•Kina•

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Kina sass auf einem Sofa, als Jacob mit Adam und Adrian in das Zimmer hineintrat.

„Göttin, Kina!", rief Adam aus, als er Kina um den Hals fiel. Kurz trat er einen Schritt zurück und musterte sie von oben bis unten, um sie dann wieder in eine lange Umarmung zu ziehen.
„Es tut mir so leid, Kina.", flüsterte Adam in ihr Ohr.

Kina setzte sich wieder und seufzte aus.
„Adam, ich möchte, dass du das Vollmondrudel übernimmst. Ohne Jacob und mich.", platze Kina heraus. Jacob und Adrian sahen sie erschrocken an.

„Alpha, Kina, was sagst du da!", rief Adrian aus. Kina schüttelte den Kopf.
„Das Vollmondrudel wurde überrannt. Und es wird es wieder werden. Ich kann dieses Rudel nicht übernehmen. Es wäre niemals sicher!", sagte Kina bestimmt.

„Wir sind stark!", argumentierte Adrian.
Traurig lächelte Kina.
„Wir waren stark. Aber unsere eigenen Lügen haben uns schwach gemacht. Meine Familie hat sich selbst und das gesamte Rudel zerstört. Das Rudel hat ein sicheres Leben verdient. Und das wird so nicht möglich sein. Verdammt, unser ganzes Territorium ist niedergebrannt! Alles! Sogar Cape May liegt in Schutt und Asche. Das Vollmondrudel existiert praktisch nicht mehr. Wie werden ausgelöscht!", sagte Kina wild gestikulierend.

„Kina", setzte Adam an. „Ich weiss du bist verletzt. Bist du dir sicher, dass das nicht eine Kurzschlussreaktion ist?", fragte er sie.

„Ich habe zwar das Alphablut in mir, aber ich bin keine Alpha. Ich möchte keine sein. Alles, was ich je wollte, war ich sein zu können. Jetzt wo alle Welt davon weiss, werde ich es wieder nicht sein können. Jedenfalls nicht, wenn ich Alpha oder Luna sein muss."
Kina sprach von Elis.
„Es mag selbstsüchtig und egoistisch sein. Aber ein Mal in meinem Leben muss ich für mich einstehen und für mich kämpfen.
Ich wede nicht Alpha des Vollmondrudels und nicht Luna des Blutmondrudels sein. Ich werde Kina ohne Rudel sein. Aber ich werde Kina sein."
Jacob nickte zustimmend.

„Okay Kina. Wenn es das ist, was du möchtest, werde ich das Vollmondrudel übernehmen.", stimmte Adam zu. Sie lächelte bejahend.

„Ich werde aber bald in den Norden reisen müssen. Adrian, dabei werde ich dich im Halbschattenrudel brauchen.", sagte Adam. Kina sah ihn fragend an.
„Ich muss noch einige Dine erledigen. Und Suri braucht mich.", antwortete Adam.
Kina lächelte. Suri. Kina wusste zwar, dass sich Adam und Suri kannten, aber er hatte ihr noch immer nicht sagen wollen, welche Verbindung zwischen ihnen war.

Kina richtete sich an Adrian. „Kannst du damit leben?", fragte sie ihn. Adrian lächelte.
„Ja, Alpha.", sagte er. „Kina.", korrigierte er sich. „Er hat dich geliebt. Und er wollte, dass du glücklich bist.", sagte Adrian traurig.

Kina fiel Adrian in die Arme und hauchte ihm ein leises Dankeschön zu.

„Meine lieben Rudelmitglieder.", begann Kina mit zittriger Stimme.
„Vor nicht einmal drei Monaten lebten wir in Frieden. Wir lebten ein gutes Leben. Jetzt haben wir so viel verloren. Unsere Freunde. Unsere Familien. Unsere Mates.", dabei blickte Kina mit Tränen in den Augen zu Jacob.
„Und unsere Alphas.", setzte Kina fort.
„Ich weiss, ihr erwartet von mir, dass ich mein Geburtsrecht annehme und dieses Rudel, unser Rudel, das Vollmondrudel, führe."
Kina sah, wie die Hoffnung in den Augen der Rudelmitglieder aufblitzte.
Traurig lächelte sie und schüttelte den Kopf. Jacob drückte kurz ihre Hand.

„Ich kann das nicht. Es tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen. Die Lügen, die meine Eltern gelebt haben und ich hab leben müssen, haben das Vollmondrudel gestürzt. Zwar wäre es mein Geburtsrecht, die Alpha des Vollmondrudels zu sein. Aber nach all dem was passiert ist, ist es nicht mein Recht. Meine Familie hat zugelassen, dass euch allen so viel Grausames angetan wird. Meine Familie hat kein Recht euch führen zu dürfen.
Ihr habt das Recht auf ein Rudel, das euch beschützen kann, von all den Machenschaften und Kriegen, die in Zukunft auf uns zukommen werden. Und dieses Rudel ist sicher nicht unter meiner Führung.
Es tut mir leid, dass ihr so viel verloren habt und nun auch noch euer Rudel. Dies ist eine Schuld, die ich für immer mit mir tragen werde.", sagte Kina ehrlich. Die Leute blickten sie an, verständnisvoll.

Eine der Frauen kam auf sie zu. „Ich glaube, keiner von uns hat so viel verloren wie du, Kina. Wir alle danken dir, für das, was du aufgibst, für uns. Es ist ein Opfer, das du machst, auch wenn es sich so vielleicht nicht anfühlt. Danke Kina.", sagte die Frau ehrlich.

In diesem Moment entspannte sich Kinas Körper. Sie lächelte der Frau dankend zu uns sah dann zu Jacob.

„Lass uns gehen.", sagte sie ruhig.

Als sie hinter sich blickten, sah sie, wie sich alle um Adam, ihren neuen Alpha, versammelt hatten. Sie knieten mit gesenkten Kopf nieder und unterwarfen sich ihm.

Nun waren sie alleine. Kina und Jacob. Ihr eigenes Rudel, so wie schon immer.

Alphablut - Legends of AlikanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt