Die Nacht fühlte sich so jung an,als wäre sie für mich und Brad geschrieben.Wir beschlossen uns,auf den Weg in die Bar zu machen,denn dort haben wir die Zeit der Welt.Die nur für uns tickt.Auch wenn uns nur diese eine Nacht bleibt,werden wir sie mit jeglicher Kraft nutzen.Hand in Hand unter dem ertönenden Sternenhimmel,ließen wir die Freiheit und Grenzenlosigkeit über unsere Köpfe regnen,die uns das Universum durch das Irgendwann versprach.Brad erklärte mir,dass er diese Geburtstagsüberraschung schon etwas länger plante,aber der finale Schritt erst heute Morgen mit Amelia am Telefon folgte.Er erklärte Amelia sein ganzes Vorgehen und erklärte Amelia ihre Aufgabe.Das ganze Kleiddrama gehörte zu deren Plan.Ich war fassungslos.Der Plan war genial und noch besser:Er ist aufgegangen.Aber die Sache mit Amelias Schulfreund,soll sie sich ganz alleine ausgedacht haben.Es lief mein Herz aufschlagen,als Brad mir von seinem Kennenlernen mit Amelia erzählte.Er lachte und erzählte mir jedes Detail.Er scheint sie richtig zu mögen,aber wie konnte man dies auch nicht.Aber es war ein schönes Gefühl zu wissen,dass sich Amelia mehr als gut mit meinem Freund aus der Box verstand.So bestätigte sich mein Gefühl von Familie.Wir unterhielten uns über die verschiedensten Themen.Lachten viel und gaben uns beiden das, was wir über die vergangenen Monaten verloren hatten.Liebe.
"Ich freue mich so sehr,dass du dich auch bei der Navy hier bewirbst.Dann können wir sogar noch mehr Zeit miteinander verbringen."begeistert und verträumt kuschelte ich mich an seinen Arm und ließ die Geborgenheit über mich kommen.Auch wenn ich es immer noch nicht glauben konnte,er war wirklich hier und gab mir das,was ich fallen lies.Ich fand mich selber wieder,in dem Menschen,der diesen Jungen mit Cowboyhut vergötterte.Er sah mich,als den Menschen an der ich war.Keine Pilotin.Keine schlafmangelnde Schwester.Keine aushelfende Barkeeperin.Einfach nur Ava.Oder noch besser:Venus.
"Hast du keine Angst,dass ich der bessere Kampfpilot von uns beiden werde?"neckte er mich spielerisch und gab mir einen flirtenden Blick.Ich schüttelte nur lachend den Kopf.
"Kein bisschen."schlug ich ab,als mir trostlose Gedanken einflogen.Ich runzelte die Stirn,als sich die Dunkelheit einbrannt.
"Ich hab nur Angst,dass du es vielleicht nicht schaffen wirst."fügte ich etwas verquollen hinzu.Diese Hintergrundgedanken stachen mir in den Bauch.
"Hey,so schlecht bin ich nun auch wieder nicht!"erwiderte er lachend und fummelte sich am Hut herum.Ich fing leicht an zu grinsen.
"So meinte ich das auch nicht.Es ist nur-
Ich blieb stehen.Ich brauchte eine Pause,um die Gedanken zusammen zu fassen,auch wenn die Bar praktisch um die Ecke lag.Ich fing an zu zittern.Es fras mich auf.
"Wenn du nicht angenommen wirst,habe ich vier Jahre hoffnungslos gewartet.Ich weiß nicht,ob ich es ohne dich schaffen kann."verzweifelt fuhr ich mir durchs Haar und schaute Brad aufrichtig an.Ich wollte diese Stimmung nicht versauen,aber es war bereits zu spät.Brad hockte sich zu mir hinunter und wickelte meine Hände in seine.
"Egal wie,Ava.Ich werde immer einen Weg zu dir finden.Ich hab dir ein Versprechen gegeben und das halte ich." munterte Brad mich auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.Schmetterlinge tanzten auf und jede Form von schlechten Gedanken,zeflogen in die dunkle Nacht.Ich konnte nicht glauben,dass sich jeglicher Zweifel gegen diesen unwiderstehlichen Jungen erhob.Auf ihn kann ich mich immer verlassen.Immer.
***
"Da wären wir!"verkündete ich und zeigte auf den Eingang der Bar.Ich zückte den Schlüsselbund heraus und versuchte den richtigen Schlüssel zu finden,als mich Brads Hand an der Hüfte zurück zu ihn zog und ich vor Schreck den Schlüssel fallen lies und mich auf das unwiderstehliche Lachen konzentrierte.
"Ich schulde dem Geburtstagsmädchen noch einen Tanz."offenbarte Brad und legte seine linke Hand an meine andere Hüfte und zog mich in seinen eleganten Tanzbann.Lächelnd willigte ich ein,nahm Brad den Cowboyhut ab,setzte ihn auf und legte meine Arme um seinen Nacken.
"Du siehst umwerfend aus,Ava.Ich könnte dich den ganzen Tag anschauen."bekennte Brad sich ehrlich und zögerte nicht einmal,den Blick von mir zu nehmen.Ich wurde rot,als sein Kompliment mir schmeichelte und mir Gänsehaut auffuhr.Dennoch folgte ich seinen Tanzschritten,ohne auch nur zu zögern einen Blick von diesen tiefgründigen Augen zu nehmen.
"Leider reicht es nur für heute Nacht aus."antwortete ich mit den Lippen aufeinander gepresst.Ich fuhr durch sein plattes Huthaar und streichelte ihm anschließend die Wangen.Er lachte leicht aus und schüttelte kurz den Kopf.
"Nein,du liegst falsch."schlug er ab,als seine Hände mich intensiver umschlossen.
"Mit dir,ist alles unendlich.Das,was wir hier gerade machen,ist unendlich."erklärte er aufrichtig,als seine Hände meinen Rücken striffen und mir schließlich den Hut vom Kopf stahlen.Ich lachte nur ungläubig,dabei verstand ich jedes einzelne Wort.Ich möchte aus dieser Unendlichkeit niemals wieder aufwachen.Es gibt kein Morgen mehr.Es gibt nur noch die Unendlichkeit mit Brad.Alles was ich wollte,lag direkt vor meinen Augen und ich werde den Tag verfluchen,der diese Liebe zerstören möchte.Ich brauche dieses Abenteuer.Ich brauche Brad.Jetzt.Morgen.Immer.Nur um immer in dieser Unendlichkeit zu bleiben.Denn das ist mein Traum.
***
"Das sieht ja abgefahren aus!"erstaunt schaute Brad sich herum,als ich die Tür zur Bar aufschloss und ihn hineintreten ließ.Begeistertes Ausatmen befüllte die Bar,als er sich jedes Detail ansah.Er lief hinüber zum Billardtisch und strich mit seinen Fingern über den dunkelbraunen Holzrahmen.
"Möchtest du etwas trinken?"fragte ich schmunzelnd nach,als ich ihn nachdenklich aus seinen Bewunderungsgedanken weckte und ihn zurück in die Bar zog.Es sah drollig aus,wie Brad sich in der Bar einlebte.Es war schön zu merken,dass er mehr und mehr in mein Leben hineintauchte.Er schaute aufmerksam auf.
"Sehr gerne,ein Bier wäre toll."antwortete er gewiss und wanderte weiter durch die Bar,während ich mich hinter die Theke begab und mich zum Kühlschrank hinunter bückte.
"Habt ihr auch Musik hier?"erkundigte sich Brad neugierig,als er sich auf den Weg zur Theke machte und ich ihm sein Bier auf den Tresen abstellte.Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf.
"Ich könnte das Radio anmachen."schlug ich vor,doch Brad zog nur nicht zufriedengestellt das Gesicht und verdrehte die Augen.Er atmete unbefriedigt aus und nippte von seinem Bier.
"Zu langweilig für einen Geburtstag.Wie wäre es mit-
Brad schaute sich konzentriert um,als er unseren leblosen braunen Flügel erblickte.
"Wie wäre es mit dem Klavier dort drüben?"überlegte sich Brad,als er mit Zeigefinger und Daumen über sein Kinn fuhr.Ich folgte Brads Kopfnicken,obwohl ich den Flügel schon vorher erspähen konnte.Ich rieb mir über die Stirn.
"Ich hab noch nie jemanden darauf spielen gesehen."antwortete ich,als ich anfing ein paar Gläser zu reinigen und sie einzusortieren.
"Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal,ob es noch funktioniert."erklärte ich unsicher und fuhr mit meiner Wäscherei fort,während Brad nur nachdenklich vom Bier nippte.
"Also,sollten wir es herausfinden!"schlug Brad vor,sprang von seinem Barhocker auf und begab sich zum Flügel.Er rieb sich die Hände und setzte sich zuversichtlich an den Flügel.Ich konnte es nicht glauben,aber es schien,als würde er sich wirklich darauf vorbereiten,zu spielen.Aber so war Brad nun mal.Selbst das scheinbar Unmögliche,macht er möglich und die Unendlichkeit hat gerade erst angefangen.
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„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff
ActionEr lebt in seiner neuen Gegenwart,sie steckt in ihrer alten Vergangenheit mit ihm. Trostlos und erloschen-so fühlt sich Avas Herz,nachdem sie sich von Brad trennte,um mit ihrem Dad bei der Navy neu anzufangen.Aber wie das Schicksal wollte,trafen die...