chapter 29

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„Sie können gehen!"entlies uns Dad , nachdem geradezu ausbrechenden Chaos. Payback hatte eine Grenze überschritten und ich Idiotin hab nur blöd zugesehen, wie er Brad fertig gemacht hatte. Aber als seine Augen meine trafen, kam es zu einer Explosion der Gefühle in mir. Mein Herz raste und mir wurde so verdammt heiß, dass alles in mir bebte und ich weiche Knie bekam. Aber in Brads Augen traf nur ein Gefühl auf mich, Reue. Er bedauerte es und dies lies mein Herz in tausend Teile zerbrechen. Er sah sich selbst, als das Monster , das  alle in ihm sahen. Aber trotzdem wollte er , dass es eine Person gab, die ihn nicht als diesen Mörder sah und diese Person war ich. Er wollte um Vergebung bitten, aber ich sah ihn nur an, wie er sich immer mehr und mehr verlor. Es tut so verdammt weh und ich kann es nicht. Ich kann Brad nicht verzeihen. Es tut schon weh genug , dass ich nichtmal sagen kann, dass ich Brad hasse. Ich wünschte, ich könnte es. Ich will Brad mit jeder Faser meines Körpers hassen, aber jede Faser meines Herzen stellt sich dagegen. Ich lief den Gang entlang. Hätte ich nach ihm suchen sollen? Ich weiß es nicht. Weit und breit war keine Spur von ihm. Aber bei mir schwieg jedes Körperteil , weil es keine Kraft mehr hat.Es ist alles so still in mir. So leer. Dieser ganze Alptraum trieb mich einfach nur in den Wahnsinn und machte mir mehr zu Schaffen, als ich gedacht hatte.Nach all diesen vergangenen Jahren hatte Brad mich verteidigt, zweimal. Er kämpfte um mich. Brad ist das komplette Gegenteil von Sam. Sam ist sanft und bodenständig und hasst keinen Menschen auf dieser Welt. Scheiße! Fange ich gerade wirklich an , die beiden zu vergleichen? Dieses ganze Drama stellt meine gesamte Gefühlswelt auf den Kopf. Wie soll ich mich da bloß zwischen richtig und falsch entscheiden? Ich muss echt meinen Kopf frei kriegen. Vielleicht tut etwas Schlaf mir gut.

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Was ich gestern gemacht habe? Ich kann nur sagen, was ich gestern ,nach meiner Flucht, nicht getan habe. Zur Flasche gegriffen. Ich war kurz davor , weil meine Welt sich mal wieder am Abgrund befindet. In den vergangenen Jahren wurde ich als vieles beschimpft. Monster,Säufer,Mörder und noch vieles mehr. Aber am Schlimmsten ist der Schmerz, der Bestätigung ,für all diese Namen, von ausgerechnet der Person, die einem am Wichtigsten, in dieser verfickten Welt, ist. Ich dachte , ich hätte den harten Weg der Besserung überlebt , aber ich wurde zurückgeworfen. Jetzt, einen Tag später, sitze ich in der selben Bar, wo ich Ava zum ersten Mal wieder begegnet bin und ich spüre Reue dafür , dass ich gestern nicht einfach meine Trauer dem Alkohol hingegeben habe. Es wäre nicht schlimm gewesen, denn es ist allen egal , wie es mir ergeht. Würde ich zurückfallen , bekommen die Menschen genau das zu sehen , was sie sehen wollen. Ich bin doch eh schon verloren. Vielleicht sollte ich Top Gun hinschmeißen, es hat keinen Sinn, dafür weiter zu kämpfen. Außerdem würde ich vielen Menschen erneut einen Gefallen tun. Gleich würde die Nachmittagseinheit stattfinden und seit dem Vorfall gestern, habe ich keine Menschenseele der Anwesenden gesehen. Vielleicht sollte ich wirklich nicht hingehen. Es tut zwar weh Ava nicht sehen zu können, aber über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt. Außerdem ist der Schmerz Sie sehen zu können unerträglicher, da mein schwaches und kaputtes Herz nicht genug von ihr haben kann und es die Hoffnung nicht aufgeben kann, weiter um sie zu kämpfen.
"Kann ich dir noch etwas bringen?" begrüßte mich die Barlady erneut, als ich sie zweimal nach einem großem Glas Wasser gefragt hatte. Währenddessen trocknete sie immer noch die benutzten Gläser mit einem Geschirrhandtuch ab,aber ich schüttelte nur gedankenverloren ab und wank die Idee eines dritten Glas Wassers , das mich ebenfalls mich nicht beruhigen würde, ab.
"Warum bist du dann noch hier und nicht bei den anderen, Brad?" erschrocken schaute ich in ihr strahlendes Gesicht, als mein Name über ihre Lippen fiel. Ich versuchte ihr Gesicht einzuordnen, ob es mir bekannt vor kam. Eine Frau, mitte fünfzig, braun grüne Augen, hellbraune Wellen bis zu den Achseln und leichte Falten. Dennoch erinnerte ich mich nicht an diese Frau hinter der Bar. Ich war überfordert.
"Kennen wir uns?"
"Nein, aber ich kenne dich und deine Beziehung zu meiner Tochter."klärte sie mich auf und ich konnte es nicht verhindern, dass meine Kinnlade mindestens zum Boden gelandet ist. Jetzt gab alles einen Sinn.Natürlich, wie konnte ich es nicht vorher bemerken? Die neue Freundin von Maverick, der Grund für Avas Umzug damals. Obwohl der dicke Ring an ihrem Finger eher Frau von Maverick bedeutete. Aber aus irgendeinem Grund erwärmte mein Herz, als sie Ava als ihre Tochter bezeichnete , dass muss schön für Ava sein und ihr viel bedeuten, nach ihrem Schmerz, den ihre leibliche Mutter hinterließ. Dennoch konnte ich mich weder bewegen noch etwas sagen, ich war wie gelähmt, weil sie mich dennoch anstrahlte mit ihrem breiten Lächeln, statt mich wie ihr Mann ,mit Blicken und Worten ,zu erniedrigen.
„Weißt du Brad, Ava hat sich verändert, nach all den Jahren. Sie wurde verschlossen und blieb abweisend, aber das bedeutet nicht, dass sie dennoch nichts für dich empfindet." meine Pupillen wurden groß, bei ihrem letzten Satz und mein Herz klopfte schnell. Ich legte meine Hände stützend auf ihren Tresen und rieb mir über meinen Bart. Ich wollte etwas erwidern, aber Sie klärte mich weiter auf.
„Kein Mensch der Welt hat sie jemals so nah an ihr Herz gelassen, wie dich und leider hat niemand es je so gebrochen wie du. Ava versteckt sich hinter ihren Gefühlen, weil sie nicht erneut verletzt werden möchte. Aber du kannst ihre Schutzmauer der Angst durchbrechen, wenn du ihr beweist, dass du bei ihr bleibst. Egal , wie oft sie dich wegstoßen und wegschubsen wird , mach ihr deutlich, dass du an ihrer Seite bleibst." erklärte sie in einem etwas strengeren Ton und stellte abschließend ihr getrocknetes Glas beiseite. Ich bin geschockt und wusste nicht wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen....und mit meinem Herz.
„Ich weiß, dass du langsam die Hoffnung aufgibst, aber ich weiß auch ,dass du sie liebst."
„Aber reichen meine Gefühle aus, um die Vergangenheit aufzuholen?" fragte ich mit zittriger Stimme. Ich fühlte mich einfach so... leer und dass alles, was ich tue, sinnlos ist, weil es nichts ändern wird. Niemals. Ist es nicht zu spät? Bin ich nicht zu spät mit meiner Liebe?
„Finde es heraus, Brad. Denk nicht darüber nach, tue es einfach." versuchte sie mich aufzumuntern und streichelte meine Schultern barmherzig mit einem kleinen Lächeln. Die Frau erinnert mich an meine Mutter. Die beiden teilen das gleiche Lachen. Ich vermisse Sie sehr.
„Wieso sind sie nur so..... nett zu mir?Ich habe viel Schaden in dieser Familie angerichtet."
„Weil ich will, dass meine Tochter glücklich ist und ich weiß, dass es Niemand auf die Weise schaffen kann, wie du."jetzt bin ich der, der lächelte. Ihre Worte bedeuteten mir sehr viel und ich glaube, dass war genau das , was ich brauchte. Einen Anstupser. Einen Hoffnungsfunke, das noch nichts entschieden ist und dass ich nichts zu verlieren hab. Dass ich jetzt noch nicht aufgeben soll, sondern weitermachen, für Ava. Ich will es probieren, will die Geschichte zwischen mir und Ava noch kein Ende setzen. Wir haben so vieles überstanden und ich werde Ava alles erklären, wonach sie fragt. Ich werde ihr das geben, was sie braucht. Werde immer an ihrer Seite bleiben und sie nicht im Stich lassen. Dies ist noch nicht das Ende zwischen uns.
„Danke für ihre Hilfe,ich werde um Ava kämpfen." erklärte ich und ihre Augen strahlten vor Freude, als hätte sie nur auf meine Worte gewartet. Ich verabschiedete mich von ihr und verließ die Bar mit neuer Energie und einem Ziel. Ava.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt