In der Dunkelheit suchte sie ihren Weg in den Wald hinein, sie schob das Dickicht beiseite und stapfte mit ihren nackten Füssen durch den matschigen Untergrund. als sie auf einer Lichtung ankam, öffnete sie den Reissverschluss des grünen Kleides, dessen Saum nun mit Matsch verschmutzt war. Das Mondlicht glitzerte auf ihre Haut kann man mit brennenden Augen sah sie wütend zum Mond und lachte über die Ironie des Schicksals. Sie kniete sich auf den Boden und drückte ihre Hände fest in den Boden. Seit langer Zeit hatte sie sich nicht mehr so entfremdet von sich selbst gefühlt. Sie lauschte dem Wind, der schnell durch die Baumwipfel fegte und eine kühle Brise auf ihre Haut verteilte. Sie atmete die kühle Nachtluft ein und spürte, wie sich die Kälte in ihrem ganzen Körper verteilte. Ihre ganze Konzentration richtete sich auf ihre Hände, Knie, Füssee welche den Kontakt mit der Erde hatten. Sie spürte, wie Feuchtigkeit in ihre Knochen zog. Ihre Muskeln entspannten sich im Schein des Mondlichts. Sie atmete tief ein und tief wieder aus. langsam ließ sie die Lawine aus Emotionen ihren Körper und ihren Geist überrollen. Ihre inneren Barrikaden gaben nach Punkt Ihr Körper wurde geflutet von Wut, Zuneigung, Liebe, Eifersucht, Schuldgefühlen und Sehnsucht. jede einzelne Ader in ihrem Körper brannte unter dem heißen Gefühl, das sich in ihrem Körper ausbreitete.
Sie spürte wie ihr Geist die Kontrolle aufgab und ein animalisches Wesen die Kontrolle an sich riss. Schwarze Krallen bohrten sich in den feuchten Boden, braunes Fell sprießt aus ihrer Haut, ihre Knochen knacksten und ihre Sinne verschärften sich. Innerhalb weniger Sekunden hatte Kina sich in den wunderschönen braunen Werwolf mit den bernsteinfarbenen Augen verwandelt, der sie schon immer gewesen war. Vorsichtig setzte sie die Pfoten vorneinander und gint ein paar Schritte. Sie liess sich von ihren Instinkten treiben und wurde immer schneller. Ihre Pfoten trugen sie sicher durch das Dickicht und innerhalb kürzester Zeit fühlte Kina eine Freiheit, welche sie in den letzten Monaten vermisst hatte. Zu lange war ihre letzte Verwandlung her, aus Angst, sie würde als das erkannt werden was sie war, ein Werwolf. Dünne Äste peitschten durch ihr Gesicht komme ein Regenschauer setzte über ihren Körper ein und durchnässte ihr Fell bis auf die Knochen. Doch weder der Schmerz von den peitschenden Ästen noch das kalte nasse Gefühl konnte ihrem Gefühl von Freiheit etwas nehmen. Sie genoss jeden einzelnen Schritt, jedes einzelne Mal wenn sie ihre Pfote mit den Krallen in den Boden rammte. Jeder einzelne Atemzug war wie ein Befreiungsschlag. Jeder Herzschlag, der das Blut durch ihren Körper pumpte, hauchte ihrem Geist und ihrem Wolf Neues Leben ein. Nach einiger Zeit der sich Treibenlassen durch den heimischen Wald komme erkannte Kina wohin ihr Wolf sie führte. Sie erklomm die Steilküste an der Westgrenze des Vollmondrudels. Das Meeresrauschen wurde immer lauter. Der Nebel senkte sich auf das Meer. Ihre Schritte verlangsamten sich, als ein großes Haus in ihr Blickfeld kam. Sie blieb kurz stehen und genoss den Moment für einen Augenblick. wie viele Stunden hatte sie hier gemeinsam mit ihren Eltern, mit Finn, Jacob und Adam verbracht. Sie waren als Kinder immer unbeschwert gewesen, auch wenn das Geheimnis ihres Wesens sich seit ihrer Geburt wie eine graue Schleierwolke durch ihr Leben zog.
Sie trabte langsam die letzten Meter zum großen Strandhaus, welches in der Sonne rotglänzte, zu. Sie war überrascht, als sie Suri auf der Terrassenbank schlafend vorfand. Sie hatte sich in ein altes Strandtuch gewickelt, ihr Brustkorb hebt sich langsam regelmäßig. Kina verwandelte sich leise in ihre menschliche Form zurück und ging mit vorsichtigen Schritten über die Terrasse, um Suri nicht zu wecken. In einem Blumentopf versteckt fand sie den Haustürschlüssel für das Haus und schloss die Türe vorsichtig auf. Ein wohliger Geruch schlug ihr entgegen, welcher sie an die Zeiten erinnerte als ihre Mutter in der Küche singen gemeinsam mit Marisa kochte. Sie tappte in der Dunkelheit, Licht brauchte sie nicht sie kannte dieses Haus in und auswendig.
Das rote Strandhaus, Cape May, war ihr Geburtshaus. Auch wenn das Alphahaus ihr Elternhaus war, in welchem sie die meiste Zeit ihres Lebens verbracht hatte und aufgewachsen war, so war doch Cape May, das rote Strandhaus, das Haus mit denen sie die meisten glücklichen Erinnerungen verband. Cape May bedeutete für sie, unbeobachtet zu sein, fern ab vom Rudel, dass zeitweise jeden Schritt den sie machte, beobachtet hatte. Erst als Kina immer mehr in den Hintergrund getreten war und nicht mehr als offizieller Teil der Rudelspitze auftrat, lies das Starren und Getuschel nach. Cape May war ihr Rückzugsort gewesen, war es auch heute noch.
DU LIEST GERADE
Alphablut - Legends of Alikante
WerewolfElis hat nach der erfolgslosen Suche nach seiner Mate eine andere Frau markiert. Mitten in einem sich anbahnenden Krieg tritt plötzliche Kina, seine vorbestimmte Mate, in sein Leben und alles steht Kopf. Ist die Verbindung zwischen Kina und Elis sta...