Kapitel 35

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(Lizzy)

Ich klappte mein Notizbuch zu und legte den Stift darauf ab. Er rollte direkt hinunter, aber das interessierte mich nicht. Alles was mich interessierte war Eddie. Ich sah auf in sein schlafendes Gesicht. Es war mit Pflastern übersäht und sein Kopf lag in einem Verband. Sein Bein war in einem Gibbs gehüllt.

 Er lag nun schon seit zwei Monaten im Koma und ich war nun im 5. Monat. Nichts konnte ihn  bis jetzt aufwecken. Jeden Tag saß ich hier und wartete darauf, dass er endlich aufwachte, doch nichts passierte. 

Er fehlte mir unheimlich. Es fehlte mir ihn wann immer ich wollte in den Arm nehmen zu können. Mir fehlten seine Küsse, seine Berührungen. Einfach alles. Eine Träne rollte meine Wange hinunter. Ich wischte sie schnell weg. 

Als Eddie schon eine Woche im Koma lag, fing ich an in einem Notizbuch Briefe an ihm zuschreiben. Ich schrieb einfach alles auf was so um ihn herum passierte und auch über meine Gefühle. Ich war noch nie sonderlich gut mir Worten. Deshalb schrieb ich alles was ich sagen wollte lieber auf. 

"Ms. Harrington, können wir reden?", kam Dr. Mitchels in das Zimmer. Ich nickte. "Wir sehen uns Morgen Babe.", flüsterte ich und gab Eddie einen Kuss auf die Stirn. 

"Was ist los Dr. Wieso wacht er nicht auf?" Ernst sah die Ärztin mich an. Wir saßen vor Eddies Zimmer.  "Ich weiß es nicht. Jeder Mensch erholt sich unterschiedlich lange von einem Unfall.", seufzte sie. Dann nahm sie meine Hand in ihre. 

"Ms. Harrington, sie müssen sich mit den Gedanke anfreunden, dass Mr.  Munson wahrscheinlich nie wieder aufwacht." Erschrocken zuckte ich zusammen. "Wie bitte?"

 "Er hatte ein schweres Schädelhirntrauma und sein zustand hat sich leider nicht gebessert." Erneut zuckte ich zusammen. "Aber auch nicht verschlechtert.", erwiderte ich hoffnungsvoll. "Ja, aber er ist nun schon zwei Monate in diesem Zustand." Die Ärztin stand auf. "Denken sie darüber nach. ihn loszulassen." Und dann  ließ sie mich weinend im Krankenhausflur zurück. 

Nein, nein, nein. Das durfte nicht passieren. Ich konnte ihn doch nicht sterben lassen. Ich brauchte ihn doch. 

Schniefend stand ich auf uns verließ das Krankenhaus. Dann lief ich zu dem einzigen Ort an dem ich immer glücklich war. Lovers Lake. Es regnete stark. Doch das war mir egal. Ich wollte unbedingt dort hin, denn dort fühlte ich mich am wohlsten. Außerdem verkraftete ich momentan keine Menschen. Ich konnte Wayne jetzt nicht unter die Augen treten.

 Ich kam beim See an und setzte mich ans Ufer. Meine Kleidung war schon mit dem Regen voll gesogen und klebte an mir wie eine zweite Haut. Nun konnte ich nicht mehr an mich halten und brach zusammen. 

Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wieso konnte ich nicht glücklich werden? Wieso musste man mir wieder eine geliebte Person nehmen? Total erschöpft legte ich mich in den Sand und schlief ein. 


***

"Oh mein Gott wo bist du gewesen?", kam Steve auf mich zu und drückte mich direkt an sich. Die Tatsache, dass ich total nass war interessierte ihn nicht. Ich konnte und wollte nicht nach Hause. Wollte nicht schon wieder alleine in Eddies und mein Zimmer sitzen und über alles nachdenken. Außerdem brauchte ich einen Rat von meinem Bruder. 

"Wieso bist du so nass?" Wir setzten uns auf die Couch. Aber vorher hatte Steve ein Handtuch darauf gelegt. "Ich war am Lovers Lake.", antwortete ich als wäre es das Normalste auf der Welt bei strömenden Regen an den See zu gehen. "Bei dem Wetter?", irritiert zeigte mein Bruder nach draußen. Ich nickte.   

"Deine Lippen sind ganz blau und du zitterst total." Steve zog mich vom Sofa  hoch und führte mich ins Bad. "Komm ich lasse dir ein Bad ein." Er drehte mir den Rücken zu und ließ warmes Wasser laufen. Dann gab er noch etwas Badesalz hinzu. "Ich gehe raus, dann kannst du dich in die Wanne setzen." Ich nickte und Steve verließ den Raum.

 Langsam zog ich meine Kleidung aus. Sie klebte ganz schön an mir doch es gelang mir. Ich starrte mich im Spiegel an. Dunkle Augenringe zierten mein Gesicht. Auch sonst sah ich abgemagert aus. Ich hatte auch seit Eddies Unfall kaum noch etwas gegessen. Steve und Robin mussten mich regelrecht zum Essen zwingen. Ich strich über meinen Bauch. Ich wusste ich sollte dem Baby zu liebe mehr essen, aber ich bekam einfach nichts runter. 

Vorsichtig ließ ich mich in die Wanne nieder. Dabei zog ich den Duschvorhang zu. Das warme Wasser umgab mich und meine Glieder entspannten sich sofort. 

"Steve!" 

"Ja?", erschien er vor der Tür. "Kannst du rein kommen? Ich möchte nicht allein sein.", antwortete ich. "Aber du bist..." "Ich habe den Vorhang zu du kannst mich nicht sehen.", unterbrach ich ihn. Die Türm öffnete sich und  ich hörte wie mein Bruder sich auf den Klodeckel setzte.

 "Wieso hast du dich nach draußen in das Unwetter begeben und dein Kind in Gefahr gebracht?, fragte Steve. Er klang nicht sauer oder vorwurfsvoll, sondern einfach nur besorgt. Ich seufzte. "Die Ärztin  meinte heute zu mir, dass Eddie vielleicht nie mehr aufwachen könnte. und das hatte mich ganz schön aus der Fassung gebracht" Stille. Keiner von uns wusste was zu sagen. 

"Sie meinte ich solle vielleicht die Geräte abstellen lassen." Tränen liefen wieder meine Wangen hinunter und tropften in die Wanne. "Okay, das ist krass. Was wirst du tun?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht." Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit. 

Wie sollte man auch solch eine Entscheidung treffen? 

"Du solltest erst mal mit Wayne darüber sprechen und dann sehen wir weiter.", sprach Steve aufmunternd. Er hatte recht, ich sollte erst mit Wayne reden. 


***



Am nächsten Tag ging ich erst zu Eddie ins Krankenhaus. Ich musste mir erst mal etwas Klarheit schaffen, bevor ich mit Wayne über dieses schwierige Thema sprach. Leise setzte ich mich auf den Stuhl, der praktisch in den letzten Monaten mein zu Hause wurde und nahm sofort Eddies Hand in meine.

 "Hey schöner Mann." Ich küsste ihn auf die Stirn. Keine Reaktion. Wie immer. 

"Eddie bitte wach auf. Sie wollen, dass ich dich aufgebe. Aber das kann ich nicht. Ich will es nicht.", schniefte ich. "Unsere Tochter braucht ihren Vater. Oh Gott sie hat ja nicht mal einen Namen. Ich möchte mit dir den Namen aussuchen.", schniefte ich noch mehr.

 "Bitte Eddie, bitte wach auf. Lass mich nicht in Stich." 

"Sie soll Hope heißen.", flüsterte eine Stimme ganz schwach und als ich aufsah, sah ich direkt in Eddies grinsendes Gesicht. 

"Hallo Beautiful." 


Also eigentlich wollte ich das Kapitel erst Morgen oder Sonntag hochladen, aber ich bin doch früher fertig geworden. 

LG Lea

Die Geschichte von Lizzy und Eddie (Eddie Munson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt