz pochte und augenblicklich wollte ich wissen, was sie damit gemeint hatte. Was wusste Lia? Woher wusste das Lia?
»Ja bitte?« Sie setzte wieder zum Gehen an, doch ich hielt sie an ihrem Arm fest und zwang sie somit dazu, stehen zu bleiben. Intensiv schaute ich sie an und fragte mich noch immer, was genau sie wusste und was genau sie mit ihrer Aussage ausdrücken wollte. Sie verstand, was ich von ihr wollte.
»Ava, ich bin vielleicht etwas verrückt, aber ich bin weder blind noch dumm. Ich habe mich schon gefragt, was du am Wochenende in seiner privaten Wohnung zu suchen hattest, in welche er eigentlich nur Andrew, Logan und mich reinlässt«, erklärte sie, während sie ein Stückchen mit mir ging. Wir spazierten in einem gemütlichen Tempo und ich versuchte ihre Worte zu verinnerlichen. Sie wusste also bescheid. Natürlich wusste sie bescheid.
Augenblicklich schämte ich mich und schaute weg, um dieser peinlichen Situation ein stückweit zu entgehen.
»Ich habe gestern Abend meine Sandalen am Pool vergessen und wollte sie holen. Aber dann habe ich euch streiten gehört.« Noch mehr unangenehme Röte schoss in mein Gesicht und seufzend ließ ich meinen Blick über die riesigen Häuser und die vielen Geschäfte gleiten, die hier auf dieser Straße zu finden waren.
»Es tut mir leid«, brachte ich hervor und traute mich nicht, sie anzuschauen. Zu sehr schämte ich mich für die Tatsache, dass ich mich, ohne vorher drüber nachzudenken, auf ihren Bruder eigelassen hatte.
»Ava, nein, hey«, sagte sie nun und blieb stehen. Etwas entmutigt schaute ich zu ihr rüber und versuchte zu verstehen, was sie über mein unprofessionelles Handeln wohl dachte.
»Du kannst doch nichts dafür, dass du meinen Bruder magst. Aber ich sage dir, was ich darüber denke und du solltest auf mich hören, weil ich diejenige bin, die Leo besser als jeden anderen kennt. Verlieb dich nicht in ihn«
Mich erschütterte die Tatsache, dass seine eigene Schwester so über ihn redete. Und wenn sie so etwas sagte, dann wusste sie genau, was sie damit meinte.
»Du bist viel zu unschuldig und viel zu nett, um auch noch von ihm verletzt zu werden. Lass das selber nicht zu«, gab sie kleinlaut zu und etwas fassungslos und verständnislos versuchte ich ihren Worten zu folgen. »Er ist kein Mann, der ehrliche Beziehungen eingeht. Auch wenn du das netteste Mädchen bist, dass ich je kennengelernt habe Ava, es wäre um so trauriger, wenn er dir auch noch dein Herz brechen würde. Er macht das nicht extra und er ist kein schlechter Mensch oder so, aber er ist einfach nicht für ernste Beziehungen gemacht. Bitte denk an meine Worte«, erklärte sie und ich musste schlucken.
»Hat er schon vielen Mädchen das Herz gebrochen?«
Ich fragte dies, obwohl ich mir selbst nicht sicher darüber gewesen bin, ob ich auch eine Antwort auf diese Frage erhalten wollte.
»Ich glaube das ist eine Frage, auf die du selbst schon eine Antwort hast«
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the interview | ✔️
Любовные романы𝐜𝐞𝐨 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Die fleißige aber schüchterne Schülerin Ava Johnson hat während ihres letzten Schuljahres die Möglichkeit bekommen, für die Schülerzeitung ein Interview mit dem jungen, zum dahinknien gutaussehenden Unternehmer Leo Adams zu...