chapter 28

82 5 0
                                    

„Lieutenant Bradshaw!" rief mir Maverick hinterher, nachdem ich mich bei den vorherigen Rufen von ihm nicht umgedreht hatte. Mir war das alles egal. Ich wollte das alles nicht mehr. Der Tag ist für mich gelaufen. Trotzdem hatte ich keine Wahl, als mich geschlagen zu meinem Captain umzudrehen, der mich immer noch mit den selben hasserfüllten Augen durchdrang, wie damals im Krankenhaus. Er sieht mich als Gefahr, als ein Monster. Aber das bin ich nicht -oder doch?
„Ja, Sir." antwortete ich und streckte mein Kinn nach vorne. Der Mann hatte mir über die Jahre, immer in mir Angst und Wut verursacht, sogar noch vor der Sache mit Ava. Damals mit meinem Dad. Darüber hatten wir nie gesprochen, weil wir die Vergangenheit nicht losgelassen hatten, so wie jetzt auch bei Ava. Dies regt eine sehr streitfreudige Luft zwischen unseren Körpern, dabei war ich nicht mal in Motivation zu Streiten. Ich bin einfach nur so müde.
„Sie sind zu Spät, sie sollten schon längst in ihrem Flieger sitzen." machte Maverick mich an und ich zuckte nicht mal mit den Schultern. Nach der Offenbarung von Ava, über ihre Gefühle meinerseits, bin ich trotzdem noch mal schnell rein , um die Sonnenbrille zu holen, weshalb dies mich zum letzten Top Gun Flieger auf den Boden macht. Aber wie gesagt, es war mir egal.
„Willst du mich deshalb rausschmeißen?"erwiderte ich bissig. Ich sah Mavericks Adamsapfel hüpfen, als er vor Wut versuchte zu schlucken. Natürlich war ich angepisst und natürlich plaudere ich dann in keinem netten Ton mit jemanden , der mich als Bedrohung empfindet. Ich habe Fehler gemacht, ich weiß das. Aber hab ich mich nicht lange genug damit selbst bestraft?
„Das kommt darauf an"antwortete er und verschloss sicher die Arme vor der Brust.
„Halte dich von meiner Tochter fern." fügte er befehlend hinzu und ich stöhnte nur ein frustrierendes Lachen vor. War Ava es nicht satt, wie ein Hündchen , herumgeschubst zu werden, als könnte sie nicht selbst über sich und ihre Gefühle entscheiden? Aber was weiß ich schon.
„Sie ist kein Kind mehr, Mav." erklärte ich Zähne knirschend.
„Ich weiß das. Aber ich weiß auch , was passiert ist, als sie noch ein Kind war." giftete er zurück und tötete mich mit Blicken. Er kam mir ein Schritt näher und atmete dabei tief aus. Ich bin es so leid, nur auf meinen Fehler reduziert zu werden. Ich kann Ava eh nicht wieder für mich gewinnen, dass ist schon Strafe genug.
„War das der Grund warum du meine Bewerbung zurückgezogen hast?" platzte es aus mir heraus und nahm meine Sonnenbrille ab. Ich klemmte sie an meinen Anzug, hielt dabei aber standhaft Blickkontakt mit meinem Feind. Mein Griff ,um meinen roten Helm in meiner rechten Hand, verfestigte sich ,wie von selbst. Maverick schaute angestrengt auf den Boden und versuchte danach wieder meinen Blick zu treffen, scheiterte aber kläglich. Ich hatte Recht.
„Steig in deine Maschine,Junge und achte auf meine Worte: Halt dich von Ava fern." ignorierte er meine Frage und lief ohne einen weiteren Kommentar an mir vorbei. Ich verdrehte nur kopfschüttelnd die Augen.
„Ist angekommen,Sir."

^^^
Wow. Die beiden pflegen immer noch heftigen Streit. Die dicke Luft zwischen dem beiden ist sogar bis in mein Flugzeug ein paar Meter weiter spürbar. Ich weiß, ich hätte schon längst bei dem anderen sein sollen, aber ich wollte noch auf Dad warten. Okay, dass ist gelogen. Ich habe Bradley noch über die Landebahn laufen gesehen und konnte meine Finger nicht an die Hebel setzen, sondern ihn nur dabei zu schauen, wie er mit der Sonnenbrille auf der Nase, roter Helm in der rechten Hand und seinem Top Gun Anzug , dass Seine Muskeln nicht weit versteckt , sondern eher hervorhebt, zu seiner Maschine zielstrebig läuft.Verdammt, wieso erwähne ich die Muskeln überhaupt? Jedenfalls hielt Dad ihn dabei auf und die beiden gerieten wieder in einen Wettkampf. Dies taten sie schon vor dem Unfall. Vor der großen Scheiße. Aber er endet jedesmal gleich. Beide Herzen waren gebrochen, wegen der Vergangenheit. Nun steht Brad reglos an Ort und Stelle und versucht sich irgendwie wieder aufzurappeln. Er wurde von Dad alleine stehen gelassen und versucht nun wieder zu Atmen. Seine Brist hebt und senkt sich unregelmäßig und als er versuchte schnell den Helm aufzusetzen, schaute er in sein Umfeld und dabei direkt in meine Maschine, in meine Augen. Er schaute mich tiefgründig an und ich wollte wegschauen, wollte meine Hebel in Bewegung setzen, aber ich sah nur ihn. Ich wartete auf irgendein verschmitztes Lächeln von ihm, das mich höchstwahrscheinlich wieder zur Weißglut treiben wird, aber es kehrte nicht ein. Stattdessen verschloss er kalt seinen Mund,schaute abweisend weg und irgendwie hinterließ dies ein seltsames Gefühl in mir. Reue und Bedauern. Er lief zu seiner Maschine, ohne sich vorher noch Einmal umzudrehen. Keine Ahnung, warum ich darauf gehofft hatte.Er war gekränkt und ich saß in meiner Flugmaschine, während ich mich vor Anspannung nicht bewegen konnte. Alles zog sich zusammen. So sollte ich nicht fühlen und dennoch tat ich es. Brad hatte nicht so einfühlsam reagiert ,damals im Krankenhaus. Trotzdem pochte mein Herz hämmernd gegen meine Brust, als würde es zu Brad wollen und leider kann ich nichts dagegen tun.Verräterisches Herz.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt