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Tatsächlich schaffte ich es alles aufzuessen. Der Hunger war zu groß gewesen. Alex blickte vom Restaurant raus und kam auf mich zu als er mich sah. Er sah noch ziemlich mitgenommen aus von der letzten Nacht als er sich neben mir auf den Stuhl fallen ließ. Lachend sah ich ihn an. „Gehts dir gut?" Er nickte stumm. „Wir müssen reden." Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und wollte ihm meinen Standpunkt klar machen, als er abwinkte. „Schon okay, ich weiß was du sagen willst. Es passt nicht mit uns und du liebst John zu sehr um ihn zu vergessen stimmt's?" Ich suchte seinen Blick, worin selbst ein Blinder gesehen hätte sie verletzt er war. „Es tut mir leid... ich wollte dich nicht ausnutzen. Das war nie meine Absicht. Ich hab deine Nähe sehr genossen weil du mich so gut kennst. Ich konnte mich komplett fallen lassen bei dir aber für meine Gefühle kann ich einfach nichts. Ich kann sie nicht von heut auf morgen ändern." Er nickte und stand auf. „Wohin willst du?" fragend sah ich ihn an.
„Gib mir einfach Zeit dass du verdauen. Stell dir vor ich liebe dich mindestens so wie du es bei John tust und er hat dich oft verletzt. Du müsstest am besten wissen wie es sich anfühlt." Er drehte sich um und lief rein.

Einige Minuten sah ich ihm nach und die Tränen brannten in meinen Augen. Es war von Anfang an eine dumme Idee sich wenn auch nur körperlich auf ihn einzulassen. Wir kannten uns zwar gerade mal etwas über ein halbes Jahr aber unsere Bindung war viel mehr wert als sie durch Sex so zu zerstören.

Nachdem auch die anderen aus ihren Betten gekrochen waren und frühstückten standen wir 2 Stunden später am Flughafen. Auch wenn es ein wirklich schönes Wochenende war, freute ich mich auf unser Hamburg welches uns trotz sommerlichen Temperaturen mit Regen empfing. Lisa und Jonas flogen von Mallorca aus direkt in ihre Flitterwochen während der Rest mit mir in Hamburg ankam. Raf würde ebenfalls direkt wieder nach Berlin fliegen weshalb ich ihn herzlich verabschiedete. „Diesmal dauerts hoffentlich nicht ganz so lang bis wir uns wiedersehen. Komm doch mal nach Berlin dann zeig ich dir mein Studio und so." Ich nickte lächelnd. „Unbedingt, ich schreib dir!"

Alex nahm wie erwartet Abstand von mir, John suchte hingegen immer mal wieder meinen Blick aber sagte nichts und Mary ging wie ein begossener Pudel neben uns her. „Teilen wir uns ein Taxi?" John lief neben mir aus dem Flughafen mit der Kapuze tief im Gesicht um diesmal keine Zeit mit Fans verbringen zu müssen. Ich stimmte zu und wandte mich an Mary. „Weißt du wie du nach Hause kommst?" sie nickte mit einem leichten Lächeln. „Meine Schwester holt mich ab." Eine Kopfbewegung in Richtung einer jungen Frau die mindestens genauso toll aussah wie Mary selbst signalisierte mir die Wahrheit. „Okay pass auf dich auf." Sie zog mich in eine Umarmung und auch wenn ich erst etwas perplex war, erwiderte ich sie. „Meld dich ja?" Diesmal nickte ich und sah ihr einige Sekunden hinterher als sie zum Auto ihrer Schwester lief.

„Seid ihr jetzt best Friends oder was?" John zog sich die Kapuze vom Kopf als wir auf der Rückbank des Taxis Platz nahmen. „Ich weiß einfach wie sie sich fühlt. Man will damit nicht immer alleine sein." Er nickte. Mit eindringlichen Blick sah er mir in die Augen während seine riesigen Hände einen meiner Oberschenkel umfassten. „Zu dir oder zu mir?" Ich zuckte mit den Schultern, denn gerade hatte ich auf gar nichts Lust. Ich war tot müde mit locker noch 2 Promille vom vorherigen Abend. „Mir egal." war das letzte was ich sagte bevor ich die restliche Taxifahrt direkt einschlief.

Ich wurde wach als John mich aus dem Taxi in sein Bett trug. Noch völlig benommen blinzelte ich ihn an. „Keine Ahnung wo dein Schlüssel in dieser scheiß großen Handtasche ist, hab dich einfach mit zu mir genommen." er lachte leise auf und auch ich musste nun grinsen. Er zog mich vorsichtig aus und gab mir Klamotten von sich. Ich kuschelte mich in seine Bettdecke welche nach ihm duftete. „Das hab ich vermisst." nuschelte ich während ich tief einatmeten.
Er wollte gerade den Raum verlassen und das Licht ausschalten als ich ihn aufhielt. „Komm doch zu mir." Ich hob die Bettdecke damit er sich mit darunter legen konnte, was er auch ohne Widerworte tat. Schweigend kuschelte ich mich in seine Arme und schlief kurz darauf wieder ein.

Liebe Widerwillen. - Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt