•Josephine•

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Kina sass in Elis Zimmer auf dem Bett, das so vetraut nach zuhause roch.
Der Streit von gestern hatte sie wieder nachdenklich gestimmt.

Die Stimmungsschwankungen von Elis, von liebevoll zu misstrauend, setzten ihr zu. In ihrem Herzen wusste sie, dass Elis ihr Mate war, dass sie ihn lieben würde. Doch eine Stimme in ihrem Hinterkopf, die immer lauter nagte, erinnerte sie andauernd daran, wer ihr Mate war und das ihr Mate sich gebunden hatte. An eine andere Frau.

Kina fragte sich, ob sie und Elis jemals zueinander finden würden. Sie vertraute ihm, ihrem Mate, auf eine instinktive Art und Weise. Sie wusste, ihr Herz würde sie, seit dem Moment als sie ihn als Mate erkannt hatte, immer wieder zu ihm führen. Würde es sein Herz auch tun? Wie würde er sich im Fall der Fälle entscheiden, Kina oder Josephine?

Kina hatte in den letzten Tagen versucht, den Gedanken daran, dass Elis Josephine markiert hatte, verdrängt. Der Gedanke tat ihr weh und liess ihren Mageninhalt aufsteigen. Sie hasste Elis dafür.

Die Türe wurde aufgerissen und Josephine stolperte in das Zimmer. Als sich Kinas und Josephines Blicke trafen, funkelten sich beide angriffslustig zu.
„Was machst du denn hier?", fauchte Jospehine katzenartig.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen!", spuckte Kina.
„Du bist in das Zimmer von meinem Mate eingedrungen!", sagte Josephine laut und kam mit grossen Schritten auf Kina zu und versuchte sie mit den Händen am Hals zu packen. Kreischend versuchte sie, Kina zu Boden zu ringen. „Was willst du kleine Schlampe hier?", kreischte Jospehine.

Kina schubste Jospehine mühelos von sich, welche verwirrt rückwärts taumelte.
„Du bist nicht die Mate von Elis.", sagte Kina selbstgefällig. Josephines Augen weiteten sich.
„Wie kannst du es wagen, mich so zu beleidigen! Ich bin die Luna des Blutmondrudels! Dem grössten und stärksten Rudel des Kontinents!", schrie Josephine laut.

Sie wusste es nicht. Elis hatte Jospehine nicht erzählt, dass er seine wahre Mate gefunden hatte.

„Du bist aber nicht die wahre Mate von Elis.", stellte Kina traurig fest.
Josephines Augen funkelten wieder wütend.
Kina fragte sich, ob sie diejenigen seien sollte und durfte, die Josephine eröffnete, dass Elis seine wahre Mate gefunden hatte. Kina.

„Es tut mir leid, Jospehine. Du solltest wohl mit Elis reden, was das betrifft.", sagte Kina entschuldigend. Noch immer sag Josephine sie wütend an. „Du solltest respektvoller sein, gegenüber deinem Alpha und deiner Luna!", sagte Jospehine warnend, als Kina aus dem Zimmer ging. Kina blickte sie verwirrt an, ging dann aber ohne einen weiteren Kommentar aus dem Zimmer.

Sie ging die Treppen nach unten und in das Stockwerk, mit den Besprechungsräumen. Elis würde irgendwo hier sein. Sie hörte seine laute Stimme von Weitem.
Die Türe zu dem Zimmer, in dem Elis mit einigen anderen Männern sass und wild diskutierte, war angelehnt. Kina klopfte kurz und drückte dann die Türe auf.
Sofort erlosch das hitzige Gespräch im Inneren. Als die Männer sie sahen, wurde sie mit einem wütenden Knurren begrüsste, welches Elis schnell mit einem lauten Knurren unterbrach.

Eilig wurden alle Papiere und Karten, die auf dem Tisch verteilt gewesen waren, auf einen hohen Stapel gelegt und die Männer verliessen den Raum schweigend.

„Ich wollte euch nicht unterbrechen.", meinte Kina als sie der Aufforderung von Elis folgte, sich auf den Stuhl neben ihn zu setzen.
Er zuckte nur mit den Schultern.
„Wie kann ich dir helfen, Liebes?", fragte Elis.
„Ich habe Josephine getroffen. In deinem Zimmer.", konfrontierte Kina ihn.
Elis blickte erstaunt von dem Papierstapel vor ihm auf. Er sah sie fragend an.

„Sie weiss von gar nichts, oder?", fragte Kina nach. Sie versuchte ihre Stimme ruhig zu halten und den giftigen Unterton nicht mitschwingen zu lassen. Auch wenn ihr bei dem Gedanken, dass Elis Josephine markiert hatte, speiübel wurde.

„Was sollte sie denn wissen?", fragte Elis verwirrt.
Kina konnte ihre Wut nicht zurückhalten und stand von dem Stuhl, auf dem sie sass, auf. Elis blickte zu ihr hoch, als Kina wild zwischen ihnen beiden hin und her fuchetelte.
„Von uns?", rief Kina aus.
„Was gibt es denn da zu wissen?", fragte Elis provokativ.
Kina schüttelte enttäuscht den Kopf.
„Du bist grausam Elis. Nicht nur zu mir, dass du mich so behandelst. Sondern, und glaub mir, mir fällt das schwer zu sagen, auch zu Josephine. Du bist unfair, ihr und mir gegenüber."
Ohne auf eine Antwort zu warten ging sie zur Türe und öffnete diese. Sie war erstaunt, Josephine, wieder mit einem wütenden Blick vor sich zu sehen. Josephine stürmte in das Zimmer hinein, nicht ohne Kina gefährlich nah gekommen zu sein.
Kina schluckte schwer, als sie die Türe hinter sich schliessen wollte.
Sie hörte noch, wie Josephine Elis konfrontierte.

„Was wollte denn die Schlampe von dir?", kreischte Josephine. „Gar nichts, Liebes. Sie wollte nichts.", sagte Elis verteidigend.
Wütend schloss Kina die Türe und war froh, dass der Raum schallisoliert war und sie das Gespräch nicht weiter mithören musste.

Gar nichts, Liebes. Sie wollte nichts.
Liebes. Er nannte sie genauso wie Josephine, Liebes.

Alphablut - Legends of AlikanteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt