Kapitel 45

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Kapitel 45:

Mert

Trotz der roten Umrandung, konnte ich den Glanz in ihren schokoladefarbenen Augen sehen. Keiner sagte etwas, das einzige, das man hören konnte war ihr leises Schluchzen. Wie hatte ich sie nur so verletzen können? Fehlgeleitete Worte ausgesprochen aus purer Eifersucht. So gern hätte ich sie an mich gerissen, meine begierigen Lippen auf ihre gelegt, ihren süßen Duft eingesogen und jedes 'Warum' vergessen, doch ich konnte es nicht. Gefangen in Trauer, Verzweiflung und Selbsthass blieb mir nur das Betrachten ihres wechselnden Mienenspiels.
Ihre Blicke senkten sich, aber dennoch konnte ich die Tränen ihre Wangen herunterfließen sehen. Ich machte langsame Schritte bis ich genau vor ihr stand. Zärtlich hob ich ihr Gesicht an, um in diese unglaublich schönen Augen zu blicken. Die Berührung ihrer weichen Haut ließ Schauer des Verlangens durch meinen Körper fließen. Meine Hand schien zu brennen.

Mert: '' Cemre'm, es tut mir leid. Wirklich. Ich weiß, ich hätte nicht so reagieren sollen. Es ist nur.. Cemre ich ertrage es nicht ihn so nah neben dir zu sehen. Ich kann es nicht ertragen, mit anzusehen wie er dich ansieht. Es macht mich verrückt zu sehen, dass er immer noch Gefühle für dich hat. Das er meine Verlobte so ansieht, wie ich sie ansehe. Ich wollte dich nicht verletzen, aber meine Eifersucht ließ sich nicht zügeln. Bitte versteh mich.''

Was für eine schwache Entschuldigung nach alldem was ich ihr angetan habe, doch es war die Wahrheit. Sie hob ihre Hand und ich befürchtete schon, sie würde meine Hand wegziehen, doch ihre Reaktion war genau andersrum. Sie legte ihre Hand auf meine und mit der anderen wischte sie sich die Tränen weg. Ihre Blicke strahlten Trauer, Schmerz aber auch Liebe aus. Es schien so als würde sie mit sich selber kämpfen, als wüsste sie nicht was sie sagen sollte.

Cemre: '' Warum vertraust du mir nicht? Nach alldem was passiert ist, wie kannst du da noch glauben, dass ich dich betrüge? Okay, ich habe dasselbe getan, aber hat das uns nicht gezeigt, wie belanglos diese Eifersuchtsattacken sind? Mert, ich kann nicht mehr. Ich will mich nicht mehr mit dir streiten. Ich will nicht mehr, nur wegen so sinnlosen Sachen, die Nächte durch weinen. Wenn das jetzt schon so ist, wie wird das nach der Heirat aussehen? Werden wir uns wieder wegen unnötigen Sachen streiten? Eine Ehe verkraftet sowas nicht und wenn wir uns das Eheversprechen geben, sollten wir keinen Zweifel haben. Werden wir das hinkriegen? Können wir uns 100%ig sicher sein, dass wir eines Tages nicht im Scheidungssaal enden, nur wegen meinen oder deinen Überreaktionen? Können wir solch einer Verantwortung gerecht werden? ''

Mit glasigen Augen schaute sie in meine. Die Verzweiflung in ihren Worten stürzte mich in einen Abgrund. Die Wände aus Selbsthass und Schmerz ließen meinen Körper zerschellen, somit drang das Feuer in mich ein und verband sich mit meinen Gedanken.
Ich war mir sicher, dass wir es schaffen würden. So sicher wie noch nie. Mit meinen Daumen wischte ich ihre Tränen weg und platzierte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.

Mert: '' Solange unsere Herzen füreinander schlagen, können wir allem gerecht werden. Ist es nicht normal, dass wir streiten? Wir waren gerademal zwei Monate zusammen und haben uns dann für drei Jahre getrennt. Wir sind erst dabei uns so richtig kennenzulernen, vor allem die schlechten Eigenschaften. Ich verspreche es dir, wir werden alles hinkriegen. Jetzt bist du dran.''

Ihr Gesicht nahm einen verwirrten Ausdruck an.

Cemre: '' Womit? ''

Aus meiner Jackentasche nahm ich ihren Ring und hielt danach ihre Hand fest. Ihre Blicke huschten von dem Ring wieder zu mir.

Mert: '' Du wirst mir versprechen, diesen Ring nie wieder abzunehmen.''

Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht und somit auch mein Inneres. Mit einem Nicken gab sie mir ihr Versprechen. Ich steckte ihr den Ring an den Finger und küsste jedes einzelne ihrer Fingerspitzen.

Wie es das Schicksal willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt