„Was willst du jetzt machen,hm?!"fragte Brad mir hinterherlaufend in einem genervten Unterton. Eilig hab ich mich hinter die Bar geschwungen und stand vor meinem abendlichen Paradies.
„Willst du deinen Kummer wegsaufen?"fragte er verzweifelt und blieb vor der Theke mit gehobenen Händen stehen. Kurz drehte ich mich zu ihm, lächelte ein wenig, bevor ich zögerte , meine Hände über die einzelnen Flaschen erklingen lies und mich dann für ein bestimmtes Elixier entschied.
„Gut erkannt, Sherlock!"erklärte ich mit einem Zwinkern , hielt ihm stolz meine gewonnene Wodkaflasche hin und begann sie freudig aufzudrehen. Jetzt kann mir kein Schmerz der Welt, noch etwas antun. Hastig zog ich den Wodka an meine Lippen und ließ das Gebräu in meinen Mund auf meiner Zunge zerfließen und genießen. So muss sich wohl der endgültige Tiefpunkt in meinem Leben anfühlen. Brad verzog nur mitleidig das Gesicht und ging ein paar Schritte auf mich zu.
„Ava, dass ist keine gute Idee. Ich kann dir nicht dabei zusehen, wie du dich selber zerstörst." sagte er und ich hörte, wie seine Stimme brach und es mein Herz umschloss. Ich kippte einen weiteren Schluck in mich. Lass es nicht zu. Langsam schob ich mich an ihm vorbei, wollte meine Augen dabei von ihm losreißen, schaffte es aber nicht. Weiterer Schluck.
„Wenn das so ist, dann geh doch, Brad. Ich hab dich nicht darum gebeten, hierher zukommen." giftete ich und begab mich zum Billardtisch und strich mit den Fingern über den Holzrahmen. So viele Erinnerungen. Sie umgaben mich und drangen auf mich ab. Wie wir uns geküsst hatten, uns geliebt. Ich rollte die Kugeln vor mich her und versuchte die Momente mit Brad auf diesem Tisch nicht in meinen Kopf zu lassen. Lass ihn nicht wieder in dein Herz,
„Außerdem, nur nochmal zum Protokoll: Ich zerstöre mich nicht selbst."ich drehte mich um und fand seinen Blick.
„Du hast das getan." fügte ich hinzu und ließ die Flüssigkeit in meinen Körper, leicht schwankend lief ich um den Billardtisch herum.Abstand. Ich brauche Abstand. Dennoch hielt mich sein Blick fest.^^^^
Ihre Worte kreischten und fielen schlagartig auf mich ein. Erdrückten mich, verletzten mich. Denkt sie das wirklich? Alles, was wir durchgestanden haben, jedes Hindernis. Es gab nur uns beide und jetzt? Jetzt habe ich sie wirklich zerstört? Mein Herz zerbrach in tausend Scherben. Das konnte sie nicht so meinen, oder doch?
„Das meinst du nicht so." antwortete ich versichert, in der Hoffnung, dass es stimmte. Das ihre Worte einfach nur falsch aus ihren Mund gestolpert waren , aber eigentlich ist das doch eher unwahrscheinlich, oder ? Erneut streifte sie über den grünen Spielboden der Platte, bevor sich ihre Hände zu Fäusten ballten und ihr Blick eiskalt meinen erdrosselte. Mir schnürte es die Kehle zu.
„Und ob ich das so meine,Brad." sagte sie und hob diktierend ihren Zeigefinger, während ihr schwer die Lider zu fielen.Der Alkohol machte ihr zu schaffen oder war das doch ich?
„Lass mich raten, warum du gegangen bist und mich wie ein Stück Dreck liegen gelassen hast."nachdenklich hob sie ihre Finger zum Kinn, während ich ihre hasserfüllte Betonung auf Dreck in mich sog. Mein Herz klopfte schnell und ich musste mich am Ende des Billardtisches festhalten, während mir gegenüber Ava rätselhaft in die Augen schaute. Oder war es Wut und Trauer? Eher ein Chaos an Gefühlen, wie ein Sturm, der in ihr tobte. Doch plötzlich stoß sie ein einfallendes Ausatmen aus und sie zog ihre Augen weit auf, inklusive Mund. Doch für mich sieht diese Haltung nicht nach einem schnellen Einfall aus, sondern eher nach einer Feststellung, die schon lange in ihr brodelte.
„Dir ist aufgefallen, dass ich es nicht wert bin und nicht gut genug dafür bin, geliebt zu werden." ihre Stimme zitterte und bei mir drehte sich alles. Es fühlte sich wie ein Schlag in die Magengrube an, dass ich Ava in dem Glauben hab zurückgelassen und dass sie deshalb so schlecht von sich redet. Nun packte sie ebenfalls das Holz des Billardtisches an, um sich nicht, wie ich, zu verlieren.
„Deshalb hast du lieber den leichten Weg gewählt, hast dich aus meinem Leben verpisst, um es mir später wieder auf den Kopf zu stellen und jetzt sieh mich an." forderte sie und zeigte abwertend auf ihren Körper, auf ihr Ich, nur um danach wieder einen Schluck des Wodkas in sich zu schütten. Ich fühlte mich so schuldig.
„Ich hab meinen Freund verlassen, meine Arbeit verloren und mit dieser einzigartigen Erfindung." stolz hob sie die Wodkaflasche in die Luft, während ich nur wie ein Versager ihr gegenüber stand und mir kein Wort über meine Lippen traute.
„Mit dieser tollen Erfindung, werde ich das letzte verschissene Stück Elend meines Seins verlieren." lallte sie und zog die Flasche an ihren Mund und dass konnte ich nicht zulassen. Sie darf sich nicht verlieren. Wie ein kurzer Reflex begab ich mich um den Tisch herum und trotz das Ava einem Fluchtversuch einschlug, holte ich sie ruckartig ein und ihre Alkoholfahne zog über mich, ich fing an zu zittern. Ich schloss kurz die Augen und holte Luft.Meine Finger verwickelten sich mit ihren , um die Wodkaflasche , die ich ihr nehmen will.
„Das ist nicht wahr. Das stimmt alles nicht, Ava. Du weißt, wie aufrichtig ich dich geliebt habe-
Sie entriss mir die Flasche und zimmerte sie gegen die Wand, worauf sie zersprang und zu Boden fiel.
„UND DU WUSSTEST, WIE SEHR ICH DICH GELIEBT HABE!" kreischte sie,schubste mich weg und blieb dennoch an Ort und Stelle, direkt unter meiner Nase. Ich zuckte zusammen,ich hab sie noch nie so niedergeschlagen erlebt.Der zersprungene Geruch an Wodka, legte einen Alkoholduft um uns. Ich hörte nur noch den langsamen Schlag meines mickrigen , verdammten Herzschlags.
„Aber das war dir egal, ich war dir egal. Du hast ja nicht einmal gefragt, wie es mir geht."flüsterte sie und meine Brust verengte sich.
„Nach all den Jahren, hast du nicht ein verficktes Mal gefragt, wie es mir geht."mein Atem stockte. Sie hatte Recht. Ich bin so ein Idiot. Mein Herz fiel zu Boden und mit dem darauffolgenden Satz, trat sie zusätzlich noch darauf.
„Du bist mir egal, Brad. Und jetzt verschwinde aus meinem Leben, wie du es vor vierzehn Jahren getan hast, bevor ich mich vergesse!"
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„the earth divided us,but the sky made us one."-Bradley (Rooster) Bradshaw ff
ActionEr lebt in seiner neuen Gegenwart,sie steckt in ihrer alten Vergangenheit mit ihm. Trostlos und erloschen-so fühlt sich Avas Herz,nachdem sie sich von Brad trennte,um mit ihrem Dad bei der Navy neu anzufangen.Aber wie das Schicksal wollte,trafen die...