Kapitel 20

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(Eddie)

Ich stand im Bad vor den Spiegel. Meine Augen waren rot geschwollen und brannten. Langsam ließ ich mir etwas Wasser über das Gesicht laufen. 

Es kam mir alle so surreal vor. Gerad waren Lizzy und ich noch glücklich und jetzt...Jetzt war nichts mehr wie es war. ich sah sie noch vor mir. Wie sie auf den Boden lag und  mein Shirt sich immer mehr mir ihrem Blut voll saugte.

 Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken und ich verließ das Bad. Lief durch den Trailer und öffnete die Tür. Robin stand vor mir und trug ein kniehohes schwarzes Kleid. Sie sah hübsch aus. Sofort zog sie mich in eine feste Umarmung. Drückte mich feste an sich und wollte nicht mehr los lassen. 

"Es tut mir so leid.", flüsterte sie und ließ mich dann doch los. Ihre Augen sahen genauso verquollen aus wie meine. Wir setzten uns auf mein Sofa. "Schöner Anzug.", lächelte Buckley schwach und ich lächelte genauso schwach zurück. 

Die Tür vom Trailer ging auf und Wayne trat zusammen mit Steve ein. Beide trugen ebenfalls schwarze Anzüge. Steve sah auch genauso beschissen aus wie Robin und ich. Er hatte auch verweinte Augen und unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. Wie bei mir. Steve kam auf mich zu und drückte mich kurz. Dann machten wir uns alle auf dem Weg. Robin saß in Steves Auto vorne und ich saß mit Wayne hinten. 

Heute war Lizzys Beerdigung. 

Allein dieser Gedanke machte mich fertig. Wie konnte es bloß soweit kommen? Wie konnte ich schon wieder jemand wichtiges in meinem Leben verlieren?

 Ein Schluchzen entwich mir und auch Robin vorne ging es nicht besser. Wayne strich mir beruhigend über den Arm. Doch das half nicht. Nichts könnte mir helfen. Seit Tagen lief ich schon wie ein Zombie durch die Gegend. Ich fühlte mich wie taub. Essen und schlafen tat ich schon lange nicht mehr. 

Je näher wie der Kapelle kamen, desto nervöser wurde ich. Ich kannte Lizzys Eltern nicht und sie unter solchen Umständen kennenzulernen war einfach nur schrecklich.  Ich spürte wie ich Panik bekam, doch unterdrückte es. Für Lizzy. Ich war damals nicht auf Chrissys Beerdigung gewesen. Diese Fehler würde ich nicht noch mal machen. 

Wir kamen am Friedhof an und alle bis auf ich stiegen aus. Ich konnte das nicht. Wenn wir sie beerdigen, dann war es Offiziell und das wollte ich nicht. Ich wollte die Tatsache, dass ich Lizzy nie mehr Umarmen konnte, ihre Küsse nicht mehr spüren konnte oder ihren Duft (sie roch immer nach einer Mischung aus Vanille und Kokos) nicht mehr wahrnehmen konnte nicht wahr haben. 

"Eddie?", riss Robin mich aus meinen Gedanken und öffnete  meine Tür. Sie nahm meine Hand und zog mich aus dem Auto. Dann liefen wir zusammen zur Kapelle. Meine Hand ließ sie nicht  mehr los. Mit der anderen Hand hielt sie Steves fest. Dieser braucht nämlich so wie ich auch seelische Unterstützung. Er hatte seine Schwester für immer verloren. Wir alle hatten Lizzy für immer verloren. Wieder bahnte sich eine Träne einen Weg in die Freiheit. Doch auch Robin brauchte seelische Unterstützung und deshalb umklammerten ich ihre Hand etwas fester. Damit sie wusste, dass ich auch für sie da war, wie sie für mich. 

Wir kamen bei den anderen Gästen an und alle hatten sich um einen dunkel braunen Sarg aus Hartholz versammelt. Etwas abseits der Gäste sah ich Mr. und Mrs, Harrington stehen. Mrs. Harrington wischte sich immer wieder mit einem Tuch über die Augen während Mr. Harrington ihr beruhigend über den Rücken strich.  Steve ging kurz zu ihnen. Sie sprachen kurz mit einander und dann kam er wieder zu uns. Robin nahm sofort seine Hand wieder in ihre. Meine hatte sie bis jetzt noch nicht losgelassen. 

"Wir haben uns heute hier versammelt um uns von Elizabeth Marie Harrington zu verabschieden.", fing der Priester an und ich zuckte unweigerlich zusammen. Diese Worte zu hören tat unglaublich weh.  

"Elizabeth Harrington war eine starke unabhängige Frau und wird nun als eine von Gottes Kindern auf uns hinab schauen." Den Rest der Rede bekam ich gar nicht mehr mit. Meine Ohren rauschten und ich wäre am liebsten wieder gegangen. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Lizzy war tot und es war wieder meinen Schuld. 

Jemand stupste mich an und Robin nickte mit dem Kopf nach vorne. Ich war dran mit meiner Rede. Ich schritt langsam nach vorne. Mit zitternder Stimme fing ich an. 

„Elizabeth Harrington war nicht nur eine großartige Schwester oder eine großartige Freundin, sondern auch die Liebe meines Lebens. Sie brachte einen ganzen Raum zum Strahlen nur mit ihrer Anwesenheit. Als sie mich vor dem Selbstmord bewahrt hatte..." 

Meine Stimme brach und ich konnte nicht mehr weiter reden. Sofort kam Robin nach vorne umarmte mich und wie setzten uns wieder hin. Steve tätschelte mir aufmunternd die Schulter. In seinem Blick konnte ich denselben Schmerz den ich gerade fühlte sehen. Seine Rede hatte ich leider nicht mitbekommen. 

Nun war es an der Zeit sich zu verabschieden. Alle Gäste standen auf und warfen eine Rose auf Lizzys Sarg. Dann wurde der Sarg in die Erde gelassen. 

Und Lizzy war nun offiziell Tod.


Es tut mir so leid, bitte hasst mich nicht. 

LG Lea

Die Geschichte von Lizzy und Eddie (Eddie Munson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt