Kapitel 2

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Kapitel 2:

Und das was ich sah schockierte mich . Genau an der Brücke stand ein Junge,er war aber so rübergeklettert so das er außerhalb der Brücke war. Ein winziger Schritt und er fällt runter . Was will er machen ? Etwa Selbstmord begehen ? Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen . Ich bekam Panik und wusste im ersten Moment nicht was ich tun sollte . Aber dann rannte ich so schnell wie es nur geht zu ihm rüber und im selben Moment wollte er sich nach vorne fallen lassen . Sofort griff ich nach seinem Arm und zog ihn zurück . Zuerst war ich überrascht das ich die Kraft dazu hatte ihn zurückzuziehen,aber stark war ich schon immer . Er blieb eine Weile,immernoch mit dem Rücken zu mir gedreht,stehen,kletterte dann aber wieder rüber und ließ sich auf den Boden fallen. Ich habe einen Jungen noch nie so ...schwach,ja das war das richtige Wort dafür, noch nie so schwach gesehen . Ich kniete mich zu ihm runter. Er weinte . Ich wusse nicht was ich machen sollte . Umarmen ? Nein,ich kenne ihn ja nicht . Gehen,kam überhaupt nicht in Frage . Wer lässt schon einen Menschen,der Selbstmord begehen wollte,alleine ?
Ich fasste an seine Schulter,sein Blick war immernoch auf dem Boden gerichtet .
Cemre : W-wieso wolltest du ..d-dich..von der B-brücke stürzen ?
Er hob sein Blick und ich sah in seine grünen Augen . Sie waren leer . Leer und leblos.
Seinen Blick senkte er wieder.Sekunden und Minuten verstrichen und keiner von uns sagte etwas,sein Blick war immernoch auf den Boden gerichtet und meine Hand war immernoch auf seiner Schulter.
Der Junge : Warum hast du mich nicht sterben lassen ? Warum hast du mich verdammt nochmal festgehalten . Ich wäre jetzt befreit,befreit von allem . Ich habe alles was mir wichtig ist verloren,ich habe keinen mehr ..niemanden .
Cemre : S-sag sowas nicht . Ich meine ..d-du hast doch deine Familie und deine Freunde u-
Er hob sofort seinen Blick und ich hörte auf zu reden.Denn an seinem Blick erkannte ich das ich seine Schwachstelle getroffen habe . Geht es um seine Familie ? Ist denen was passiert ? Oder um seine Freunde ? Hatte er was mit Drogen oder so zutun ?Viele Fragen,keine Antwort.
Der Junge : Hätte ich meine Familie noch,denkst du im Ernst das ich jetzt in dieser Situation wäre ?
Seine Stimme war brüchig. Man merkte ihm an das er sich schwer zurückhielt nicht zu weinen . Ich fragte mich was ihn dazu gebracht hat . Sollte ich es lassen oder doch nachfragen ? Meine Neugier gewann .
Cemre : Willst du .. also,willst du es mir erzählen ?
Er schaute mich einfach nur an . In seinem Blick sah ich nur Trauer.
Junge : Wieso willst du es wissen ?
Cemre : Also .. du musst nicht wenn es dir unangenehm ist.
Junge : Ich erzähls dir .
Irgendwie spürte ich eine Erleichterung . Er könnte ja auch einfach sagen das es mich nichts angeht,aber er will es mir erzählen .
Cemre : Wollen wir noch lange auf dem Boden sitzen .? Ich glaube es wäre besser wenn wir uns auf eine Bank setzen .
Er lächelte mich leicht an . Er lächelt ? In so einer Situation ? Okey ..komisch .
Junge : Klar . Komm da ist ein Park ,setzen wir uns einfach dorthin.
Wir standen auf und gingen in den Park . Angekommen,setzen wir uns auf eine Bank .
Minuten vergingen und er sagte immernoch nichts. Die Stille machte mich nervös.
Junge : Es ist schön hier,nicht wahr ?
Cemre : Ja ; so schön leise .
Vorhin war er noch so schwach und jetzt ist er wieder so als wäre nichts .
Junge : Also ich heiße Mert . Und du ?
Mert ? Er ist Türke ?
Cemre : Cemre ..
Mert : Türkin also ? Kaç yaşındasın ? ( Wie alt bist du )
Cemre : 17 , sen ? (und du ?)
Mert : 18 . Du wolltest ja wissen warum ich .. also das mit der Brücke .. warum ich das machen wollte . Willst du es immernoch wissen ?
Cemre : Ja ..aber fühl dich nicht gezwungen,nur wenn du es mir erzählen willst .
Er fing an zu erzählen.

Mert : Mein Bruder und ich sind in sehr schlechten Verhältnissen aufgewachsen . Wir hatten sehr wenig Geld und manchmal gab es deswegen auch Abends nichts zum Essen . Aber in einer Sache hatten wir Glück. Unsere Eltern . Meine Mutter war immer für uns da wenn wir sie gebraucht haben und mein Vater hat sehr viel gearbeitet damit wir genug haben,aber ohne Abschluss und wenn man die Sprache nicht gut kann bekommt man nunmal keinen guten Job. Dennoch haben sie ihr bestens gegeben . Eines Tages kam mein Vater mit einer sehr schlechten Nachricht nachhause . Er wurde gefeuert. Das war ein Schock für uns alle . Wie sollten wir die Miete zahlen ? Oder was zu Essen kaufen ?Ich und mein Bruder wollten arbeiten gehen,aber keiner wollte uns annehmen .. Als ich am nächsten Tag aufstand sah ich meine Mutter weinen ,ich sagte ihr das alles gut wird und versuchte sie zu trösten . Ich glaubte an meinen Vater wie an niemand anderen . Tja,aber das Leben ist nunmal hart.Tage,sogar Wochen vergingen und mein Vater kam nicht nachhause . Meiner Mutter gings immer schlechter . Auch mir gings schlecht,aber ich wollte es ihr nicht zeigen da ich sie nicht noch trauriger machen wollte . Ich kam Abends sehr spät nachhause da ich den ganzen Tag nach einem Job suchte,aber leider ohne Erfolg. Und dann eines Nachts kam mein Vater nachhause ..er hatte getrunken u-und..

Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt