chapter 24

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Wieso löcherte Brad mich weiter mit Blicken? Hat dieses Arschloch keine anderen Beschäftigungen?Ich verfolgte ihn mit meinen Augen , wie er sich auf die andere Seite des Billardtisches bewegte und er mir nun schräg gegenüber stand. Ich erfasste ihn durch Hangman und Pheonix, genau wie er mich. Ich wollte mich weiter in der Konversation beteiligen, aber ich kann nicht. Es geht irgendwie nicht und das verwirrt mich. Ehrlich gesagt , macht mich das wütend, dass Brad nur anhand seiner Existenz meine Aufmerksamkeit auf ihn legen kann. Das muss unbedingt aufhören. Am besten sofort. Aber im selben Moment, zog es mich geistig zu Brad, als er mit seinen Zeige-und Mittelfinger über das braune Holz des Billardtisches und mich dabei fixierte. Mir wurde schwindelig. Ich wurde in die Vergangenheit zurückgeworfen, wo ich mit  Brad auf diesem Tisch geschlafen hatte. An meinem 18.Geburtstag. Als Alles noch gut war. Wo er mir die Schleife des Kleides öffnete und es mir vom Leib warf. Wo er mich fingerte und fickte. Wo ich seit langem wieder richtig gelebt, gelacht und geliebt habe. Scheiße, stellen sich gerade meine Nippel auf? Brad benetzte seine Lippen mit seiner Zunge und fing an frech zu schmunzeln. Er wusste genau, worüber ich nachdachte und was er mit mir anstellte. In mir brach ein Wirbelsturm von Chaos der Gefühle aus. Ich bekam weiche Knie und mein Herz .....es pumpt mir bis zur Kehle. Nein, dass darf nicht geschehen. Ich darf und werde nicht wieder Gefühle für-
„Was denkst du darüber, Ava?" riss mich Pheonix Stimme wieder zurück in die Realität. Ich schüttelte verträumt den Kopf und konnte meine Blicke endlich wieder von Brad nehmen. Ich darf nie wieder meine Kontrolle verlieren. Schon gar nicht bei Brad.
„Was?Sorry, ich hab gerade nicht aufgepasst." verteidigte ich mich und Pheonix schmunzelte nur verständnisvoll.
„Wo bist du nur mit deinen Gedanken, Mitchell?" fragte mich Jake mit drängenden Blick und einem Grinsen auf den Lippen. Scheiße, wenn ich das nur selber wüsste. Ich lachte nur und schüttelte ahnungslos den Kopf.
„Was denkst du über die Mission? Und wer denkst du wird der Teamleader?" fragte mich Payback, der neben mir steht und ich etwas zurückschrak. Ich musste ihn wohl bei meinem Déjà vu Erlebnis ausgeblendet haben.
„Also ich denke-
Brad. Er drängte sich zwischen Natasha aka Pheonix und Jake vor und stand nun direkt vor mir. Ausgerechnet dies wollte ich vermeiden, aber jetzt zu gehen , wäre ein Zeichen an Schwäche. Ich war zu viele Jahre schwach, dass darf nicht wieder geschehen. Das Kapitel Brad muss zu bleiben. Endgültig. Aber gerade, wo Brad anfängt zu reden, kriege ich keinen Mucks aus mir. Ich kann nicht mal richtig atmen. Was passiert hier? Wieso hab ich mich nicht im Griff?
„Wir alle sind hier, weil wir alle einer der besten Einheiten sind. Worum es sich bei der Mission handelt werden wir erst morgen erfahren."beendete Brad seinen Satz , als schließlich sein Blick wieder meinen streifte. Ich schluckte schwer.
„Was wir aber wissen ist, wer der einzigartige Teamleader ist." verkündigte Jake stolz und zeigte mit beiden Händen auf sich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wendete meinen Blick von Brad ab. Ich spüre einfach nur diese elende Wut in mir , wenn er mich so ansieht.Ich muss mir bei dieser Sache einen reiferen Plan ausarbeiten. Möglichst bald.
„Hangman,den einzigen Platz zu dem du uns je hinführen wirst , ist ein früheres Grab." konterte ich und Natasha verknifft sich bloß ein Lachen und auch , als ich durch die Runde blickte , schien jeder amüsiert. Selbst Jakes Grinsen vergrößerte sich. Aber als mein Blick auf Brad flog , schien dieser überrascht. Seine Mundwinkel waren bloß aufgerissen, doch ich kniff nur selbstbewusst die Augen zusammen, während ich die Arme vor der Brust verkreuzte. Das fühlte sich gut an. Befreiend.
„Nicht schlecht, Mitchell. Aber Frauen werden keine Anführer des Teams. Mach dir nichts draus."provozierte Jake und zwinkerte abgehoben. Oh Jake, du hast dich mit der Falschen angelegt.
„Ach nein? Wollen wir wetten?" schlug ich zurück und drückte Hangman auffordernd meine Hand zum Einschlagen hin. Ich lachte siegessicher und zuckte stolz mit den Schultern, während ich Brads Blicke auf meiner Haut spüren konnte. Jake lachte bloß auf und fixierte meine ausgestreckte Hand. Er dachte , ich würde bloß einen Witz machen, also kam ich ihm näher und spannte ihn ,mit meiner Hand ,auf die Folter.
„Was ist? Hast du Angst, dass du unter Kommando einer Frau fliegen musst?"provozierte ich und täuschte einen wehleidigen Blick vor, während Jake zum Lachen der Spaß verging. Er atmete laut aus , holte mit seinem Arm aus , während kurz darauf seine Handfläche auf meine traf.
„Du bist ganz schön taff, Seleste. Das muss ich dir lassen. Aber mach dich darauf gefasst ,zu verlieren." drohte Jake während er meine Hand schüttelte und mit dem Zeigefinger auf mich zeigte.
„Wir werden sehen."flüsterte ich selbstbewusst. Die Idee der Wette kommt genau richtig. Somit kann ich Brad total ausblenden und so weiterleben , wie bisher. Denn ich war glücklich, so wie es war. Ich bin glücklich. Jake grinste noch einmal bevor er mit seinen Jungs sich auf dem Weg zu Pennys Theke machten.
„Du bist echt abgefahren, Seleste!" bewunderte Pheonix, während sie ihre Hände auf meine Schultern legte und mit einem Lächeln schließlich in der Menschenmenge verschwand. Nun waren nur noch Brad und ich hier. Am Billardtisch. Wenn das nicht ein perfektes Timing ist. Ich spürte , wie sich eine unangenehme Stille zwischen uns anbahnte. Ich wollte gehen. Ich wollte mit den anderen verschwinden, aber stand nur wie verwurzelt an Ort und Stelle, während Brad im selben Moment den Mund öffnete. Alle anderen blendete ich aus und ich bekam leichte Gänsehaut. Was ist nur los mit mir?
„Können wir r-
„Nein."unterbrach ich ihn und drehte mich um, aber er packte mich am Arm. Ich muss stark bleiben. Ich darf keine Schwäche zeigen. Brad darf nicht die Kontrolle über mich bekommen. Ich muss mich von ihm fern halten. Am besten so gut es geht. Deshalb muss ich einfach nur raus hier.
„Du hast mich nicht aussprechen lassen." erwiderte Brad und lachte kurz auf, während er sich am Arm kratzte. Egal was er wollte. Es geht nicht. Ich hab damit abgeschlossen.Jetzt schaut er mir wieder so tiefgründig in die Augen, dass meine Adern sich vor Wut aufstellten. Er hat mich verlassen, an dem Zeitpunkt, wo ich ihn am Meisten gebraucht hatte.
„Spar es dir einfach, Brad. Es interessiert mich nicht mehr, was du zu sagen hast." ich reckte das Kinn und schaute verbittert zu Brad auf. Meine Fingernägel krallten sich brodelnd in meine Haut. Ich riss mich von Brad los und verschloss die Arme vor der Brust. Dabei biss ich mir in die Innenseite meiner Wangen. Ich brauche Abstand , genauso wie Luft.
„Bitte, lass es mich wenigstens erklären."flehte er und alles in mir zog sich zusammen. Es war so kalt in mir und ich wollte schreien. Wollte auf Brad einschlagen. Ihn anbrüllen, wie weh er mir getan hatte. Aber nichts davon floss mir über die Lippen.
„Du bist zu spät, Brad. Du bist vierzehn Jahre zu spät."antwortete ich und ging aus unserer Konversation, genauso wie aus der Bar und ich konnte bei den prallen Sonnenstrahlen endlich wieder aufatmen.

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Ich wusste, dass es schwer sein wird. Aber damit hätte ich nicht gerechnet. Als wir uns über den Billardtisch angesehen haben , konnte ich spüren ,dass ich eine Chance hatte. Die Ava, die ich verloren hatte, stand direkt vor mir. Aber dann bemerkte ich, als sie mit Hangman irgendeine dämliche Wette abschloss, dass Ava sich verändert hatte. Sie ist kalt geworden und vor allem verschlossen. Und das alles war meine Schuld. Ich hab Ava nicht nur verloren. Ich hatte sie auch verändert. Sie hatte sich in jemanden verändert, der sein Leid und seinen Schmerz versteckt. Der damit nicht anders umgehen kann, weil man denkt, dass so Stärke ausgestrahlt werden kann. Dabei zerfrisst einem die Dunkelheit jeden Tag und jede Nacht mehr. Ich kenne diesen jemanden. Ich war Er. Jetzt steckt diese Angst in Ava und das Alles nur meinetwegen. Ich habe ihr das angetan ,also werde ich ihr da auch wieder heraushelfen. Das bin ich ihr schuldig. Egal wie lange es dauern wird, egal wie oft sie mich von sich stoßen wird.Ich werde mich nicht von ihr abwenden. Nicht mehr. Ich werde um sie kämpfen. Genau dies ist der Grund, wieso ich mich gerade an den Flügel setze und meine Finger,wie von selbst finden, zu den Tasten finden.

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Ich dachte ,ich würde mir das grölende Gejubel nur einbilden , aber als ich schließlich wieder in die Bar trat, erkannte ich, warum es zur Freude des Feiern kam. Klaviermusik. Die gespielten Tasten ertönten durch den Raum und ergaben einen bekannten Rhythmus. Ich kenne diese Melodie, denn ich habe sie schon einmal hier gehört. Dann ertönte Brads Stimme zu „Great Balls of Fire" unter der Menschenmasse hervor. Mein Herz schlug mir drängelnd immer wieder gegen die Brust, als ich mich durch die Menschenmasse zu Pheonix nach vorne durchkämpfte und in Brads Gesicht sah. Genau wie er in meins. Er hatte die Sonnenbrille wieder aufgesetzt. Meine Sonnenbrille. Ich erinnerte mich an den Beginn des Abends, damals an meinem Geburtstag. Bitte,heirate mich, Venus hallte es mir durch mein Gedächtnis. Es war ein junger Abend. Ein wunderschöner Abend. Brad singt mich weiter an und Ich verlor den Halt. Ich hätte draußen bleiben sollen. Hätte nicht der Musik folgen sollen. Verflucht, lache ich etwa? Nein, das ist falsch. Ich hab damit abgeschlossen. Ich darf mich nicht wieder verlieren. Ich versuchte etwas Abstand aus dem Trubel zu gewinnen und endete an der Theke. Ich zitterte am ganzen Körper und Brad singt mich immer noch. Er hat nicht einmal die Augen von mir angewendet.Er singt es für mich. Nein, was denke ich da bloß? Das ist falsch. Alles an dieser Situation ist falsch. Ich brauche Abstand davon. Abstand von Brad. Aber genau bei der kommenden Line erstarre ich.
I wanna love you like a lover should

Ich verlor die Kontrolle. Alles in mir bebt und wackelt und dreht sich. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Aber ich weiß, dass mir gerade eine Träne über die Wange läuft und nur Brad der Einzige ist , der sie bemerkt. Ich will nicht schwach sein. Ich zittere am ganzen Körper in mir tobt ein Wirbelsturm aus. Ich muss Atmen und meinen Kopf frei kriegen. Es ist mir alles zu viel. Ich kann das einfach nicht. Wieso lässt Brad mich nicht einfach in Ruhe, so wie er es die Jahre davor auch schon getan hatte?Ich brauche ihn nicht. Er hat mir weh getan und das werde ich ihm nie verzeihen können. Die Mission wird für mich noch schwerer als gedacht.

„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt