chapter 26

86 8 0
                                    

Brad

Heute war ein harter und langer Tag. Im Bezug zu Gestern bin ich einfach nur kaputt. Ich weiß nicht, wie ich mir helfen kann und noch schlimmer, ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann. Als ich gestern Klavier spielte, stand sie da und hatte gelächelt. Wenn auch nur für einen kurzen Moment, aber sie lächelte. Ich dachte, ich wäre zu Ava durchgekommen, hätte ihre eiskalte Mauer zum Einbrechen bekommen, doch dann schloss sich ihr Herz erneut. Sie verlor augenblicklich den Halt und ich hab sie weder aufgefangen, noch bin ich zu ihr gelaufen. Ich hab einfach nur weitergespielt. Ich hab das Chaos in ihrer Gefühlswelt verursacht und hab nicht einmal die Eier, es zu bekämpfen. Und heute? Davon will ich gar nicht erst anfangen. Erst hatten wir diesen Tiefen Augenkontakt und ich hab probiert durch Ava hindurch zu sehen. An was sie denkt. Was sie fühlt. Doch dann marschierte Maverick hinein und stellte sich als Captain und Leiter der Mission vor und Ava war wie geblendet. Als würde sie nichts sehen, als wäre sie in ein Loch gefallen und sah nur dieses endlose ,schwarze Nichts. Aber sie schien auch so wütend, als würde sie wollen, dass er verschwindet. Stehe ich damit in Verbindung? Ich weiß es nicht. Dann hatten wir dieses schlimme Grundkurs Manöver, welches die Sache zwischen mir und Ava noch mehr aus den Rudern brachte. Ava flog hervorragend. Sie ist klasse und hat ein echtes Talent, aber sie benutzte es nicht, als sie die Möglichkeit dazu hatte, Maverick als einziger Absolvent abzuschießen. Aber sie tat es nicht und schied ebenfalls aus. Warum sie nicht ihren Abschuss bestätigte, weiß ich nicht. Was kam wohl dazwischen? Sie war ziemlich aufgewühlt und aufgebracht und kämpfte mit sich selbst auf dem Landeplatz. Ich wollte es verstehen, wollte ihr zuhören. Aber sie ließ mich nicht. Sie schrie und wollte sich lieber weiter quälen. Das alles war meine Schuld. Wie sie fühlt und was sie durchmacht. Aber ich komme einfach nicht zu ihr durch. Egal ob da manche Situationen sind, wo es nur uns beide gibt. Die reichen nicht aus. Nicht für Sie. Aber ich gebe noch nicht auf. Dies ist erst der zweite Tag. Ich habe noch drei Wochen vor mir und werde sie definitiv nutzen. Egal wie sehr sich Ava dagegen wehrt, ich werde es versuchen. Ich muss mich ihr erklären, ich muss es einfach.

^^^

„Wieso hast du mir nichts gesagt?!" brüllte ich aufgebracht, als die Tür zu Dads Büro aufriss und mich zu seinem Schreibtisch begab. Ich will eine Erklärung. Ich brauche eine Aufklärung. Dad lehnte sich nur angespannt in seinen Bürostuhl zurück und atmete schwer. Er legte nachdenklich die Zunge in seine Innenwange und versuchte die richtigen Worte zu finden.
„Ava, setz dich." versuchte er mich zu beruhigen, doch es war zu spät. Ich hatte meiner Wut freien Lauf gelassen.
„ Nein, Dad, dass werde ich nicht! Ich will, dass du mir auf der Stelle erklärst, wieso du kein Wort damals in der Bar verloren hast! Weder über dich als Captain, noch Brad als Absolvent !Wieso,Dad?Wieso?!"forderte ich Antworten und ballte meine Hände zu Fäusten. Alles in mir krampfte noch von meinem Zusammenbruch auf dem Landeplatz. Danach ging ich duschen, um mich zu beruhigen , aber dies brachte nichts. Ich brauchte Antworten, die mich schon den ganzen Tag, auf die Folter spannen. Dad wedelte nur stöhnend den Kugelschreiber zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her, bevor er endlich aufstand.
„Was wäre denn wohl passiert, hätte ich es dir erzählt?" er regte befehlend das Kinn in meine Richtung.
„Du wärst nicht gekommen, Ava. Du hättest die Chance deines Lebens sausen lassen, für ihn. Das konnte ich nicht zu lassen. Das ist doch dein Traum!" stöhnend schaute ich in die Luft und kreuzte meine Arme vor der Brust. Das kann doch nicht sein Ernst sein.
„Mein Traum, Dad? Mein Traum?"wiederholte ich seine Worte aufgebracht.
„Das ist doch alles nur dein Traum! Die perfekte Tochter mit dem Ziel als Top Gun Absolventin zu fliegen. Du wolltest das alles!Das ist doch nur dein Traum! Mach doch mal die Augen auf!"schrie ich wütend , während meine Lippe anfing zu zittern. Ich darf und werde jetzt nicht weinen. Das hatte ich heute schon genug. Ich werde stark sein.
„Ava, heute war ein langer Tag, du solltest dich ausruhen.Wir reden morgen nochmal."schlug Dad vor und legte seine Hand auf meine Schulter, die ich augenblicklich zurückzog.
„Es ist alles nur dein verfickter Traum gewesen, Dad. Nicht meiner." flüsterte ich aufgewühlt und verließ ohne weiteren Kommentar das Zimmer. Der Flur ist kalt und vielleicht sollte ich schlafen gehen. Heute ist wirklich viel geschehen.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt