Warnung:Sexueller Missbrauch
Verschwitzt watschelte ich im Laufschritt nach vorne zum Pult meines Vaters. Mein Herz pumpte mir bis zur Brust und ich weiß, dass meine Füße jeden Moment nachgeben würden. Ich bin den ganzen Weg von Amelia's Wohnung zur Zentrale gelaufen. Mir hätte vorher bewusst sein sollen, dass es sich bei diesem Weg nicht um eine kleine Joggingrunde handelt. Aber egal, jetzt bin ich hier. Alle Augen sind auf mich gerichtet und ich versuchte Luft zu holen, als ich vor Dad stehen blieb und ihm hechelnd entgegensah. Meine Stirn sammelte Schweiß, meine Haare standen bis über beide Ohren ab und meine Uniform ist bis zur Brust noch aufgeknöpft. Ich sehe furchtbar aus, aber diesen Gedanken schob ich beiseite, als ich Brads Blicke an meinem Rücken spürte und Dad mich ebenfalls geärgert ansah.
„Tut mir leid, Sir. Es wird nicht nochmal vorkommen."erklärte ich mich und atmete dabei noch einmal laut aus, bevor ich mich halbwegs wieder beruhigen konnte. Dad stichelte mich mit Blicken, als er sich räusperte und seine Hände vor der Brust verschloss.
„Setzten Sie sich,Seleste."befahl er und nahm seine Formulare in die Hand, nachdem ich seinen Anweisungen nachkam. Ich setzte mich stumm auf meinen Platz und versuchte mich zu sammeln, bevor ich mich um meinen Antlitz kümmerte. Ich weiß, dass ich nicht hier sein sollte und mit Sicherheit, hatte Jake schon Bescheid gesagt, aber ich konnte nicht bei Amelia bleiben. Was hätte ich ihr sagen sollen, über meine momentane Situation, wenn ich selber keine Ahnung hab? Wie soll ich etwas erklären, wenn es keine Erklärung gibt? Als ich aufgewacht bin, sind mir diese Fragen durch den Kopf gewuselt und ich konnte keine beantworten. Ich wusste einfach nur, dass ich mit Brad reden muss. Sobald wie möglich, um abschließen zu können. Und ich weiß auch, dass wenn ich jetzt nicht hier wäre, hätte ich nie wieder einen Fuß in diese Zentrale gewagt und dass wäre nicht richtig gewesen. Deshalb bin ich hier, um abzuschließen. Mit dem wichtigsten Kapitel meines Lebens.Ich band meine Haare zu einem strengen Zopf, nachdem ich meine Uniform zuknöpfte.
„Mit Bluse offen hat sie mir besser gefallen!"kommentierte Payback aus der hintersten Ecke und übernommen drehte ich mich um. Ich schluckte tief. Wieso kann mich dieser Perversling nicht endlich in Ruhe lassen? Meine Augen fanden , die von Brad, die hasserfüllt durchflutet schienen. Er wollte etwas sagen, sich für mich einsetzen, aber ich kam ihm zuvor.
„Payback, tu mir bitte einen Gefallen: Wichse auf irgendeine andere Frau, die auf deinen kleinen Schwanz abfährt , denn ich tue es nicht. Nimm deine Hand aus deiner Hose und schau nach Vorne,Arschloch." das letzte Wort, erklang stumm über meine Lippen, damit es nur für diesen Drecksack erkennbar war. Ich hatte es so satt, dass dieser Mann es immer noch wagte, solche Kommentare von sich zu geben. Damit ist jetzt Schluss und dieses Mal muss sich keiner für mich einbetten. Ich hörte leichtes Gekicher in den Reihen, was mich sehr glücklich machte.Abschließend schenkte ich ihm lächelnd den Mittelfinger, als ich seine beschämende Miene sah und wandte mich wieder nach vorne, wobei meine Augen kurz zu Brad wanderten, der etwas entzückt grinste, als wäre er stolz. Kurz überlief mich ein kleiner Freudenschauer, weil ich selber stolz auf mich war. Allerdings verließ dieser Schauer mich , als Dad mich stinkwütend ansah und unsere Blicke aufeinander fielen. Seine gesamte Körperhaltung spannte sich an und ich sah,wie er seine Formulare in den Händen immer weiter zudrückte. Sein Adamsapfel hüpfte und seine Zähne lagen knirschend aufeinander als er den Mund aufmachte.
„Herrschaften, wir machen eine kurze Pause. Seleste, mitkommen."befahl er und ich schlug nur empört den Mund auf.
„Was, wieso?"fragte ich, doch Dad schloss nur hasserfüllt die Augen und zeigte auf die Tür. Ich wusste mal wieder nicht , was ich falsch getan hatte , aber wenn ich jetzt noch ein weiteres Wort sage, wird es ungemütlich. Weshalb mir nichts anderes mehr übrig bleibt, als beleidigt aufzustehen und zur Tür zu gehen. Auf dem Weg dorthin wagte ich keinen Blick zu Brad, es war mir zu unangenehm. Payback hingegen lachte lautlos vergnügt über meine Situation, sodass Dad es nicht mitbekam. Ich ballte daraufhin so wütend die Handballen zu Fäusten, um mich zu kontrollieren. Er ist es nicht wert. Dieser Satz wiederholte sich in meinem Kopf, so wie an dem Abend, an dem Brad ihn zusammenschlug, nachdem er mich angefasst hatte. Hätte ich Brad doch bloß nicht aufgehalten. Aber jetzt ist es eh zu spät , ich stehe schon in Dads Büro und werde angeschrien, aber ich war es gewohnt.
„Was um Himmelswillen sollte das?!"brüllte er und kniff sich in seine Nasenwurzel, nachdem er aufgebracht seine Papiere auf den Tisch warf. Ich verschloss die Arme vor der Brust und atmete laut aus.
„Was sollte was,Dad? Ich darf mich doch wohl verteidigen, wenn mir jemand so etwas sagt oder nicht?"schoss ich zurück und Dad rollte nur aufgebracht die Augen.
„Ava, du benimmst dich Unmöglich! So kannst du dich doch nicht vor deinem Vorgesetzten verhalten , weißt du wie beschämend das für mich ist?" antwortete er und ließ die Arme fallen. Erschrocken sog ich Luft ein und traute dem nicht, was ich gerade gehört hatte. Ich konnte nicht glauben, dass er das gerade ernsthaft gesagt hatte. Jetzt war ich diejenige, die laut wurde. Ich war so unfassbar wütend.
„Beschämend für dich? Du denkst mal wieder nur an dich, Dad.Weißt du, wie beschämend das für mich ist, wenn der eigene Vater, sich die sexuell missbrauchte Tochter vornimmt , als den Täter? Ich habe mich gewehrt und jetzt bekomme ich die Strafe dafür? Wie kannst du nur so sein?!" kreischte ich vor Zorn und Dads Miene wurde weich, aber ich war noch nicht fertig. Er versuchte mich anzufassen , aber ich konnte mich noch nicht beruhigen.
„Ava, es tut mir leid, so war das nicht-
„Ach nein? So war das also nicht gemeint? Dann war es also ebenfalls nicht so gemeint , dass du Sam von Brad erzählst?"fragte ich aufgebracht und sah, wie Dad schwer schluckte. Ich trat ein paar Schritte zurück , als ich endlich eins mit eins zusammen gezählt hatte.
„Du, du hast mich mit Sam verkuppelt, als ich noch nicht über Brad hinweg war. Du hast mich ihm vorgestellt! Du wolltest , dass ich Brad vergesse, nur damit ich mit jemand anderes zusammen sein kann! Wie konntest du mir das antun? Ich hab Sam bewusst nichts von Brad erzählt und dann kommst du mir zuvor und mischst dich in meine Beziehung mit ein? Wie krank ist das bitte?!" meine Stimme brach , schon im dritten Satz und ich spürte , wie mir die Tränen über die Wangen flossen. Dad streckte mir seine Hände aus , doch ich schlug sie weg. Er kam ein paar Schritte auf mich zu und versuchte, die richtigen Worte zu finden, aber dafür gab es keine Worte.
„Ich wollte nur das Beste für dich, Ava." flüsterte er und sein Blick fiel zu Boden. Ich versuchte den schweren Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken , scheiterte aber kläglich. Mein Brust schmerzte. Es war mir fiel zu viel.
„Du wusstest, wer das Beste für mich war, Dad. Aber das war dir egal. Brad war dir doch schon immer egal. Deshalb wolltest du einen neuen für mich finden und dabei warst du so egoistisch und hast weder auf mich und meine Gefühle geachtet."schimpfte ich weiter und Dad schaute mir wieder ins Gesicht. Ich hab mich noch nie so verraten gefühlt. Wie konnte er das nur tun?
„Ava, lass uns nicht hier darüber reden, dass ist der falsche Ort. Geh nach Hause und ich erkläre dir alles später." sagte Dad, aber ich hatte seine Erklärungen so satt. Ich will die alle nicht mehr hören, also verließ ich ohne ein weiteres Wort das Büro und auch die Zentrale. Ich wollte niemanden mehr sehen.
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„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff
ActionEr lebt in seiner neuen Gegenwart,sie steckt in ihrer alten Vergangenheit mit ihm. Trostlos und erloschen-so fühlt sich Avas Herz,nachdem sie sich von Brad trennte,um mit ihrem Dad bei der Navy neu anzufangen.Aber wie das Schicksal wollte,trafen die...