Die ersten Tage und Wochen vergingen wie im Flug.Ich versuchte mich mehr und mehr an meine neue Lebenssituation anzupassen und mich daran zu gewöhnen.Aber Amelia war für mich wie eine Art Anker,der mir dabei half,mich wohl einzuleben.Von Tag zu Tag wuchsen wir näher zusammen und mein Herz empfand riesige Schwestergefühle für sie.Von Tag zu Tag hatte ich jemanden an meiner Seite,der mir beistand,an dem ich festhalten konnte.Wir gehen sogar auf die gleiche High School in San Diego.Sie ist eine Klassenstufe unter mir,welches sie also zu meiner kleinen großen Schwester machen lässt,denn sie war ein kleines Stück größer als ich.Die Anfangswochen konzentrierte ich mich nur auf meinen Abschluss,obwohl ich in meiner Freizeit eher mit Dad Grundlagen der Navy durchnahm,als für meine Abschlussprüfungen zu lernen.Ich sagte zwar,es war eine schnelle Eingewöhnungsphase,aber dafür auch eine enorm stressige.Ich musste probieren Schule und Navy unter einen Hut gesteckt zu bekommen,um auch noch Zeit für meine Familie zu haben.Ich gehe zwar erst zur Navy,wenn ich volljährig bin und meinen Abschluss habe,aber Dad meinte,dass ich so in der Navy keine Schwierigkeiten bekommen werde.Dad entwickelte sich zu einem strengen Mentor,der mich schon seit langem mich nicht mehr als seine Tochter sah.Ich musste durchkommen,war unser Motto.Oder eher seins.Er versuchte aus mir einen Roboter zu machen,der Tag und Nacht auf jede Einzelheit als Kampfpilot bereit sein musste.Langsam hinterfragte ich mich,ob es nicht eher sein Traum war,als meiner.Ich habe schon oft mit Amelia in unserem Lieblingsdiner darüber gesprochen.Wir haben einen Packt,dass wir uns jeden Freitagabend im "Andie's" treffen und unsere ganze frustierende Seele auf die roten Teller werfen,um loszulassen.
"Es ist also immer noch so schlimm?"fragte Amelia und schlürfte mit neugierigen Blick aus ihrer Cola.Ich seufzte laut.Das Essen lag mir verdaulich im Magen und wir reden jetzt schon seit über drei Wochen,über meinen und Dads Vater-Tochter-Komplex.Ohne jede Verbesserung.Verzweifelt, schob ich meinen Teller beiseite.
"Nein,es ist immer das Gleiche.Er fragt,ich muss antworten.Alles.Und wenn ich keine Antwort auf seine Navy Flughandbuch Fragen habe,atmet er schwer aus und verdreht die Augen.Er sieht mich dann immer so enttäuscht an,dabei bin ich doch auch nur ein Mensch."verteidigte ich mich und kratzte mir trostlos am Kopf.Ich trank energielos von meiner Cola und spielte an meinen Fingernägeln herum.
"Dann musst du ihm das sagen,Ava.Du kannst doch so nicht einfach weitermachen."antwortete Amelia schockiert und versuchte mir zu helfen.Ich seufzte erneut und zuckte mit den Schultern.
"Das kann ich nicht.Er will ja nur das Beste für mich und-
"Das Beste ist also,seine Tochter in etwas zu verwandeln,was sie nicht ist?Ava,du bist ein siebzehnjähriges Mädchen und kein lernendes System auf zwei Beinen."rechtfertigte sie sich und nippte erneut an ihrem Getränk.Ich verschränkte ratlos die Arme vor der Brust.
"Jetzt kannst du es noch ändern,später ist es zu spät."fügte sie etwas ruhiger hinzu und wischte sich den Mund mit der Servierte ab.Erschöpft und müde,klatschte ich mir meine Hände ins Gesicht und versuchte mich etwas zu entspannen und aufzulockern.
"Ich werde in zwei Monaten achtzehn.Danach hab ich einen neuen Mentor und dann wird mich Dad auch wieder als seine Tochter sehen.Ich muss durchkommen.Wenigstens diese acht Wochen noch."erklärte ich mich und wollte somit das Thema unter den Tisch fallen lassen.
"Wie würde wohl dein Freund aus der Box reagieren,wenn er dich so sehen würde?"murmelte Amelia etwas leise,aber ich verstand sie von Anfang bis Ende.Seit dem Abend meiner Anreise,haben wir nicht mehr über Brad geredet.Es warf mich aus der Bahn,dass sie ihn jetzt erneut durch meinen Kopf kreisen lässt.
"Sein Name ist Brad."gab ich emotionslos wieder,obwohl sich in mir eine Explosion mit reinen Chaosgefühlen anbahnte.Die letzten Wochen hatte ich kaum oder sogar gar keine Zeit für mich.Keine Zeit über mich und Brad nachzudenken,außer mir in den buntesten Nächten verschiedene Momente mit ihm vorzustellen.Momente im Irgendwann.
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„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff
ActionEr lebt in seiner neuen Gegenwart,sie steckt in ihrer alten Vergangenheit mit ihm. Trostlos und erloschen-so fühlt sich Avas Herz,nachdem sie sich von Brad trennte,um mit ihrem Dad bei der Navy neu anzufangen.Aber wie das Schicksal wollte,trafen die...