Kapitel 26

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(Lizzy)

Nach der Schule wollte ich zu Steve, da wir schon lange keinen Tag mehr zu zweit hatten. Eddie ließ mich und Robin bei Robin und Steve raus. Ich gab ihm noch einen Kuss und dann fuhr er davon. Er hatte zwar geschmollt als ich ihm sagte das er nicht dabei sein durfte, aber er kam damit schon klar. Dies sollte ein Bruder und Schwester Nachmittag werden. Und außerdem hatte er Bandprobe.  Robin und ich betraten die Wohnung.

 "Hey Steve.", rief ich und lief ins Wohnzimmer wo ich dann nicht nur meinen Bruder, sondern auch Nancy antraf. Nancy Wheeler war vor einem Jahr mit meinem Bruder zusammen gewesen. Bis sie einfach ins Ausland ging und Steve mit gebrochenem Herzen zurück ließ. 

"Was macht SIE hier?", rief ich abschätzend. "Oh Hey Lizzy.", begrüßte mein Bruder mich mit einem Kuss auf die Wange. "Steve? Was macht Wheeler hier?" Ich klang wenig begeistert. "Oh sie ist aus dem Ausland zurück.", zuckte mein Bruder mit den Schultern. Nancy kam auf mich zu. "Schön dich zu sehen Lizzy." Sie wollte mich umarmen, aber ich wich zurück. "Fass mich nicht an." "Lizzy!", rief mein Bruder aufgebracht und Nancy sah mich irritiert an. "Was?", fragte ich unschuldig. Steve griff nach meinem Handgelenk und zog mich in die Küche. 

"Was soll das Lizzy? Wieso bist du so unfreundlich Nancy gegenüber?", fuchtelte Steve mit seinen Armen vor mir herum. "Weil sie es verdient hat." Ich studierte meine Nägel. "Verdammt Lizzy." Steve war wütend und jetzt war ich es auch. 

"Hast du vergessen, wie fertig du wegen ihr warst? Hast du vergessen, wie oft du mich im Internat angerufen hattest, weil du so traurig warst? Hast du vergessen, dass ich dich wegen ihr ins Krankenhaus bringen musste? Du hattest versucht dir das Leben zu nehmen."

 Ich hörte auf und sah meinen Bruder wütend in die Augen. Auch er sah mir  wütend in die Augen. "Lizzy das ist doch alles ein Jahr her." Ich schnaubte. "Nancy und  ich haben alles geklärt." Wieder ein Schnauben meinerseits. 

"Gut, dann viel Spaß mit ihr. Aber wenn sie dir wieder das Herz bricht, dann komme nicht zu mir." Und mit diesen Worten stürmte ich aus der Wohnung. Meinen Albtraum von letzter Nacht hatte ich schon völlig vergessen, da ich viel zu wütend auf meinen Bruder war. Eigentlich wollte ich ihm davon erzählen.

 Wütend und den Tränen nahe lief ich in den Wald und ließ mich vor dem Picknicktisch in der Nähe der Schule nieder. Lehnte mich gegen die Sitzbank. Zum Glück war hier niemand. Auf einmal brach alles auf mich herein und ich fing an zu weinen.

 Ich wusste nicht wie lange ich hier schon saß, aber langsam dämmerte es schon. Außerdem rauchte ich gerade meine vierte Zigarette. Ein Knacken ließ mich erschrocken aufhorchen.

 "Keine Sorge ich bin es nur." Eddie. Ehrlichtert entspannte ich mich wieder. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Ich hielt ihm meine Schachtel mit den Zigaretten hin. Wortlos nahm er sich eine und zündete sie sich an. Dann rauchten wir schweigend eine Zigarette. 

"Was ist passiert?", durchbrach Eddie dann irgendwann doch die Stille. Ich zuckte mit den Schultern. Eine Hand legte sich unter mein Kinn und Eddie zwang mich ihn an zusehen.

 "Lizzy, Robin hatte mich angerufen, dass du wütend aus Steves Haus gestürmt wärst. Konnte mir aber nicht sagen, was los ist. Ich bin sofort von der Bandprobe weg. Also bitte sag es mir." Ich schwieg und sah ihm einfach nur in die Augen. In diese verdammt schönen Schokoaugen. Die gerade ganz viel Sorge ausstrahlten. "Ich habe dich zwei Stunden lang gesucht.", redete Schokoauge weiter. 

"Steve und ich haben uns gestritten." Ich sah zu Boden. "Und warum ging es?" "Nancy.", nuschelte ich. "Nancy? Nancy Wheeler?" Eddie klang sichtlich verwirrt.

 "Ja, sie ist aus dem Ausland zurück." Eddie nickte. Er und Steve waren erst seit einem halben Jahr befreundet.  "Und wo ist jetzt das Problem?" 

"Sie und Steve waren vor einem Jahr ein Paar und es endete nicht gut. Sie hatte ihm das Herz gebrochen und er hat es nicht gut verkraftet." Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Steve ging es so schlecht, dass er sich mit Tabletten das Leben nehmen wollte. Und beinahe hätte das auch geklappt, wenn ich ihn nicht gefunden hätte." Jetzt weinte ich wieder. 

Eddie nahm mich sofort in den Arm. "Es war einfach so schrecklich.", schluchzte ich und löste mich aus der Umarmung. Eddie wischte mir die letzten Tränen weg. 

"Steve sagt, sie haben sich ausgesprochen, doch ich verzeihe ihr nicht. Sie hatte meinen Bruder sehr verletzt. Und dann habe ich vor Wut zu ihm gesagt, dass wenn sie ihn noch mal verletzt er nicht mehr zu mir kommen soll." Ich schluchzte noch mal. 

"Ist schon okay, du warst einfach wütend und hast es nicht so gemeint", versuchte Eddie mich zu beruhigen. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es ja. Ich meine es so. Ich kann das Drama nicht noch mal durch machen. Es tat einfach zu sehr weh Steve so zu sehen." Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Lederjacke neue Tränen aus dem Gesicht. 

"Ich verstehe nicht, warum er so wütend auf mich ist? Okay ich war nicht gerade freundlich zu Nancy, aber sie hatte es auch nicht anders verdient. Ich mache mir doch bloß Sorgen", rief ich verzweifelt und riss die Arme in die Luft. 

"Ich weiß, dass du dir nur Sorgen um Steve machst, aber hast du das mal von seiner Seite  gesehen?" Ich schüttelte den Kopf. "Steve hat diesen tollen Menschen für ihn verloren und jetzt ist sie wieder da. Ich glaube er ist einfach nur glücklich, dass sie zurück ist. Er muss selbst entscheiden ob er ihr verzeiht oder nicht. " Ich nickte. Er hatte ja irgendwie recht.  Seit wann war Eddie so schlau? 

"Seit wann so schlau Schokoauge?", grinste ich. "Schokoauge?", verwirrt sah mein Freund mich an. "Jap, Schokoauge." Ich sah ihn ernst an. Eddie lachte. "Okay dann Schokoauge." Er nahm mich wieder in den Arm und ich sog seinen Duft ein. Zigaretten und After Shave mein Lieblingsduft. 

"Ich habe mir übrigens verdammt dolle Sorgen gemacht. Du kannst doch nicht einfach alleine durch den Wald laufen, wenn Jason immer noch frei ist." Oh verdammt. Darüber habe ich gar nicht nach gedacht. "Tut mir leid.", nuschelte ich an Eddies Brust. "Schon okay Sweetheart." Ich spürte Lippen an meinem Haaransatz.

 "Lass uns nach Hause. Es ist kalt." Wir standen auf und klopften uns den Dreck von den Hosen. "Ich liebe dich Schokoauge.", sagte ich grinsend und Eddie erwiderte mein Grinsen. "Ich liebe dich auch Beautiful." 


Da ich euch nicht mit einem Lückenfüllerkapitel abspeisen wollte, habe ich gleich noch ein Kapitel geschrieben mit dem ich schon zufriedener bin. Ach so ich habe übrigens nichts gegen Nancy. Das gehört einfach bloß zur Handlung. 

LG Lea 

Die Geschichte von Lizzy und Eddie (Eddie Munson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt