„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff

chapter 6

"Du solltest lieber das rote Kleid anziehen."empfahl mir Amelia und begutachtete mich zusammen im großen Körperspiegel auf dem Flur.Nach meinem Rundflug mit Dad über San Diego,erklärte er mir,dass ein paar Freunde und Kollegen von der Navy vorbeikommen werden.Außerdem sind auch ein paar Mitarbeiter aus der Bar eingeladen,die wohl bald erscheinen werden.Ich fuhr mir mit den Fingern über den Stoff des gelben Kleides und verzog hoffnungslos die Miene.Ich versank in Verzweiflung.Auch wenn ich nur mit der Minderheit der Gäste jemals gesprochen hatte,wollte ich einen guten ersten Eindruck hinterlassen.Deshalb musste ein schönes Kleid her,aber es war eindeutig,dass die Wahl nicht auf das gelbe Kleid fallen würde.

"Welches?"fragte ich und schaute ahnungslos zu ihr,als wir zusammen zurück in mein Zimmer gingen und uns weiter auf Suche begaben.Ich schob die Kleiderbügel hin und her,während Amelia konzentriert den Reisverschluss an meinem Rücken öffnete.

"Das hellrote Kleid mit der Spitze und der Schleife am Becken.Trag das!"forderte Amelia mich auf und im selben Moment fand ich es unter unzähligen Kleiderbügeln.Ich nahm es heraus und bewunderte es erneut.Mit großen Augen erinnerte ich mich an die frühere Zeit,als ich dieses Kleid fast jeden Tag getragen hatte.Dennoch wunderte es mich,dass Amelia die genauen Details des Kleides nennen konnte,ohne es vorher je getragen gesehen zu haben.Aber die wunderschönen Einzelheiten ,des Kleides,blendeten jeden Dedektivsinn aus und zogen mich an.Es rief mir zu,dass ich es tragen sollte.Zielsicher warf ich das gelbe Kleid vom Leib und ließ mich von den Trieben des hellroten Kleides lenken.

"Kannst du mir mit der Schleife helfen?"bat ich und hielt Amelia die zwei Schlaufen hin,die sie kichernd entgegen nahm.Ich fühlte den Stoff und versuchte mir durch bloße Erinnerungen,das Aussehen des Kleides zurück ins Gedächtnis zu holen.Irgendwie fing mein Herz schneller an zu schlagen.

"Fertig!"meldete Amelia und zusammen traten wir vor den Spiegel.Wir beide hielten laut die Luft an.Genau wie ich es mir vorgestellt hatte.Die Taille wurde schön betont und der Rock verlief luftig bis zu den Knien.Der etwas tiefere Ausschnitt unterstrich meine Kette von Brad.Es war wie im Traum.Amelia wechselte ungleichmäßig ihren Blick von meinem Gesicht bis zum bezaubernden Kleid.Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und fing an zu lachen.Ich war sprachlos.Genau den gleichen Anblick machte auch Amelia,als sie sich zu Wort meldete.

"Ava,du siehst wunderschön aus!Du siehst unglaublich aus,wow!"beeindruckt streichelte sie mir die Schultern und fuhr über die glitzernden Details.

"Ist es nicht etwas übertrieben?"fragte ich unsicher nach.Auch wenn ich das Kleid vergötterte,hatte ich Angst,dass es vielleicht etwas zu viel für einen Abend mit der Familie ist.

"Nein,es ist perfekt!Du musst es tragen,Ava!"bestimmte Amelia selbstbewusst und nahm meine Hand und hielt sie geborgen.Ich lächelte aufgeregt,als mir durch Amelias Komplimente,Gänsehaut aufstieg.

"Ich hab irgendwie das Gefühl,dass du seit langer Zeit ,endlich wieder nach dir aussiehst!Das bist du,Ava!"offenbarte sie ehrlich und ein erfülltes Lachen überspielte über ihre Lippen.Ich drehte mich zurück zum Spiegel und nickte selbstbewusst.Amelia hatte Recht.Nach langer Zeit,fühlte ich mich endlich wieder,nach mir.Dieses Kleid vervollständigte mich,auf eine gewisse Weise.Es fühlte sich so gut an,wieder einen Anhaltspunkt zu haben,der einen an sich selber erinnert.Diese Person im traumhaften Kleid,ist nun länger keine fremde Person mehr.Sie ist Ich.Ich erkenne Sie.Das bin ich.Und ich erkenne mich wieder.

***

Lauter Geburtstagswünsche,Jubel und Applaus überhäufte mich,als ich das Wohnzimmer mit den zahlreichen Gästen betrat.Auch von Penny bekam ich ein Herzaugen Grinsen zugeschickt,als ich mich mit einem Luftkuss revanchierte und mich durch die Menge drängelte und zu Dad gelangte.Scheint,als wäre mir der Erste Eindruck mehr als nur gut gelungen.Erleichterung flatterte mir durch die Brust,als mich Dad fröhlich empfang und seinen Arm um mich warf.