Liebe Widerwillen. - Bonez Mc FF

26.

Schwerfällig nahm ich auf meinem Sofa Platz. Die Stille schrie mich an dennoch blieb ich einige Stunde dort sitzen. Ignorierte die Anrufe die mein Handy dauerhaft anzeigte, wollte niemanden hören und sehen.
Irgendwann beschloss ich mich wenigstens zu waschen, denn ich musste in weniger als 2 Stunden auf Arbeit sein. Es fiel mir schwer mich darauf zu konzentrieren doch krank melden war keine Option. Ich schwor mir nie wieder so zu enden wie das letzte Mal und schon gar nicht wegen jemanden der es nicht wert ist.

Heute war einer der wenigen Tage an denen ich Make-up auf Arbeit unbedingt brauchte. Eine dicke Schicht Concealer versuchte die Tränensäcke unter meinen Augen zu verstecken, was eher semi gut gelang.
Ich schnappte mir mein restliches Zeug inklusive Autoschlüssel und raste die Treppen nach unten zum Auto.
Pascal wollte eben die Haustür aufschließen als ich diese schwungvoll aufriss.
„Hey Vanessa, alles klar bei dir?" ich nickte und gab ein stumpfes „Jaja" von mir bevor ich in mein Auto stieg. Ich wusste das jegliche Konversationen zu einem tränenreichen Geständnis führen würden.

Seit einiger Zeit sah ich Tyga das erste mal wieder. Sie rannte in meine Arme als ich das Gruppenzimmer betrat. Nachdem wir ausführlich kuschelten und ich ebenfalls die anderen Kinder begrüßte, sah Diana mich entsetzt an. „Was ist denn mit dir passiert?"
Ich schüttelte nur den Kopf. „Lass uns nicht drüber reden, keine Kraft dafür. Bock am Wochenende was zu machen?" Sie nickte verwundert. „Klar gerne, du weißt ich hab jederzeit ein offenes Ohr für dich." Ich lächelte sie müde an und mir wurde bewusst wie sehr ich meine engsten Freunde nur für diesen Spinner vernachlässigt hatte. Obwohl ich kaum Zeit hatte die letzten Wochen, unsere Treffen immer wieder abgesagt oder verschoben habe war Diana für mich da.
Ich zog sie in eine lange Umarmung ohne sie an meinen Gedanken teilhaben zu lassen. „Wow okay, ich hab dich auch lieb" sagte sie lachend. Sie lenkte mich den ganzen Tag so gut es ging ab obwohl sie nicht mal Ahnung hatte was los war. Ich beschloss mich noch ein paar Tage alleine davon zu erholen bevor ich es weitererzählen würde.