Kapitel 44

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Wie es das Schicksal will!

Kapitel 44:

Leyla: Wann ist er endlich da?
Cemre: Keine Ahnung, er hat geschrieben das er ca. um 16:00 hier sein wird.

Wir zappelten vor Aufregung mit unseren Beinen. Okan der uns belustigt ansah, lachte nur. Vor einigen Stunden hatte ich eine Nachricht von Cem bekommen. Er war auf dem Weg. Der Weg von Salzburg nach Wien dauerte vier Stunden und die waren bereits um. Voller Freude warteten wir auf seine Ankunft. Ich konnte gar nicht in Worte fassen wie sehr ich meinen Bruder vermisst hatte. Jedes Mal wenn wir drei wieder vereint waren füllte es die Leere in meinem Herzen auf. Mein Leben fühlte sich fast wieder vollständig an. Nur eine Person fehlte noch. Mert. Jeden Tag rief er mich an und saß sogar vor meiner Haustür. Wie gern würde ich meine Arme um ihm schlingen. Nichts sagen, keinen Laut von mir geben, ihn einfach nur umarmen. So sehr es auch schmerzte ihn so zu sehen, schmerzte es noch mehr zu wissen das er mir kein bisschen vertraute.
Plötzlich klingelte es an der Tür. In derselben Sekunde sprangen wir auf und öffneten sie. Von Weitem konnten wir Okan lachen hören. Wahrscheinlich sahen wir aus wie zwei kleine Kinder. Vor uns stand ein grinsender Cem der bereits seine Arme ausgebreitet hatte.

Cemre&Leyla: CEM !

Gleichzeitig umarmten wir ihn und wie immer war ich in der Mitte vom 'Sandwich'. Das erinnerte mich an die frühere Zeit. So vieles hatte sich seitdem geändert, nur unsere Freundschaft nicht. Ich hoffte inständig, dass es immer so bleiben würde. Minutenlang standen wir so da, bis ich irgendwann keine Luft mehr bekam.

Cemre: Keine .. Luft.

Lachend umarmte er uns fester um mich zu ärgern, erst als ich anfing zu zappeln ließ er uns los. Ich haute leicht auf seine Schulter und versuchte ihn wütend anzuschauen, aber es gelang mir nicht. Die Freude darüber ihn zu sehen, brachte mich zum Lächeln und machte es mir so unmöglich sauer auszusehen.

Cemre: Idiot, wolltest du mich umbringen?
Cem: Kötülere birşey olmaz. (Die Bösen sterben nie.)

Im Hintergrund konnte ich Leyla und Okan lachen hören. Ich streckte ihm meine Zunge raus, woraufhin sein Lachen lauter wurde.

Cemre: Hadi, komm rein.

Somit gingen wir alle wieder ins Wohnzimmer. Leyla und ich gingen erst mal in die Küche. Während sie die Gläser mit Cola füllte, holte ich zwei Tüten Chips aus dem Schrank und gab sie in eine Schüssel. Mit zwei vollen Serviertabletten gingen wir wieder ins Wohnzimmer und setzten uns hin. Wir redeten viel über belanglose Sachen, bis mich Cem fragte wo Mert sei. Zu meinem Glück klopfte jemand an die Tür, sodass ich ihm keine Antwort geben musste. Cem verstand, dass irgendwas los war und sah mich mit einem 'Freu dich nicht zu früh, wir werden später reden. ' - Blick an. Besser später als jetzt, dachte ich mir und atmete erleichtert auf. Als ich die Tür öffnete stand Tarık vor mir. Auch ihm war ich dankbar. Seit dem Tag rief er mich jeden Tag an und kam öfters vorbei um nachzuschauen wie es mir geht.

Tarık: Hey, hast du Besuch?

Er schaute auf die Schuhe die vor der Tür waren.

Cemre: Nein, nein. Komm rein, Leyla Okan und Cem sind nur da.
Tarık: Cem? Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist..
Cemre: Er wird dich nicht auffressen, hadi komm rein.
Tarık: Sağol, içimi rahatlattın. (Danke, jetzt geht's mir schon besser.)

Seine sarkastische Antworte brachte mich zum Lachen. Nach einer kurzen Diskussion konnte ich ihn dazu überreden rein zu kommen. Als wir im Wohnzimmer waren, drehten sich alle um, um zu schauen wer gekommen war. Mit Leyla und Okan hatte Tarık bereits geredet. Okan wusste war er früher gemacht hatte, war aber derselben Meinung wie ich. Jeder verdient eine zweite Chance. Leyla hingegen, war noch misstrauisch ihm gegenüber.
Auch Cem hatte sich umgedreht und schaute Tarık mit hasserfüllten Blicken an. Noch im selben Moment sprang er auf und packte Tarık am Kragen.

Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt