Einsam und verlassen,so fühlte sich mein Herz,als ich in den Transporter stieg und an Brad vorbei fuhr.Es war die Hölle an Schmerz.Mein Herz fühlte sich so,als hätte es nichts mehr zu Lieben.Nichts mehr zum Festhalten.Als hätte es ihre Aufgabe getan und ist daran gescheitert.Aber ist dieser Schmerz es Wert,um Neu anzufangen?Wahrscheinlich war es zu früh,um daran verzweifelt und trostlos zu spekulieren,aber ich hatte eine lange Fahrt vor mir.Eine qualvolle Fahrt,in der ich mir Brads blasses und trauriges Gesicht ausmalte,als ich ihm das letzte Mal wank.Jeder weitere Meter,der uns entzweite,lies ihn immer kleiner wirken und somit viel weiter unerreichbar.Die Hoffnung,das das Irgendwann zwischen uns kommen würde,hing in Pennsylvania in Brads Händen.Es kommt auf uns an,ob dieses Irgendwann jemals auftauchen wird.Wir müssen es verwirklichen.Ich fror am ganzen Körper vor elender Last und versuchte mich mit dem Handbuch der Navy abzulenken.Auch,wenn ich zwischen den vielen Buchseiten mir Momente mit Brad vorstellte.
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Die Autofahrt zog sich endlos lange.Wir machten viele Rastpausen an Tankstellen,obwohl ich mich nicht gefühlt einmal aus dem Autositz erhebte.Das Leben in mir erwachte nicht mal bei Pausen.Es sah sich nur wegrennen vor diesem großen Neuanfang.Das Flughandbuch schien mir auch keine große Hilfe,da ich jeden Satz erneut lesen musste.Mein Kopf las mit,mein Verstand war nicht aufmerksam.Alles schlief in mir und hoffte bei diesem Irgendwann erneut aufwachen zu können,auch wenn dazwischen ein meilenweiter Weg liegt.Und das hier war erst grad der Anfang.
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Das Ortschild "San Diego" machte mir und meinem Herzen eindeutig,dass es jetzt definitiv kein Zurück mehr gab.Keine Fantasie des Wegrennens war jetzt noch so glaubwürdig,um es in die Realität zu schaffen.Keine Liebe der Welt hält diesen Abstand aus.Vielleicht in einem anderen Universum,wo es kein San Diego gibt.Aber dies gibt es nicht.Noch nicht.Wir erreichten unser Haus erst spät in der Nacht.Es liegt etwas weiter weg von San Diego.Trotz der entspannenden und späten Nachtruhe begrüßten uns Dads Geliebte und ihre Tochter gastfreundlich.Die weiße Hausfassade wurde von Licht bestrahlt,als wäre es Tag.Penny begrüßte erst Dad mit einem Kuss und einer intensiven Umarmung,während ich etwas tiefgeschlagen mit einem gezogenen Lächeln die Tochter begrüßte.Sie heißt Amelia und hat bewunderndes,lockiges,blondes Haar.Ich schätze sie vielleicht meines Alters oder etwas jünger.Ihre grüne Augen funkelten mich glücklich an,was mich sehr einfühlsam wirken lässt.Dennoch schmerzte der Abschied noch zu sehr,um dieses liebliche Willkommen zu genießen.Dad beantwortete Penny ein paar Fragen zur Anreise.Meine Ohren lauschten deren Gespräch,mein Verstand war nicht aufmerksam.Schließlich umarmte Penny mich herzlichst und nahm meinen Kopf in die Hand.Sie war eine bildhübsche Frau mit braunen Wellen und grünbraun schimmernden Augen.
"Freut mich dich endlich kennenzulernen,Ava.Dein Vater hat mir schon viel von dir erzählt."begrüßte sie mich lächelnd.
"Ich freue mich auch, Penny."gab ich nur ermüdet zurück.Penny bemerkte meine unmotivierte und starre Haltung,weshalb sie uns auch gleich ins Haus hineintreten ließ.Der Flur war lang und eine Holzwendetreppe führte nach oben.Ich sorgte für den ersten Schritt und zog ,an der Wand lehnend, meine Schuhe aus.
"Gib ihr etwas Zeit.Sie hat erst eine Trennung hinter sich.Sie macht gerade eine schwere Verarbeitungszeit durch."flüsterte Dad Penny hinzu,worauf Penny nur verständnisvoll nickte.Ich denke,Dad wollte nicht,dass ich das höre,weil es mich noch weiter verletzen könnte.Aber das war wohl unvermeidlich.Mein Verstand war voll und ganz aufmerksam.Eine unheimliche und unangenehme Stille rauschte durch den Flur.Ich fing an,an meinen Fingernägeln herumzufuchteln.
"Ihr müsst doch wohl sehr erschöpft sein,oder nicht?"unterbrach Penny die Stille und erhob ihre Hände aus ihren Hosentaschen.Zitternd,fing ich an zu Nicken.Ich schluckte tief.
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„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff
ActionEr lebt in seiner neuen Gegenwart,sie steckt in ihrer alten Vergangenheit mit ihm. Trostlos und erloschen-so fühlt sich Avas Herz,nachdem sie sich von Brad trennte,um mit ihrem Dad bei der Navy neu anzufangen.Aber wie das Schicksal wollte,trafen die...