Kapitel 42

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(Lizz)
Immer wieder sah Steve zu mir rüber während wir vom Trailer Park zu ihm fuhren. Und immer wieder gab ich ein unterdrücktes Schluchzen von mir. Wie konnte er nur? Wie konnte er mich und das Baby so in Stich lassen? Wir kamen bei meinem Bruder an und ich schloss mich direkt im Bad ein. Dort brach ich dann zusammen und ließ den Tränen freien Lauf.

***
„Also noch mal: Eddies Dad war da und er hat mit ihn gesprochen. Dann kam Eddie  plötzlich aus dem Trailer mit gepackter Tasche, hat fiese Dinge zu dir gesagt und ist abgehauen?", fasste mein Bruder das Ganze etwas wütend zusammen und ich nickte zur Bestätigung. Verwirrt sah Dustin mich an. Nachdem ich geweint hatte, konnte ich wieder klarer denken und nun saß ich mit Steve und Dustin im Wohnzimmer. 

„Das passt gar nicht zu Eddie. So kenne ich ihn gar nicht.", überlegte Henderson. „Tja, dann hast du dich in deinen besten Freund geirrt Dustin.", erwiderte ich und mein Bruder räusperte sich. „Eddie ist doch auch dein bester Freund." 

„Ja, aber ich kannte Dustin zuerst, also ist er eher mein bester Freund.", antwortete Steve patzig. Trotz, dass er und Eddie beste Freunde waren, stritten sie sich immer noch manchmal um Dustin. Ich verdrehte die Augen. „Du bist so ein Baby." Als Steve gerade protestieren wollte, klingelte das Telefon und ich ging ran. 

"Hallo hier ist Lizzy?"

 "Lizzy Gott sie dank.", ertönte Gareths Stimme, er klang gestresst. "Was ist los?" Wusste er wo Eddie war? "Eddie ist hier heute aufgetaucht und war völlig betrunken. Und er trinkt immer noch." Panik schwang in seiner Stimme mit. 

Verdammt Munson, was machst du? 

"Bleib ruhig ich komme.", legte ich auf. "Ich weiß wo Eddie ist. Kannst du mich zu Gareth fahren?" Steve nickte und wir machten uns auf dem Weg.  Bei Gareth angekommen verabschiedete ich mich von meinem Bruder und ging zu Gareths Garage. Dort sah ich ihn schon. Eddie saß auf dem Boden und nuckelte an einer Jack Daniels Flasche. 

"Gott sei Dank. Er hört nicht auf zu trinken." , kam Gareth angelaufen und sah ziemlich überfordert aus. Seufzend lief ich auf Eddie zu. "Eddie alles okay?" Ich wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen. "Du siehst aus wie Lizzy.", sah er mich an, aber er lallte ziemlich, sodass  ich ihn schwer verstehen konnte. 

"Komm du hast genug getrunken." Ich nahm ihm die Flasche weg. Wie ein kleines Kind, das keine Schokolade mehr durfte sah Eddie mich an. "Gib her." Er griff nach der Flasche in meiner Hand, doch ich machte einen Schritt zurück und Eddie fiel nach vorne. "Du hast genug." Er setzte sich etwas umständlich wieder auf und  ich ihm in die Augen. Eddies Worte hallten in meinem Kopf wieder. 

"Ich liebe dich nicht. Und ich habe dich auch nie geliebt."  

Ich setzte mich neben ihn und strich ihm sanft ein paar verirrte Strähnen  aus dem Gesicht. Ich war verletzt, wütend und enttäuscht von ihm, aber mich jetzt mit ihm zu streiten würde in seinem Zustand nichts bringen. Er musste dringend nach Hause. Ich stand wieder auf und griff nach seinem Arm. 

"Lass mich los. Ich bin vergeben.", überrascht ließ ich ihn wieder los. "Zumindest war ich das, bis ich sie einfach von mir gestoßen habe." Eddie senkte den Kopf und sah zu Boden. Es war echt schwer zu verstehen, was er sagte. 

"Gareth!", rief ich und zusammen schafften wir den betrunkenen Eddie in seinen Van auf den Beifahrersitz. "Danke.", lächelte ich und setzte mich auf den Fahrersitz. Ich wollte gerade los fahren als Eddies Kumpel noch mal an die Scheibe klopfte. Ich ließ sie herunter. "Es tut ihm leid." Ich nickte und fuhr dann los. 

Beim Trailer angekommen schaffte ich es mit Mühe und Not Eddie von seinem Van in den Trailer zu verfrachten. "Ich schwöre dir, wenn du noch einen Schokoriegel ist dann..." "Hey ich bin nicht fett.", protestierte Eddie lallend und ich ließ ihn Atemlos auf die Couch fallen. Mich im Anschluss gleich daneben. 

"Es tut mir leid.", nuschelte Eddie und  legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Dann hörte ich nur noch ein leises Schnarchen. Vorsichtig ließ ich sein Kopf auf dem Sofa nieder. Dann lief ich ins Schlafzimmer und legte mich schlafen. 

***
"Was ist passiert?", murmelte Eddie leise. "Du warst gestern ziemlich betrunken." Erschrocken drehte er sich um. Ein Schuldbewusster Ausdruck legte sich auf seine Augen als er mich im Türrahmen stehen sah. "Okay.", sagte er leise und sah dann auf den Boden. Langsam lief ich auf ihn zu und ließ mich neben ihn nieder. 

"Lizzy es tut mir leid, dass ich all diese schrecklichen Dinge zu dir gesagt habe." Er sah vom Boden auf. "Und wieso hast du es dann?", fragte ich tonlos. Eddie seufzte.

 "Weil ich Panik bekommen hatte. Nachdem Gespräch mit meinem Dad, was übrigens nicht so gut gelaufen war, hatte ich einfach das Gefühl ich könnte kein guter Vater sein. Und dass  ich wie er werde." Eddies Stimmer zitterte zum Ende hin. "Und dann beschloss  ich weg zu gehen, weil dachte es wäre das Beste für dich und das Baby. Als du mich dann nicht gehen lassen wolltest, sagte ich diese beschissenen Sachen, damit du mich gehen ließest. Aber ich liebe dich wirklich Lizzy und glaube, ich habe dich immer geliebt."

 Mein Herz machte einen Sprung. Tief in meinen Innern, wusste ich, dass Eddie gelogen hatte. Doch verletzt hatte er mich trotzdem. "Erstens, du bist nicht wie dein Dad, denn du wirst ein wundervoller Vater sein und zweitens ich liebe dich auch, wenn du mich ganz schön verletzt hast." Ich nahm Eddie in den Arm. "Wir beide, wir schaffen das zusammen. WIR sind ein Team." Ich spürte wie mein Freund nickte. 

"Aber, wenn du noch mal solch eine Aktion bringst und mich und die Kleine in Stich lässt auch, wenn es nur für einen Tag war, dann war es das endgültig. Verstanden?" Wir lösten uns voneinander. "Verstanden.", bestätigte Eddie und dann legte ich meine Lippen auf seine. Sie schmeckten noch etwas nach Alkohol von gestern, aber das war mir egal. 

Ich hätte ihm vielleicht nicht so schnell verzeihen sollen, aber ich liebte ihn nun mal. Eddie war  einfach nicht wie sein Vater und würde es auch nicht werden. Da war ich mir sicher. Denn er kümmerte sich jetzt schon großartig um uns. 




Die Geschichte von Lizzy und Eddie (Eddie Munson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt