Kapitel 39

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Kapitel 39 :

Mert: Und, hat's geschmeckt? (fragte ich lächelnd)

Ich legte das Tablett auf ihren Nachttisch.

Cemre: Mhm, daran könnte ich mich gewöhnen. (lachte sie)
Mert: Cadı, nach unserer Hochzeit wirst du kochen. (Hexe)

Ihre Wangen färbten sich wieder in eine rosarote Farbe. Sie wurde immer noch schüchtern, wenn die Rede von unserer Hochzeit war. Sie senkte ihren Blick und schlug mir leicht auf den Arm.

Mert: Utandı. (Jetzt schämt sie sich.) (grinste ich)
Cemre: Mert !

Ihr Gesichtsausdruck war zum Anbeißen süß. Wie sie versuchte wütend auszusehen, erinnerte mich an ein Kätzchen das aussehen möchte wie ein Tiger. Lachend schlang ich meine Arme um ihre Mitte und zog sie an meine Brust. Wie magnetisch angezogen fuhren meine Lippen an ihrem Hals entlang. Meine Lippen waren wie elektrisiert, ich konnte gar nicht genug von diesem süßen Duft bekommen. Ich gab ihr einen kleinen Kuss auf ihre Wange und löste mich dann widerwillig von ihr.

Cemre: Mert, darf ich dich was fragen? (sagte sie zögernd)
Mert: Klar, mein Zwerg.

Ich konnte sie leise auflachen hören. Recht hatte ich ja, mit ihren 1,65 war sie nicht unbedingt die Größte.

Cemre: Du wirst nicht sauer sein?

Jetzt wurde die Neugier größer. Weshalb sollte ich wegen einer Frage wütend werden? Sie zögerte und fing erst nach einigen Minuten an zu sprechen.

Cemre: Es geht um Gizem. (sagte sie flüsternd)

Mein Atem ging lauter. Gizem war Vergangenheit. Wir waren praktisch noch Kinder, als wir zusammen waren. Wenn man das überhaupt ‚zusammen sein' nennen konnte. Ich wollte nicht über dieses Thema reden, dennoch versuchte ich ruhig zu bleiben. Den Fehler auszurasten hatte ich schon einmal getan, noch einmal würde dies nicht vorkommen.

Mert: Ja?
Cemre: Du also ihr wart ja zusammen, hast du sie geliebt?

Ich konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören. Sie sprach den Satz sehr leise und ängstlich aus.

Mert: Wir waren noch Kinder, Cemre. Sowas wie Liebe gab es vor dir nicht in meiner Welt.
Cemre: Wirklich ? (fragte sie leise)

Ich löste mich von ihr und schaute ihr ernst in die Augen. Wie konnte sie nach all den Sachen immer noch an meiner Liebe zweifeln? Hatte ich ihr nicht oft genug klar gemacht, das ich in einer Welt ohne sie nicht leben kann?

Mert: Du glaubst mir nicht?
Cemre: Ich hab nur Angst. Angst davor, dass du wieder Gefühle für sie bekommst, davor das ich dich verliere. Das könnte ich nicht aushalten, Mert. Nicht noch einmal. (flüsterte sie)

Das saß. Ihre Worte sorgten dafür, dass sich ein Klos in meinem Hals bildete. Ich hatte sie schon einmal verlassen, zwar gegen meinen Willen, aber dennoch. Ich wusste was für Schmerzen sie gefühlt hatte, ich hatte dieselben gefühlt. Niemals könnte ich es wieder machen.

Mert: Es gibt keine andere als dich Cemre. Vergiss Gizem, auch wenn zwanzig andere Frauen kommen würden, niemals könnte ich eine andere auch nur ansehen. Du bist mir genug, sogar mehr als nur genug. Du bist mehr als ich verdient habe. Niemand wird jemals dafür sorgen, dass wir uns trennen, tamam? (Okay?)
Cemre: Es tut mir leid. (flüsterte sie schluchzend)
Mert: Meleğim, ich will nur nicht das du an unserer Liebe zweifelst. (Mein Engel)

Sie lugte vorsichtig unter ihren schwarzen Wimpern zu mir auf und schmiegte sich schließlich mit geschlossenen Augen wieder an meine Brust. Stumm ließ sie sich von mir in den Armen wiegen.
Ich vergrub meine Nase in ihrem Haar, um ihren Geruch zu inhalieren. Wir waren wie zwei Puzzleteile die ohne einander nicht das richtige Bild ergaben und einsam waren. Jetzt waren wir aber zusammen, die Puzzleteile zeigten das wunderschöne bunte Bild. Es war als wären wir füreinander geschaffen.
Sie schlief bereits. Ich gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Das tat ich gerne, denn diese Geste hatte etwas Beschützerisches aber auch was Zärtliches. Mein Kinn legte ich auf ihren Kopf und so schlief ich dann auch ein.
Am nächsten Tag :

Cemre: Wie lange musst du heute arbeiten?

Wir saßen gerade am Frühstückstisch. Ich musste heute wieder arbeiten gehen. Cemre's Praktikum wurde verschoben wegen dem Unfall. Die Stunden musste sie im Winter nachholen.

Mert: Bis 19 Uhr, was machst du heute?
Cemre: Wir gehen mit Leyla in die Stadt.
Mert: Tamam, aber sei wenigstens zuhause bevor es dunkel wird. (Okay)

Der Möchtegerntiger schaute mich wieder wütend an. Natürlich konnte ich nicht bestimmen wann sie nachhause kommt, aber da draußen waren genug Männer die nur darauf warten, dass solche Mädchen wie Cemre an ihnen vorbeilaufen.

Cemre: Ich bin 21.
Mert: Okey mein Zwerg, nicht sauer werden. (lachte ich)

Nachdem wir zu Ende gegessen hatten und alles aufgeräumt war ging ich ins Gästezimmer um mich umzuziehen. In der Zwischenzeit machte sich Cemre auch fertig.
Als ich fertig war ging ich runter ins Wohnzimmer und wartete auf Cemre. Ich wollte sie noch in der Stadt absetzten, sie wollten sich dort treffen. Nach unendlich langen Minuten kam sie dann endlich runter.

Mert: Du siehst wunderschön aus. (lächelte ich)

Es war das größte Understatement, das es jemals gegeben hatte. Wunderschön? Sie war perfekt. Ihre Haare hatte sie gelockt und ihr Kleid betonte ihre Traumfigur nur noch mehr. Sie ging in die Stadt, wer weiß wie viele Männer sie dort anstarren werden?

Mert: Zieh dir trotzdem was anderes an.

Sie runzelte ihre Stirn und schaute mich fragend an.

Cemre: Gerade eben sagtest du, aber dass es gut aussieht?
Mert: Es sieht mehr als nur gut aus, genau das ist das Problem. Ich will nicht, dass dich irgendwelche Penner anstarren.

Meine Eifersucht schien ihr zu gefallen. Sie fing an zu grinsen.

Cemre: Vielleicht hab ich es auch deswegen angezogen? Irgendein Gentleman wird sich ja finden lassen.

Ihre Stimme klang provozierend. Sie meinte es nicht ernst, das war klar, aber dennoch löste dieser Satz ein Wutgefühl in mir aus.

Mert: Cemre. (sagte ich warnend)

Lachend kam sie zu mir rüber und platzierte mir einen Kuss auf die Wange.

Cemre: Solange ich diesen Ring an meinem Finger und deinen Namen in meinem Herzen habe, interessiert mich keines dieser Männer.

Dabei hielt sie ihre Hand in die Höhe, die Hand wo der Ring angesteckt war. Lächelnd küsste ich jedes einzelne ihrer Fingerspitzen.

Mert: Dann können wir jetzt los, oder?

Sie nickte und somit machten wir uns auf den Weg.

Cemre's Sicht:

Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete ich mich von ihm und ging auf Leyla zu, die bereits vor einem Laden auf mich wartete.

Leyla: Jetzt kann die Shoppings-Tour losgehen. (grinste sie)

Wir gingen in jeden einzelnen Laden und ergatterten auch das eine oder andere Schnäppchen. Als wir bereits aus der Puste waren und unsere Füße nicht mehr fühlen konnten, gingen wir in ein Café und setzten uns hin.

Leyla: Wann genau soll eure Hochzeit denn stattfinden?
Cemre: Nächstes Jahr, einen genauen Datum haben wir nicht festgelegt. Irgendwann im Sommer wahrscheinlich, damit auch Aslı kommen kann.
Leyla: Ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben, meine beste Freundin wird heiraten. (lachte sie)

Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Tatsächlich konnte ich es auch noch nicht begreifen, es kam mir immer noch wie ein Traum vor.
Nach einer Stunde standen wir dann auf. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Zu unserem Glück mussten wir nicht allzu lange warten. Ich stieg nach zwei Stationen aus, Leyla hingegen musste länger fahren. Ich verabschiedete mich von ihr und ging dann mit meinen Einkaufstüten, die nicht gerade leicht waren, zur Haustür. Die Tüten stellte ich auf den Boden und kramte meinen Schlüssel raus.
Als ich die Tür aufsperren wollte, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und blickte in die braunen Augen die ich so sehr verhasste.

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Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt