chapter 12

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Brad


Trotz Schmollerei, roten und gezogenen Wängchen brachte ich mein Mädchen schnurstracks zu unserem hübschen kleinen Plätzchen und setzte sie auf einer der roten Bänke ab. Ihre Arme hielt sie immer noch verschränkt vor ihrer Brust mit dem gleichen tötenden Blick, den sie aufhatte, als ich sie gegen ihren Willen in ihr Lieblingsdiner trug. Sie sah mich an , als hätten wir gerade einen enormen Streit hinter uns und trotz ,dass wir uns vertragen haben, löcherte sie mich mit Blicken für meine böse Taten.Aber was hätte ich schon anderes tun sollen? Sie sieht einfach nur umwerfend aus und ich wollte, dass sie dies genau so sieht. Selbst in diesen Moment, wo sie am liebsten hätte meinen Kopf abgeschlagen können, sah sie einfach nur bezaubernd aus. Ihre Augen wurden von ihren Lidern verdunkelt und trotzdem ,konnte ich sie funkeln sehen. Auch wenn sie sich etwas in ihren Sitzplatz versteckte, konnte ich schwören, dass sie das Schönste Mädchen ist. Weit und breit. Das wäre sie auch sicherlich in meinen Klamotten gewesen, aber was wäre ich nur bitte für ein dämlicher fester Freund , wenn ich nicht mit meiner Hammerbraut herumprahle? Eigentlich bin ich , wenn man es so sieht, ein ziemlicher Gentleman. Nur leider sieht mich Ava nicht als ihren charmanten Helden an, denn ihre Miene veränderte sich kein Stück, seit dem wir hier sitzen und uns permanent anschwiegen. 

"Schau mich nicht so an,Prinzessin. Ich wollte dir einfach nur einen Gefallen tun."versuchte ich sie aufzulockern und um mein Handeln zu rechtfertigen. Aber leider brachte das rein gar nichts, sondern nur ein erkennbares Stöhnen meiner Freundin.

"Ich weiß, Brad. Ich weiß-

Die Bedienung unterbrach uns hastig. Super Timing. Aber nach dem wir uns beide eine Cola bestellten , fuhr sich Ava wild durcheinander durch die Haare.Ich griff nach ihrer Hand, als sie lauter und unkontrollierte atmete, bis sie laut schluckte. Ich fühlte mich schlecht.Ich wollte nicht, dass sie sich so fühlt. So aufgewühlt. Unpassend.Durcheinander.Verwirrt. Ich wollte einfach nur, dass sie.......Ich wollte ihr einfach nur zeigen, wie wunderschön sie ist. Weil sie es ist. Von ihrer kleinen Stupsnase bis zu ihren umwerfenden Beinen. Ich liebe alles an ihr und dies wollte ich jetzt wieder gut machen.

"Ich hole dir den Pulli, es tut mir leid,Ava." fasste ich mich kurz und stand auf.Aber eine kleine zerbrechliche Hand hinderte mich nur daran zu wagen, einen letzten Schritt zu machen.Schnell schaute ich auf meine kleine zerstreute Ava zurück, die auf einmal gar nicht mehr so zerstreut wirkte. Sie schluchzte laut, aber fing dann an zu lachen. Gott, wie ich ihr Lachen liebte.

"Ich hab einen Spitznamen für dich gefunden."erwiderte sie und grinste breiter. Vollkommen neben der Spur ,setzte ich mich zurück an meinen Platz. Ich war ganz Ohr. Ich umfasste neugierig ihre Hände fester, als sie anfing ihre weichen Lippen zu formen.

"Rooster." hauchte ihre lieblichen Worte und wiederholten sich in meinem Ohr. Rooster. Diese Bedeutung ist mir ziemlich fremd, aber ich liebte es schon seit dem Moment , als ich es hörte. Als ihre Worte meine Ohren versüßten und meine Augen sich zu ihrem kleinen Schmunzeln sehnten. Dennoch wollte ich wissen , was sich hinter Rooster verbirgt und warum er passt.Warum Rooster Brad ähnelt und andersrum.

"Rooster?"wiederholte ich verträumt meinen neuen Spitznamen und verliebte mich Stück für Stück mehr in diesen Ausdruck.

"Du weißt, ich bin schlecht in Englisch.Was bedeutet dieser Name?"fragte ich etwas verzweifelt nach, doch als sich ihr Schmunzeln vergrößerte, war jeder Hauch von Verzweiflung wie von magischer Hand verschwunden. Sie nahm vertraut meine Hand und schaute mir mit ihren dunkelgrünen Augen in mein Gesicht.

"Hahn."gab sie kurz und knapp wieder , während sie in einen Lachkrampf verfiel und tobend sich ihre Hände schnell vor den Bauch hielt.Mein Atem stockte, während ich etwas eingeschnappt kurz auf den Tisch mit flacher Hand haute. Ich gebe ihr einen der romantischsten und sehr bedeutsamen Namen der Welt und sie nennt mich Hahn? Ich fühlte mich verarscht. Auch wenn ihr breites Lachen zum Anstecken war, blieb ich hartnäckig und kaute auf meiner Unterlippe herum. Ich dachte als erstes, sie wäre sauer auf mich und vor allem verunsichert wegen des Kleides und würde anfangen zu weinen, dabei handelte es sich nur um den Fund des Namens Rooster? Einen Hahn?Etwas erzürnt schaute ich aus dem Fenster und ließ meinem Mädchen ihren Spaß des Lebens.

"Ich dachte ,du wärst eingeschnappt und frustriert wegen meines Planes, dabei geht es um einen Hahn?" verdeutlichte ich ihr meinen angekotzten Standpunkt und schaute wieder zu der lachenden Ava.Sie lachte noch einmal kurz ,bevor sie sich meinem ernsten Standpunkt widmete.

"Als wüsste ich nicht , dass mein allerliebster Freund Bradley Bradshaw nicht der Meister der Pläne ist! Dies ist nicht das erste Mal,das du mich in einen deiner verflixten Pläne verwickelst."klärte sie mich ihren vorherigen Standpunkt auf ,aber ich verkreuzte nur, Zunge schnalzend, die Arme vor der Brust. Wieso sieht sie mich als einen Hahn?

"Wird auch nicht das letzte Mal sein."murmelte ich zornig und verzog mein Kiefer starr.Ava beugte sich über die weiße Tischplatte und streichelte mir liebevoll übers Gesicht.Ich erhob angestrengt meinen Blick vom Boden und schaute meiner Freundin ins Gesicht.

"Ist das hier jetzt wegen vorhin oder wegen deinen Namen?" versuchte sie meine genervte Haltung zu entziffern, aber ich zuckte nur mit meinem Kinn und schaute wieder aus dem Fenster. Ava ist meine Venus.Meine Liebe.Mein Grund für Liebe.Mein Grund, jeden Tag aufzustehen, um an sie erneut zu denken, wie ich es auch schon die Nacht zuvor tat.Aber ich bin nur ein Hahn oder ein Rooster. Was auch immer.Mir egal. Die Bedeutung hinter dem Namen blieb mir immer noch verschwiegen.

"Rooster?"flüsterte ich mit sanfter Stimme und schaute zurück zu der Namensgeberin, die wieder zurück in ihrer Bank saß und meinen verletzten Blick aufnahm.Ein dummer Hahn-nichts weiter?

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Brad schaute mich herzzerreißend an. Seine Blicken waren verschwommen in Hass und Trauer. Ich weiß Rooster und Venus haben unterschiedliche Übersetzungen, aber dafür die gleiche Bedeutung. Auch wenn dies vielleicht für meinen zerbrochenen Freund nicht so scheint.

"Vielleicht sollte ich dir Rooster mal vorstellen."schlug ich vor, während ich Brads zittrige Hände in meine vergrub. Seine Lippen blieben geschlossen und auch der Rest verstummte. Hoffentlich nicht die Ohren, denn die wollte ich erreichen.

"Rooster würde alles dafür geben, dass es Venus gut geht, dass sie sich wohlfühlt. Er ist eine sehr vertrauenswürdige Person und würde niemals seine Familie verlassen. Er hat das größte Herz der Welt und darunter verbirgt sich die wärmste Liebe."fing ich an zu erklären und schaute abwechselnd hoch, um zu schauen , ob sich irgendwas danach sehnt. Nur ein kleiner Funken Hoffnung.Und tatsächlich: Brads Pupillen weiteten sich ein kleines Stück. Jetzt darf ich bloß nicht aufgeben.

"Rooster ist Venus Wachsamkeit, ihr Licht in der Dunkelheit.Der Grund warum sie lachen kann. Rooster ist Venus Sicherheit. Er beschützt sie. Wickelt sie in die kreativsten Pläne ein und lässt sie frei fühlen. Rooster ist Venus Unendlichkeit, ihre aufregende Unmöglichkeit. Aber vor allem, ihr Abenteuer."

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Ich fing an zu lachen. Ich konnte nicht glauben, was Ava dort erzählte. Was sie fühlte. Wie sie mich sah. Es war unbeschreiblich. Sie war unglaublich. Ihre Augen vergrößerten sich vor Freude , als sie mein Lachen wohlhabend aufnahm und mit lachte. Venus und Rooster. Ein wahrhaftes Traumpaar. Geschrieben für die Ewigkeit.

"Ich denke, mir würde Rooster wirklich gefallen." antwortete ich spielerisch  und küsste meine Venus unaufgefordert ,mit einem breiten Grinsen, auf ihre sanften Lippen. Der Geschmack von Kirsche und Zimt umhüllte mich, als ich mich zu ihr sehnte. Zu meiner Venus. Meinem Abenteuer. Aber ich wäre ja nicht Brad, würde ich nicht noch eine unpassende Frage stellen.

"Aber eins würde mich noch interessieren: Wie sehr mag Venus eigentlich Rooster?" fragte ich grinsend und streichelte ihre Nase mit meiner. Ava schaute sehnsuchtsvoll auf meine Lippen, bevor sie nach einer Antwort grübelte.

"Lass uns das einfach so festhalten: Von hunderten von Hähnen aus der Welt, würde sie definitiv Rooster nehmen, denn Er ist ihr Lieblingshahn." 

Ohne lange drauf herum zu warten, küsste ich mein Mädchen erneut. Ich liebte es Rooster zu sein. Allein deshalb, weil ich Venus habe und sie auch noch jeden Tag schmecken darf. Ich liebte Rooster. Ich liebe Venus. Ich liebe beide zusammen.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt