Kapitel 48

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Wie es das Schicksal will

Kapitel 48:

Cemre

Lachend begab ich mich in die Küche und suchte in den Schränken nach dem Mikrowellenpopcorn. Vom letzten Filmabend sollte eigentlich noch eine Packung übrig sein, hoffte ich zumindest. In dem dritten Schrank fand ich es endlich und tat es in die Mikrowelle. Die Zubereitungszeit stellte ich auf drei Minuten und in der Zwischenzeit holte ich aus dem Kühlschrank jeweils eine Flasche Cola und Fanta die ich in die Gläser einschenkte. Aus der Mikrowelle ertönte ein Klingeln. Ich entnahm das Popcorn, gab es in eine Schüssel und konnte es nicht lassen zwei davon in meinen Mund zu schieben. Mein Heißhunger in letzter Zeit war ziemlich merkwürdig. Zu den unpassendsten Zeiten hatte ich urplötzlich Lust auf Schokolade. Dann auf Essiggurken und sogar auf Lahmacun (Türkische Pizza). Würde ich es nicht besser wissen, würde ich denken ich wäre schwanger. In den Händen jeweils ein Glas und zwischen meinen Armen die Schüssel, spazierte ich wieder ins Wohnzimmer. Mert lag noch auf der Couch. Als er mich so sah lachte er laut auf, sein Grinsen war fast schon belustigend. Ich streckte ihm die Zunge raus, legte die Sachen mit Bedacht auf den Tisch und setzte mich auf die Couch. Meine Arme vor der Brust verschränkt tat ich einen auf beleidigt.

Mert: ''Was ist denn jetzt wieder los, mein Möchtegerntiger?''
Cemre: ''Möchtegerntiger?''
Mert: ''Wenn du versuchst wütend auszusehen, siehst du aus wie eine Katze das aussehen möchte wie ein Tiger. Unglaublich lustig, aber auch unbeschreiblich süß.''

Ich setzte meinen Versuch fort, gab es aber schließlich auf als er mich auf sich zog. Mit meinem ganzen Körpergewicht lag ich auf ihn, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten. Leise lachte ich vor mich hin, woraufhin er mich verwirrt ansah.

Mert: ''Vielleicht wäre der Spitzname 'Kichererbse' etwas passender für dich. Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?''
Cemre: ''Ist es komisch, dass ich mich immer noch nicht daran gewöhnt hab? Das es mir immer noch wie ein Traum vorkommt?''

Er verstand sofort was ich meinte und schüttelte leicht seinen Kopf, ehe er mir sein schönstes Lächeln schenkte. Mit meinen Fingerspitzen zeichnete ich seine Gesichtskonturen nach und schaute tief in diese grünen Augen, die wie ein Zauber für mich waren. In die Augen die mich immer wieder in eine andere Welt brachten. In eine Welt, wo es nur eine Wahrheit gibt. Mert und Cemre, alles andere ist nicht von Bedeutung. Ist es möglich so eine starke Liebe zu empfinden? Eine Liebe die dich komplett beherrscht, dir den Verstand raubt und jedes logische Denken unmöglich macht? Es kam mir noch immer vor wie ein Traum, so surreal.
Minuten verstrichen und keiner von uns brach die Stille. Unsere Blicke waren viel größere Liebesgeständnisse, als es Worte je sein könnten. Während wir uns immer näher kamen und unsere Augen beinahe komplett geschlossen waren, klingelte es plötzlich an der Tür. Mert schien es wenig zu interessieren, er zog mich weiterhin zu sich.

Cemre: ''Nein, warte lass mich die Tür aufmachen.''
Mert: ''Wer auch immer vor der Tür steht, er wird schon gehen. Komm''
Cemre: ''Was wenn es wichtig ist?''
Mert: ''Nichts ist wichtiger als das.''

Er zeigte auf seine Lippen und kam mir immer näher, doch ich wich ihm geschickt aus und gab ihm stattdessen einen Kuss auf die Wange. Seine leicht beleidigten Blicke machten es mir schwer nicht loszulachen, aber ich schaffte es und sah ihn belustigt an.

Cemre: ''Könntest du mich jetzt loslassen?''
Mert: ''Nein, nicht bevor..''

Ich seufzte auf. Damit er mich endlich freilässt, küsste ich ihn ganz kurz auf die Lippen und löste mich schnell wieder.

Cemre: ''So, damit wirst du es eine Weile aushalten, hoffentlich''
Mert: ''Unmöglich.''
Cemre: ''Du kannst dich ja immer wieder daran erinnern.''
Mert: ''Nein, meine Lippen haben Alzheimer.''

Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt