chapter 45

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„Weißt du was, Ava?Du kannst schonmal nach Hause gehen, ich besorge uns ein paar Chips und ganz viel Schokolade!"verkündete Amelia verträumt, als sie vor mir aus der Bar ging und ich hinter ihr, die Eingangstür abschloss.
„Ich kann dir auch helfen." schlug ich vor, doch Amelia fuchtelte panisch mit ihren Händen vor dem Körper herum und schüttelte den Kopf.
„Nein, brauchst du nicht. Geh nach Hause und mach uns das Wohnzimmer gemütlich. Du kannst auch schon mal einen Film heraussuchen!" schlug sie ab und zusammen bewegten wir uns in Richtung Parkplatz.
„Na gut, in Ordnung. Mache ich! Du kannst manchmal ganz schön stur sein, weißt du das?"
„Das sagt ja die Richtige, bis später!" verabschiedete sie sich und ich wank ihr abschließend mit einem Luftkuss, als ich mich schließlich in Richtung nach Hause begab.

***

Als ich gerade die Tür zu Amelia's Wohnung aufschließen wollte, stockte ich kurz, als ich ein verdächtiges Knartschen der Eingangsdielen hörte und sich dieses wie nähernde Schritte anhörte. Ich dachte eigentlich, dass Jake schon weg ist, doch als ich hörte, wie er die Tür entschlüsselte, war ich beruhigt und wollte gerade den Schlüssel wieder einstecken, als die Tür vorsichtig aufgezogen wurde und ich in das Gesicht des Mannes schaute, welches nicht Jake gehörte. Meine Statur versteinerte sich, als ich meine Augen zu Schlitzen zog und sich meine Miene verfinsterte.
„Was machst du hier, Dad? Wie....bist du überhaupt? Wer-
Meine Stimme brach, bei meiner ganzen angesammelten Wut, die sich aufbaute. Doch als ich eins mit eins zusammengezählt hatte, konnte ich wenigstens eine Frage, der drei bereits gestellten, beantworten. Amelia. Deshalb wollte sie, dass ich schon mal nach Hause ging, weil sie wusste, dass Dad dort auf mich warten würde. Sie hatte mich verraten. Wie konnte sie nur? Doch als Dad kein Wort übers Herz trat, wollte ich einfach wieder in mein kümmerliches einsames Loch fallen.
„Weißt du was? Ist mir egal." zischte ich und schob mich an ihm vorbei und schubste ihn dabei etwas aus dem Türspalt.
„Hauptsache du gehst wieder." fügte ich hinzu, lehnte mich an den Türspalt und beobachtete ihn. Sein Blick hing an mir, doch sein Rest des Körpers stand da, wie ein zerbrochenes Häufchen Elend. Ich würde lügen , würde ich sagen, dass mich dieser Anblick nicht in keiner Weise berührte.
„Willst du nicht irgendwas sagen oder bist du hier, um mich anzuschweigen?" giftete ich und ich sah, wie er kurz zurückschrak, um dann den Blick von mir abzuwenden. Immer noch kam kein Laut aus diesen Lippen. Ich will nicht weiter Zeit verschwenden und mich jetzt einfach nur wieder ins Bett verkriechen. Mein Herz schlug leise und meine Brust verengte sich.
„Wenn das so ist, dann danke für deinen Besuch, Dad." verabschiedete ich mich und als ich schnell versuchte die Tür zu schließen, hinderten mich leise zittrige Worte daran.
„Ich hab ihn gewählt." flüsterte er und ich riss die Tür wieder so weit auf, dass ich Dad sehen konnte. Seine Augen wanderten zu mir und mein ganzer Körper versteifte sich. Ich bekam keine Luft mehr.
„Was?" hauchte ich, denn ich war in keiner Auffassung zu sprechen. Oder zu fühlen. Es war als hätte ich mich gerade in diesen Worten verloren. Dad setzte nochmal an und mein ganzer Körper bebte.
„Brad." fing er an. „ Er wird morgen die Mission fliegen, als Wingman." seine Worte umklammerten mein Herz und zerquetschten es. Wieso? Warum? Ich, ich bekam nichts zu Stande.
„Nein. Nicht er."Mir war so heiß, während mein Herz erfor. Er darf nicht die Mission fliegen. Ich darf ihn nicht verlieren. Meine Lungen gaben mir keine Luft und mein Verstand setzte aus. Aus irgendeinem Reflex knallte ich die Tür zu, nur um im selben Moment vor der verschlossenen Tür zusammenzubrechen. Es fühlt sich an,als riss mir jemand mein Herz aus der Brust. Ich schluckte fest, doch der Kloß in meinem Hals verschwand nicht. Es fühlt sich an, als hätte ich ein Loch in mir, dass nur eine Person füllen konnte. Ausgerechnet diese Person , die ich von mir gestoßen hatte. Alles in mir pulsierte und als mir die Wangen vor Tränen brannten, wollte ich alles vergessen. Jeden Schmerz, jede Erinnerung, bevor ich wieder in die Trauer zurückfallen würde. Ich wollte alles verdrängen, um nichts mehr zu spüren. Es tat so weh und ich war schwach. So verdammt schwach. Das will ich nicht sein. Genau aus diesem Grund schrieb ich eine Notiz an Amelia und verschwand aus der Terassentür. Alles soll verschwinden.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt