Kapitel 41

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Wie es das Schicksal will !

Kapitel 41 :

Wie es dazu kam, weiß ich nicht, aber noch in derselben Minute saß ich im Auto und fuhr zu Leyla.
Immer passierte uns sowas, war das Glück denn nie auf unserer Seite? Gönnte uns das Leben nicht mal das? Plötzlich kam mir die Idee, sie zuhause einzusperren gar nicht mal so sinnlos vor. Natürlich würde ich das niemals tun, ich hatte ja auch kein Recht dazu, aber anscheinend war sie nur dann in Sicherheit. Ich hielt mich an keine Geschwindigkeitsregel und fuhr einfach an den roten Ampeln vorbei.
So handelte ich mir auch einige Beschimpfungen ein, doch das war das letzte worüber ich mir in dem Moment Gedanken machte. Meine Gedanken waren nur bei Cemre. Was wenn ihr was passiert ist? Das wäre das Ende. Das wäre mein Ende.

Bei normaler Geschwindigkeit würde ich fünfzehn Minuten brauchen, doch ich war bereits nach wenigen Minuten dort. Von Weitem konnte ich Leyla sehen, die unruhig hin und her ging. Schnell lief ich zu ihr. Vor der Haustür lagen Cemre's Einkaufstüten und ihre Hausschlüssel. Die Angst in mir wurde von Sekunde zu Sekunde immer größer. Der Sauerstoff kam zu flach und meine Atmung wurde unregelmäßiger und schneller. Welcher Bastard hatte ihr was angetan? Allein der Gedanke daran brachte mich um. Wer weiß wo sie jetzt ist? Wer weiß ob sie jetzt leidet?
Leyla war am Weinen. Ich nahm sie in meine Arme und strich ihr beruhigend über die Haare.

Mert: Ihr ist nichts passiert, wir werden sie finden versprochen.

Ich konnte selber hören, dass meine Stimme alles andere als überzeugend klang. Sie hob ihren Kopf und schaute mir hoffnungsvoll in die Augen.

Leyla: Wir werden sie finden, oder?

Ich nickte ihr leicht zu. Das würden wir doch, ihr war bestimmt nichts passiert. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich selbst davon zu überzeugen, denn der Gedanke daran, dass es anders sein könnte raubte mir jede Kraft.

Mert: Leyla, du bleibst da und ich schau ob sie hier in der Gegend ist. Tamam? (Okey?)
Leyla: Nein, ich werde nicht hier bleiben während meine beste Freundin wasweißich wo ist.

Sie schüttelte ihren Kopf heftig hin und her und schaute mich widersprechend an.

Mert: Was wenn sie wieder herkommt? Dann muss einer von uns hierbleiben.

Damit ließ sie sich überzeugen. Ich sagte ihr noch, dass sie aufpassen soll und machte mich dann auf die Suche nach Cemre. Ich durchsuchte den ganzen Wald nach ihr, aber es war keine Spur von ihr zu sehen. Ich fragte in jedem Café nach, ob sie vielleicht was gesehen hatten, doch vergeblich. Keiner wusste was. Mit jeder Verneinung verschwand ein kleines Stück Hoffnung in mir. Jeden Fleck durchsuchte ich, jeden einzelnen Winkel in der Umgebung. Ich fuhr in jede Tankstelle, die es in der Stadt gab um zu fragen ob sie jemand Verdächtigen oder Cemre gesehen hatten, aber kehrte immer wieder mit Misserfolg zurück.
Als auch die letzte Tankstelle, am anderen Ende der Stadt, nichts wusste stieg ich wieder in mein Auto ein und schlug gegen das Lenkrad. Mein Herz brannte als stünde es unter Flammen.
Vielleicht war sie ja bei Leyla? Vielleicht war sie wieder zuhause? Mit einem winzigen Stück Hoffnung fuhr ich voller Gas zu ihr. Jedes Auto überholte ich und war somit nach weniger als fünf Minuten bei Cemre zuhause.
Doch als ich Leyla weinend auf der Bank sitzen sah erlosch auch der letzte Hoffnungsfunken in mir.
Voller Wucht schlug ich gegen die Mülltonne, die neben ihrem Haus stand.

Leyla: Ist Cemre.. ?

An meinem Gesichtsausdruck schien sie zu bemerken, dass meine Suche erfolgslos war. Ihr Weinen wurde daraufhin noch lauter.

Mert: HÖR AUF ZU WEINEN VERDAMMT! IHR IST NICHTS PASSIERT, HÖRST DU?

Ich wollte sie nicht anschreien, aber ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Auch in meinen Augen sammelten sich Tränen, doch ich hielt sie zurück. Kennt ihr das Gefühl, wenn jede Hoffnung in euch stirbt und ihr am liebsten so laut wie möglich alles aus euch rausschreien wollt?
Plötzlich weiteten sich Leyla's Augen und sie schaute geradeaus an mir vorbei. Voller Hoffnung drehte ich mich um, um danach enttäuscht festzustellen, dass es nur Okan ist. Er lief auf Leyla zu und nahm sie in seine Arme. Sie konnten auf ihr Glück vertrauen, warum nicht auch wir? War es so unmöglich? So unvorstellbar?

Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt