(Eddie)
Ein riesiges rotes Backsteingebäude erstreckte sich direkt vor mir als ich nach einer halben Stunde Fußmarsch endlich ankam. Ich wusste nicht wieso, aber als ich heute morgen aufgewacht war, hatte ich den Drang aufzustehen und zur Schule zu gehen. Ich war seit fast einem Monat nicht mehr dort gewesen.
Chrissys Tod hatte mich zu sehr aus der Bahn geworfen. Über sie zu sprechen oder an sie zu denken, tat immer noch weh. Ich schloss kurz meine Augen und blinzelte ein paar kleine Tränen weg.
Dann rauchte ich meine Zigarette zu ende und warf sie achtlos zu Boden. Ich nahm einen tiefen Atemzug und betrat das Gebäude. Vereinzelt standen ein Paar Schüler an ihren Spinden und als ich an ihnen vorbei lief konnte ich sie tuscheln hören.
Immer mal wieder drangen Gesprächsfetzen über Chrissys Tod an meine Ohren. Manchen Schülern tat ich leid und andere dachten ich wäre Schuld. Sie hatten doch alle keine Ahnung. Nur mit eins hatten sie recht. Ich war Schuld an ihrem Tod. Ich fuhr den Wagen.
Sofort spürte ich ein Stechen in meiner Brust und ich wollte auf der Stelle wieder umdrehen. Doch ich lief weiter. Aus irgendeinem Grund wollte ich jetzt keinen Rückzieher machen. Ich wollte meinen Abschluss schaffen. Für Chrissy.
Onkel Wayne und ich hatten am Wochenende viel mit einander über all das Geschehene gesprochen und es hatte mir wirklich echt geholfen. Zwar waren die Schuldgefühle immer noch da, aber ich hatte nicht mehr so sehr den Drang mich zu verstecken.
"Du bist zurück.", rief eine bekannte Stimme und Dustin warf sich mir um den Hals. Überfordert erwiderte ich die Umarmung kurz. Nach Dustin umarmten mich auch die anderen. Robin, Gareth, Jeff, Lonny, Mike, Max und Lucas. Alle waren total froh mich zu sehen und irgendwie hatte ich sie alle vermisst.
Lizzy tauchte neben Robin auf und winkte mir zur Begrüßung. Ich tat es ihr nach. Seit Samstag Morgen hatten wie nicht mehr miteinander gesprochen.
Es klingelte und ich machte mich weiter auf den Weg zu Mathe. Zu meiner Überraschung hatte Steves Schwester den Kurs zusammen mit mir und ließ sich auf den Platz neben mir fallen. Sie lächelte mich kurz an und dann begann auch schon der Unterricht.
Mittagspause
Ich hatte den ersten Teil des Tages recht gut überstanden und nun war es Zeit für die Mittagspause. Mit wild klopfendem Herzen stand ich vor der Tür der Kantine, brachte es aber nicht fertig die Tür zu öffnen.
Lizzy taucht neben mir auf und nahm meine Hand. Aufmunternd sah sie mich an und wir betraten die Cafeteria. Instinktiv wegen Chrissy wollte ich meine Hand aus ihrer lösen, doch ich tat es nicht. Zusammen liefen wir zum Hellfire Tisch und ich ließ mich wie immer am Kopfende nieder. Dazu musste ich Lizzys Hand dann doch los lassen.
"Hey Lizzy du kannst gerne bei uns sitzen.", rief Dustin als Harrington sich umdrehen wollte um sich einen freien Tisch und Platz zu suchen. Nickend ließ sie sich auf meiner linken Seite direkt neben Dustin nieder. Wir unterhielten uns alle etwas und ich musste sagen, dass mir das gefehlt hatte. Einfach irgendwelche belanglosen Gespräche mit meinen Freuden führen.
Ein halbes Sandwich erschien in meinem Blickfeld und ich erkannte, dass es die Hälfte von Lizzys war. "Du musst etwas essen.", flüsterte sie mir zu und obwohl ich immer noch nichts runter bekam aß ich die Hälfte.
"WO IST ER!", brüllte plötzlich jemand durch die Kantine und an der Stimme erkannte ich, dass es sich um Jason Carver handelte. Wütend kam er auf unseren Tisch oder viel mehr mich zu. Ich erhob mich. "Was willst du Jason?", fragte ich mehr als genervt.
"Die frage ist doch eher was du hier machst Freak. Oder sollte ich eher Mörder sagen?" Erschrocken riss ich die Augen auf. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ehe ich irgendwer noch etwas tun konnte rannte raus aus der Schule.
"Ja verschwinde bloß", hörte ich Jason noch rufen.
(Lizzy)
Was bildete sich dieser Penner eigentlich ein? Schockiert sah ich zur sich noch immer hin und her bewegenden Tür der Kantine nachdem Eddie heraus gestürmt war. Nun keimte Wut in mir auf.
"Was denkst du wer du bist?!", rief ich und sprang mit geballtem Fäusten von meinem Stuhl auf. Jason grinste mich dreckig an. "Für dich bin ich Jason meine Süße." Igitt. "Wie kommst du dazu Eddie einen Mörder zu nennen?" Die Wut brodelte nur so in mir.
"Na weil er einer ist.", erwiderte Jason und noch ehe er reagieren konnte, landete meine Faust in seinem Gesicht. Erschrocken taumelte er nach hinten und fiel zu Boden. Überrascht schrien die anderen am Tisch auf, doch ich lief wütend aus der Kantine.
Ich musste Eddie finden.
Verzweifelt lief ich über den Schulhof. Wo könnte er sein? Da ich mich hier nicht auskannte, es war mein erster Tag, war es nicht einfach ihn zu suchen. Moment mal? Waren das nicht gerade wilde Locken die auf den Parkplatz liefen? Das musste Eddie sein. Schnell lief ich ihm hinterher.
"Eddie.", rief ich doch er hörte mich nicht. "Eddie warte." Jetzt blieb er stehen und als er mich sah hob er überrascht eine Augenbraue. "Du hättest mir nicht hinterher kommen brauchen." Atemlos kam ich bei Eddie zum stehen. "Ich wollte es aber."
Eddie sagte nichts, sondern reichte mir wortlos eine Zigarette. Überrascht, dass er wusste das ich rauchte nahm ich sie an. Er zündete sie für mich an und stumm rauchten wir unsere Zigaretten.
"Woher wusstest du das ich rauche?" "Ich wusste es nicht." Stille. Aber es war keine unangenehme Stille, sondern einfach eine bei der jeder seinen Gedanken nach hing.
"Ich muss jetzt auch weiter." Eddie trat seine Zigarette aus. "Warte, du solltest jetzt nicht allein sein." Eddie zuckte mit den Schultern. "Dann komm halt mit." Und mit diesen Worten lief er los.
"Willst du nicht dein Auto nehmen?", fragte ich und schloss zu ihm auf. "Bin zu Fuß hier.", erwiderte er nur und ich sah ihn mir großen Augen von der Seite an. "Du bist den ganzen weg vom Trailer Park bis hier hin gelaufen?" Eddie nickte.
"Okay.", sagte ich nur und dann liefen Eddie und ich stumm neben einander her.
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Die Geschichte von Lizzy und Eddie (Eddie Munson FF)
FanfictionEigentlich wollte Eddie einfach nur in selbstmitleid baden und niemanden sehen. Er hatte eine sehr wichtige Person, einen geliebten Menschen für immer verloren und wollte nichts als seine Ruhe. Alleine sein in der Dunkelheit. Ja vielleicht sogar ste...