Kapitel 2.

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Endlich Feierabend. Ich dachte an ein warmes Bad und eine große Tasse Tee. Und schmerzlich daran dass ich fliegenden Wechsel in den Frühdienst hatte, was bedeutete dass ich diese Nacht nur wenig Schlaf bekam.
Ich kuschelte mich frisch gebadet mit einer Decke auf die Couch. Im Hintergrund lief irgendeine belanglose Netflix-Serie währenddessen ich mein Handy checkte. Instagram natürlich mit als erstes. John hatte eine Story hochgeladen wie er und Tyga zusammen im Auto sangen und viel Spaß hatten. Wie kann ein Mensch so verschieden sein? Wenn sie eines Tages erfährt wer ihr Vater ist... Ohje. Aber irgendwie war er ja auch ein hübscher Mann, das konnte man nicht abstreiten.
Die Größe, seine starken Hände die ich oft beobachtete wenn er im Kindergarten war, die blonden Locken die er meistens unter einem Cap versteckte und die vielen Tattoos. Ich schüttelte den Kopf als wollte ich die Gedanken so schnell wie möglich loswerden. Ein Arschloch ist er trotzdem.

Als ich am nächsten Tag zur Arbeit kam, berichtete ich Diana, meiner engsten Kollegin, natürlich gleich davon das Tyga mal wieder viel zu spät abgeholt wurde. Sie grinste mich an. „So ist das mit Vätern die eben kein normalen Job haben. Irgendwoher muss ja das viele Geld kommen." Sie fande ihn und die ganzen „Straßenbande" wie sie sich nannten, schon immer toll. Hörte gerne deren Musik und besuchte auch schon einige Konzerte. Umso größer war die Freude als sie ihn und Tygas Mutter zum ersten Mal hier sah.
Wir waren eine kleine Kita in Hamburg mit gerade mal 40 Kindern. 15 Krippen - und 25 Kitakindern. Wahrscheinlich genau das richtige für diese Zielgruppe und die Kosten des Platzes spielten natürliche keine Rolle, wie für die meisten Eltern in dieser Einrichtung. Viele waren Ärzte oder Anwälte, die sich über ihr Geld keine Sorgen machen mussten.

Liebe Widerwillen. - Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt